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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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eine sich drehende Singularität von äußerster Dichte und Kraft herumwirbelten …
    Unaufhaltsam wurde Pendergasts Blick von dem Einzigartigen in der Mitte des bizarren Bildes angezogen. Als sein Blick dort fixiert war, bemerkte er, dass er ihn nicht mehr davon losreißen konnte. Er bemühte sich ein wenig, dann etwas mehr, während er sich über die Kraft des Bildes wunderte, seinen Geist wie auch seinen Blick in Bann zu schlagen. Das Ganze war so plötzlich, gleichsam so verstohlen geschehen, dass er keine Zeit hatte, sich darauf einzustellen. Das dunkle Loch in der Mitte des Mandalas war lebendig, es pulsierte, kroch auf die abstoßendste Weise, öffnete sich wie eine Art stinkende Körperöffnung. Ihm war, als habe sich in der Mitte seiner Stirn ein entsprechendes Loch geöffnet, als würden die zahllosen Milliarden Erinnerungen und Erlebnisse, die Meinungen und Urteile, die ihn ausmachten, verdreht,
verwandelt
; als würde seine tiefste Seele aus seinem Körper in das Mandala hineingesogen, so dass er das Mandala wurde und das Mandala er. Es war, als würde er in den metaphyischen Leib des erleuchteten Buddhas verwandelt … Nur dass dies nicht der Buddha war.
    Ebendies war der reine, unerbittliche, unentrinnbare Horror des Ganzen.
    Das hier war irgendein anderes universales Wesen, der Anti-Buddha, die körperliche Manifestation des reinen Bösen. Und es war hier, in diesem Gemälde. In diesem Zimmer …
    Und in seinem Kopf …

[home]
47
    Auf der Brücke verklang LeSeurs Stimme, wurde ersetzt durch das Heulen des Windes und das Prasseln des Regens an den Fenstern, das Geklingel und Geplinke der ECDIS -Elektronik und des Radars, die ihre Programmzyklen durchliefen.
    Niemand sprach. Panik stieg in LeSeur auf. Er hatte sich zu weit vorgewagt, als er, gemeinsam mit Mason, seinen Hut in den Ring warf. Soeben hatte er einen Schritt vollzogen, der seine berufliche Karriere mit Sicherheit beenden würde.
    Schließlich trat der diensthabende Offizier vor, ein unwirscher Seemann von der alten Schule. So, wie er dastand, den Blick gesenkt, die Hände vor der Uniform verschränkt, bot er das Bild hartnäckiger Tapferkeit. Er räusperte sich und sagte: »Die größte Verantwortung eines Kapitäns gilt dem Leben der Menschen an Bord – den Besatzungsmitgliedern und Passagieren.«
    Cutter starrte ihn an, seine Brust hob und senkte sich.
    »Ich mache mit, Captain Mason. Wir müssen das Schiff in den nächsten Hafen steuern.«
    Endlich hob der Seemann den Blick und sah Cutter an. Worauf dieser ihn derart wütend musterte, dass es schien, als wollte er den Mann im nächsten Moment körperlich angreifen. Wieder senkte der diensthabende Offizier den Blick, wich aber keinen Schritt zurück.
    Jetzt trat der Zweite Offizier vor, gefolgt von zwei niederrangigen Offizieren. Wortlos trat Halsey, der Leitende Ingenieur, vor. Sie standen in einer engen Gruppe auf der zentralen Brücke, nervös, unsicher, vermieden den vernichtenden Blick des Commodore. Kemper, der Sicherheitschef, blieb wie angewurzelt stehen.
    Captain Mason wandte sich ihm zu und sagte in kühlem, sachlichem Ton: »Es handelt sich hier um eine rechtmäßige Handlung unter Artikel V. Ihre Zustimmung ist erforderlich, Mr Kemper. Sie müssen eine Entscheidung treffen – jetzt. Wenn Sie sich uns nicht anschließen, heißt das, dass Sie sich auf die Seite des Commodore schlagen. In diesem Fall werden wir nach New York weiterfahren – und Sie die schwere Verantwortung tragen für alles, was sich daraus ergibt.«
    »Ich …«, krächzte Kemper.
    »Das ist Meuterei.« Cutters rauhe Stimme klang leise und drohend. »
Meuterei
, schlicht und ergreifend. Wenn Sie da mitmachen, Kemper, machen Sie sich einer Meuterei auf hoher See schuldig, und das ist eine
Straftat
. Ich werde dafür sorgen, dass Sie unter die höchstmögliche Anklage gestellt werden. Niemals wieder werden Sie einen Fuß an Bord eines Schiffes setzen. Das gilt auch für den Rest von Ihnen.«
    Mason trat einen Schritt auf Kemper zu; ihr Ton war nur eine Spur leiser: »Sie stecken zwischen Baum und Borke, auch wenn Sie nichts dafür können. Einerseits droht Ihnen die Anklage wegen Meuterei. Andererseits die Anklage wegen Nichtverhinderung eines Mordes. Das Leben ist schwer, Mr Kemper. Entscheiden Sie sich.«
    Der Sicherheitschef atmete dermaßen schnell, dass er fast hyperventilierte. Sein Blick huschte von Mason zu Cutter und zurück, als suchte er einen Ausweg. Es gab keinen. Hastig und schnell

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