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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wissen, zu welchem Zweck das Agozyen geschaffen wurde.«
    »Und der wäre?«
    »Offenbar handelt es sich dabei um ein Mittel, die Welt zu strafen. Sie zu reinigen, wie die Mönche es ausdrückten.«
    »Wurde irgendeine Andeutung gemacht, wie diese ›Strafe‹ oder ›Reinigung‹ aussehen könnte?«
    »Die Mönche hatten keine Ahnung.«
    »Und wann soll es geschehen?«
    »Wenn die Erde in Selbstsucht, Gier und Bosheit versinkt.«
    »Was für ein Glück, dann hat die Welt ja nichts zu befürchten«, sagte Pendergast mit beißender Ironie.
    »Der Mönch, der den Großteil des Redens übernommen hatte, meinte, es sei nicht ihre Absicht, dies auszulösen. Sie seien die
Hüter
des Agozyens, sie sollten dafür sorgen, dass das alles nicht vorzeitig geschehe.«
    Pendergast dachte kurz nach. »Offenbar war einer der Brüder nicht seiner Ansicht.«
    »Was meinst du damit?«
    Pendergast sah sie mit blitzenden grauen Augen an. »Ich nehme an, ein bestimmter Mönch hatte das Gefühl, die Erde sei durchaus reif für eine Reinigung. Und der hat dafür gesorgt, dass Jordan Ambrose das Agozyen stahl – letztendlich, um seine Wirkung zu entfesseln.«
    »Was bringt dich zu dieser Annahme?«
    »Es ist sonnenklar. Das Agozyen war außerordentlich gut versteckt. Ich habe mehr als ein Jahr im Kloster verbracht, ohne auch nur zu ahnen, dass es existiert. Wie kommt es dann, dass ein zufälliger Besucher, ein Bergsteiger, der nicht einmal zum Studium dort war, es geschafft haben soll, es zu finden und zu stehlen? Das konnte nur geschehen, wenn einer der Mönche
wollte
, dass das Objekt geraubt wird. Thubten sagte mir, er sei sicher, dass keiner der Mönche den Gegenstand in seinem Besitz hätte. Aber das schließt nicht aus, dass einer der Mönche einem Außenseiter geholfen hat, es an sich zu nehmen.«
    »Aber wenn das Agozyen so schrecklich ist, wie die Mönche sagen – wer würde dann die Katastrophe mit voller Absicht auslösen wollen?«
    »Interessante Frage. Wenn wir das Objekt ins Kloster zurückbringen, werden wir den verantwortlichen Mönch ausfindig machen und direkt fragen müssen.« Pendergast dachte kurz nach. »Seltsam, dass die Mönche den Gegenstand nicht einfach zerstört haben, vielleicht durch Verbrennung.«
    »Das war die letzte Frage, die ich gestellt habe. Die Mönche wirkten sehr verängstigt und sagten, es sei ihnen unmöglich, das zu tun.«
    »Interessant. Aber zurück zur Sache. Unsere erste Aufgabe wird sein, uns eine Passagierliste zu besorgen – samt dem Zeitpunkt des An-Bord-Gehens.«
    »Du glaubst, dass der Mörder sich unter den Passagieren befindet?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher. Alle Besatzungsmitglieder und das Bordpersonal mussten an Bord sein, lange bevor Ambrose starb. Ich finde es bedeutsam, dass der Mörder sich mit diesem blutigen Verband getarnt hat,
bevor
er zu dem Treffen mit Ambrose ging.«
    »Wieso? Er hat sich getarnt, damit das Verbrechen nicht zu ihm zurückverfolgt werden konnte.«
    »Ich bezweifle, dass er vorhatte, ein Verbrechen zu begehen, als er ins Hotel fuhr. Nein, Constance – der Mörder hat sich verkleidet, noch bevor er wusste, was Ambrose anzubieten hatte. Woraus sich schließen lässt, dass es sich bei ihm um eine in der Öffentlichkeit bekannte Person handelt, die inkognito bleiben wollte.«
    Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als das Taxi am unteren Ende des Queen-Terminals hielt. Pendergast sprang hinaus, Constance folgte. Zu ihrer Linken lag das Zoll- und Reiseabfertigungsgebäude, rechts Massen von Zuschauern in Volksfeststimmung, Kamerateams und Journalisten. Alles schwenkte die britische Flagge, warf mit Konfetti und jubelte. Eine Musikkapelle spielte und verstärkte den allgemeinen Trubel.
    Und über allem ragte turmhoch die
Britannia
auf. Das Schiff ließ nicht nur das Terminal winzig erscheinen, sondern die ganze Stadt. Über dem schwarzen Rumpf erhoben sich schneeweiße Aufbauten, mehr als ein Dutzend Decks hoch: Glas, Reihen von Balkonen und blankpoliertes Mahagoni. Das Schiff war größer und gewaltiger als alles, was Constance sich je hätte vorstellen können, und seine Größe ließ die gesamte Umgebung – Platform Road, die Banana-Werft, Ocean Village – zwergenhaft klein wirken.
    Aber der Koloss bewegte sich. Das Schiffshorn tutete. Hafenarbeiter hatten die Taue von den Pollern losgeworfen und zogen die Gangway ein. Hoch oben standen Hunderte von Passagieren an der Reling oder an den zahllosen Balkonen, machten Fotos, warfen Papierschlangen und

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