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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Rufen.
    Bruce erhob sich. »Das ist an Bord eines Schiffes eine schlimme Anschuldigung, Sir. Sie sollten sie lieber untermauern können.«
    Der Mann sah Bruce unsicher an. »Werden Sie ja nicht frech, Freundchen. Das ganze Schiff weiß davon, die ganze Crew redet davon.«
    »Das stimmt!«, rief eine Stimme im Hintergrund. »Der Captain hat sich auf der Brücke eingeschlossen, allein. Hat einen Kurs auf die
Carrion Rocks
gesetzt!«
    »Was für ein Unsinn«, sagte Bruce, aber die Erwähnung der
Carrion Rocks
versetzte ihn doch in leichte Unruhe. Er kannte das Riff noch aus seiner Zeit bei der Navy: Die breite Reihe von spitzen Felsen, die die Oberfläche des Nordatlantiks durchbrachen, stellte eine ernsthafte Bedrohung für den Schiffsverkehr dar.
    »Es stimmt!«, rief der Betrunkene und schwang den Arm derart heftig, dass er fast die Balance verloren hätte. »Das ganze Schiff weiß davon!«
    Unter den Leuten, erkannte Bruce, konnte durchaus Panik ausbrechen. »Meine Freunde«, sagte er in festem Ton, »das ist ganz unmöglich. Die Brücke eines Schiffes wie diesem würde nie von nur einer Person bemannt werden. Und es muss Tausende Möglichkeiten geben, ein Schiff wie dieses wieder unter Kontrolle zu bekommen, aus dem Maschinenraum oder von untergeordneten Brücken. Ich weiß das: Ich war Kommandant in der Königlichen Marine.«
    »So läuft das heutzutage nicht mehr, du alter Trottel!«, rief der Betrunkene. »Das Schiff ist völlig automatisiert. Der Captain hat das Kommando übernommen, und jetzt hat sie vor, das Schiff zu versenken!«
    Eine Frau stürzte vor und packte Bruce am Anzug. »Sie waren in der Marine! Um Gottes willen, Sie müssen etwas tun!«
    Bruce befreite sich und hob die Hände. Weil er natürliche Autorität ausstrahlte, legte sich das Tohuwabohu.
    »Bitte!«, rief er. Plötzlich war alles still.
    »Mein Team und ich werden herausfinden, ob an dem Gerücht etwas dran ist«, fuhr er fort.
    »Es ist wahr …«
    »Ruhe!« Er wartete. »Wenn das zutrifft, werden wir handeln – das verspreche ich Ihnen. Bis dahin sollten Sie alle hierbleiben und auf weitere Anweisungen warten.«
    »Wenn ich mich recht entsinne«, sagte Dahlberg, »gibt es im
Admiral’s Club
auf Deck 10 einen Monitor, der die Schiffsposition auf der Überfahrt zeigt, den Kurs und die Geschwindigkeit.«
    »Ausgezeichnet!«, sagte Bruce. »Damit können wir das Ganze überprüfen.«
    »Und was dann?«, kreischte die Frau geradezu, die seinen Anzug gepackt hatte.
    Bruce drehte sich zu ihr um. »Wie gesagt, Sie bleiben hier und ermutigen die, die zufällig vorbeikommen, das Gleiche zu tun. Beruhigen Sie die Leute, und hören Sie auf, das Gerücht zu verbreiten – das Letzte, was wir brauchen, ist eine Panik. Wenn es stimmt, helfen wir den anderen Offizieren bei der Rückeroberung des Schiffes. Und wir halten Sie auf dem Laufenden.«
    Dann wandte er sich wieder seiner kleinen Gruppe zu. »Wollen wir uns die Sache mal ansehen?«
    Schnellen Schrittes ging er ihnen voran den Flur entlang in Richtung Treppe. Eine verrückte Geschichte. Sie konnte einfach nicht stimmen …
    Oder doch?

[home]
54
    Die Hilfsbrücke war überfüllt. Rasch wurde es wärmer. LeSeur hatte alle Abteilungsleiter zu einer Not-Personalversammlung einberufen, und schon trafen die Leiter der Hotellerie- und Unterhaltungsabteilung, der Purser, der Bootsmann und der Chefsteward ein. Er sah auf die Uhr; dann wischte er sich die Stirn und blickte wohl zum hundertsten Mal auf den Rücken von Captain Mason, wie sie auf dem zentralen Überwachungsmonitor zu sehen war, kerzengerade und ruhig am Ruder stehend, keine Haarsträhne lugte unter der Mütze hervor. LeSeur hatte den Kurs der
Britannia
auf dem zentralen NavTrac- GPS -Kartenplotter aufgerufen. Und da waren sie, dargestellt in kühlen elektronischen Farben: der Kurs, die Geschwindigkeit … und die
Carrion Rocks
.
    Er blickte erneut zu Mason, die unbeweglich am Ruder stand. Etwas war mit ihr passiert, ein medizinisches Problem, ein Schlaganfall, Drogen, vielleicht eine schizoide Episode. Was ging in ihrem Kopf vor? Was sie tat, war das genaue Gegenteil dessen, wozu der Kapitän eines Schiffes verpflichtet war.
    Neben ihm, an der Station mit den Überwachungsmonitoren, stand Kemper mit Kopfhörern auf den Ohren. LeSeur stieß ihn an; der Sicherheitschef nahm die Kopfhörer ab.
    »Sind Sie absolut sicher, Kemper, dass sie uns hören kann?«
    »Alle Kanäle sind offen. Ich bekomme sogar ein bisschen

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