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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Rückkopplung.«
    LeSeur drehte sich zu Craik um. »Irgendwelche weiteren Antworten auf unseren SOS -Ruf?«
    Craik sah von seinem SSB -Satelliten-Funktelefon hoch. »Ja, Sir. Die US - und die kanadische Küstenwache haben geantwortet. Das am nächsten befindliche Schiff ist die CCGS
Sir Wilfred Grenfell
, Heimathafen St. John’s, ein achtundsechzig Meter langes Offshore-Patrouillenboot mit neun Offizieren, elf Besatzungsmitgliedern, sechzehn Schlafplätzen plus zehn weiteren im Schiffshospital. Sie ist auf Abfangkurs und wird uns rund fünfzehn Seemeilen Ost-Nordost von den
Carrion Rocks
 … um … etwa fünfzehn Uhr fünfundvierzig erreichen. Niemand sonst ist nahe genug, um uns vor der geschätzten Zeit der, ähm, Kollision zu erreichen.«
    »Was haben die auf der
Grenfell
vor?«
    »Sie arbeiten noch an den Optionen.«
    LeSeur wandte sich an den Dritten Offizier. »Holen Sie Dr. Grandine hier rauf. Ich will ein paar medizinische Ratschläge zu dem, was mit Mason los ist. Und fragen Sie Mayles, ob sich unter den Passagieren ein Psychiater befindet. Wenn ja, holen Sie den auch hierher.«
    »Aye, Sir.«
    Als Nächstes wandte sich LeSeur an den Leitenden Ingenieur. »Mr Halsey, ich möchte, dass Sie
persönlich
in den Maschinenraum gehen und den Autopiloten abschalten. Kappen Sie, falls nötig, Leitungen, zerschlagen Sie mit einem Vorschlaghammer die Steuerplatinen. Als letzten Ausweg schalten Sie einen der Pods ab.«
    Der Ingenieur schüttelte den Kopf. »Der Autopilot ist gegen Angriffe gesichert. Er ist so konstruiert, dass er alle manuellen Systeme umgeht. Selbst wenn man einen der Pods ausschalten könnte – was nicht geht –, würde der Autopilot das ausgleichen. Das Schiff kann, falls erforderlich, auch mit einem Pod fahren.«
    »Mr Halsey, sagen Sie mir erst, warum etwas nicht funktioniert,
nachdem
Sie es ausprobiert haben.«
    »Aye, Sir.«
    LeSeur wandte sich an den Funkoffizier. »Versuchen Sie, mit Ihrem Handgerät Mason über den VHF -Kanal 16 zu erreichen.«
    »Ja, Sir.« Der Funkoffizier holte sein VHF -Funkgerät aus dem Holster, hob es an den Mund, drückte die Ruftaste. »Funkoffizier an Brücke, Funkoffizier an Brücke, bitte melden.«
    LeSeur zeigte auf den Überwachungsmonitor. »Sehen Sie?«, rief er. »Man sieht das grüne Empfangslicht. Sie hört uns laut und deutlich!«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt«, antwortete Kemper. »Die versteht jedes Wort.«
    LeSeur schüttelte den Kopf. Er kannte Mason seit Jahren. Sie war absolut professionell – ein bisschen verklemmt, hielt sich an die Regeln, nicht besonders warmherzig, aber immer durch und durch professionell. Er zermarterte sich den Kopf. Es musste doch
irgendeine
Möglichkeit geben, von Angesicht zu Angesicht mit ihr zu kommunizieren. Es frustrierte ihn wahnsinnig, dass sie ihnen die ganze Zeit den Rücken zukehrte.
    Wenn er ihr Gesicht sehen könnte, könnte er vielleicht mit ihr reden. Oder wenigstens verstehen, was sie vorhatte.
    »Mr Kemper«, sagte er, »direkt unterhalb der Panoramafenster der Brücke verläuft eine Deckskante, an der man die Scheibenwaschanlage anbringt – habe ich recht?«
    »Ich glaube, ja.«
    LeSeur riss sein Jackett von einem Stuhl und zog es an. »Ich gehe da raus.«
    »Spinnen Sie?«, sagte Kemper. »Bis aufs Deck geht das im freien Fall zehn Meter nach unten.«
    »Ich werde sie direkt fragen, was zum Teufel sie vorhat.«
    »Sie werden der vollen Wucht des Sturms ausgesetzt sein …«
    »Zweiter Offizier Worthington, übernehmen Sie die Wache, bis ich zurückkehre.« Und damit stürmte LeSeur zur Tür hinaus.
     
    LeSeur stand an der vorderen Backbordreling der Beobachtungsplattform an Deck 13; der Wind zerrte an seiner Kleidung, der Regen peitschte ihm ins Gesicht, während er zur Kommandobrücke hinaufsah. Sie lag auf der höchsten Ebene des Schiffes, über ihr erhoben sich nur die Schornsteine und Masten. Die beiden Seitenflügel der Brücke verliefen weit nach Back- und nach Steuerbord, ihre Enden wiesen über den Rumpf hinaus. Unter der Wand aus matt erleuchteten Fenstern konnte er die Deckskante so gerade eben ausmachen, ein einzelnes, zentimeterdickes Messingrohr, das rund fünfzehn Zentimeter von den Aufbauten des Schiffes mit freitragenden Stahlträgern angebracht war. Von der Plattform führte eine schmale Leiter zum Backbordflügel, wo sie auf die Deckskante traf, die die untere Brücke umran-dete.
    LeSeur taumelte über das Deck zu der Leiter, zögerte einen Augenblick, dann packte

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