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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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»Das ist alles? Nur ein altes Mandala?«
    »Bist du enttäuscht?«
    »Ich dachte irgendwie, dass wir es mit etwas Außergewöhnlichem zu tun haben. Vielleicht sogar …« Sie zögerte. »Ich weiß nicht. Mit etwas von fast übernatürlicher Kraft.«
    Pendergast lachte trocken. »Ich fürchte, du hast deine Studien in Gsalrig Chongg etwas zu wörtlich genommen.« Wieder nippte er am Sherry.
    »Wo ist es?«, fragte sie.
    »Ich habe es vorerst
in situ
gelassen. Es ist sicher bei ihm, außerdem wissen wir jetzt, wo es sich befindet. Am Ende der Reise, in der letzten Minute, wenn er keine Zeit hat, zu reagieren, nehmen wir es ihm ab.«
    Constance setzte sich zurück. »Irgendwie fasse ich es nicht. Nur ein
thangka-
Gemälde.«
    Pendergast betrachtete wieder den Sherry. »Unser kleiner
pro
bono
-Auftrag ist fast zu Ende. Uns bleibt nur noch eines zu tun: Blackburn um sein unrechtmäßig erworbenes Gut erleichtern, und wie gesagt, das ist ein Kinderspiel. Ich habe die Details bereits ausgearbeitet. Ich hoffe sehr, dass wir ihn nicht töten müssen, wenngleich ich das nicht für einen großen Verlust hielte.«
    »Ihn umbringen? Großer Gott, Aloysius, ich hoffe doch sehr, dass sich das vermeiden lässt.«
    Pendergast hob die Brauen. »Wirklich? Ich dachte, du hättest dich mittlerweile daran gewöhnt.«
    Constance errötete. »Wovon redest du?«
    Pendergast lächelte, senkte den Blick erneut. »Constance, verzeih mir; das war gefühllos. Nein, wir werden Blackburn nicht töten. Wir werden einen anderen Weg finden, ihm sein kostbares Spielzeug wegzunehmen.«
    Langes Schweigen; Pendergast nippte an seinem Sherry.
    »Hast du die Gerüchte über die Meuterei gehört?«, fragte Constance.
    Offenbar hatte Pendergast nichts davon mitbekommen.
    »Marya hat mir gerade davon erzählt. Anscheinend hat der Stellvertretende Kapitän das Kommando übernommen, und nun fahren wir nach Neufundland statt nach New York. Auf dem Schiff ist eine Panik ausgebrochen. Man hat eine Ausgangssperre verhängt, um Mitternacht soll angeblich eine wichtige Durchsage kommen« – sie blickte auf die Uhr –, »in einer Stunde also.«
    Pendergast stellte das leere Glas ab und erhob sich. »Meine Arbeit hat mich ermüdet. Ich sollte ein wenig ruhen. Würdest du dich darum kümmern, dass heute um drei nach dem Aufstehen ein Frühstück mit Eiern Benedict und Grünem HojichaTee auf mich wartet, frisch und heiß?«
    Und damit ging er wortlos die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinauf. Kurz darauf zog er die Tür hinter sich zu und schloss ab.

[home]
49
    LeSeur war seit einer Stunde auf der Nachmittagswache; er stand vor dem zentralen Steuerpult, vor der riesigen Ansammlung von elektronischen Navigationskartensystemen und Vektorradaren und verfolgte den Kurs des Schiffes, während es auf seiner Fahrt nach St. John’s die
Grand Banks
durchquerte. Es hatte kaum Seeverkehr gegeben – nur ein paar große Schiffe, die den Sturm abwetterten –, und die
Britannia
war schnell unterwegs.
    Seit dem Kommandowechsel war es auf der Brücke gespenstisch ruhig. Ihre neue Position schien Captain Mason zu belasten. Sie hatte die Brücke nicht verlassen, seit sie Cutter seines Kommandos enthoben hatte, und es kam LeSeur vor, als wollte sie dort bleiben, bis das Schiff in den Hafen einlief. Sie hatte den Status des Notfalls auf den ISPS -Code-Level-Zwei angehoben. Dann hatte sie die Brücke bis auf das wesentliche Personal räumen lassen, wodurch nur der diensthabende Offizier, der Steuermann und ein einziger Ausguck zurückblieben. LeSeur bewunderte insgeheim diese gute Entscheidung, denn damit war eine Oase der Ruhe, der Konzentration entstanden, die sich auf einer stärker bemannten Brücke nicht fand.
    Wie Masons Handeln nach Artikel V wohl bei der Reederei ankommen und seine Karriere beeinflussen würde? Negativ, kein Zweifel. Er tröstete sich damit, dass ihm nichts anderes übriggeblieben war. Er hatte das Richtige getan, allein darauf kam es an. Es war das Beste, was man im Leben tun konnte. Wie andere es aufnahmen, entzog sich seiner Kontrolle.
    LeSeur ließ seinen erfahrenen Blick über die großen Bildschirme der elektronischen Navigationsgeräte schweifen: das Trimble NavTrac und das Northstar 941X DGPS , die vier unterschiedlichen elektronischen Navigationskarten, den Kreiselkompass, das Radar, die Geschwindigkeitsmesser, das Funknavigationssystem und den Tiefenmesser. Vor zehn Jahren war das alles noch völlig unbekannt. Aber auf einem Navigationstisch

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