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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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angespielt, Mr LeSeur. Sondern auf eine Maßnahme nach Artikel V.«
    LeSeur sah sie überrascht an. Artikel V regelte die Absetzung eines Kapitäns auf hoher See wegen Pflichtversäumnis.
    »Wollen Sie damit andeuten …«
    »Das ist alles, Mr LeSeur.«
    LeSeur sah, wie sich Mason abwendete, zur Mitte der Brücke zurückging und stehen blieb, um sich in aller Ruhe mit dem Navigator zu besprechen, als wäre nichts geschehen.
    Artikel V
. Mason hatte Mumm. Wenn es so weit kommen würde, dann sollte es so sein. Die Situation entwickelte sich rasend schnell zu einem Kampf – einem Kampf nicht allein um die sichere Führung der
Britannia
, sondern ums Überleben.

[home]
40
    Kemper verließ den zentralen Computer- und Datenverarbeitungskomplex auf Deck B und steuerte auf die nächstgelegenen Aufzüge zu. Er hatte fast die ganze Nacht damit zugebracht, den falschen Alarm vorzubereiten. Es war verdammt schwierig gewesen, die Sicherheitsmanagementsysteme des Schiffes neu einzustellen, ohne dabei Spuren zu hinterlassen, wobei es ihm besonders viel Mühe bereitet hatte, das Sprinklersystem außer Kraft zu setzen. Dabei war es noch gar nicht so lange her, dachte er grimmig, dass die einzigen elektronischen Systeme auf einem Ozeanriesen das Radar und die öffentliche Sprechanlage waren. Heute waren diese verdammten Schiffe zu einem gigantischen Netzwerksystem mutiert. Die
Britannia
glich einem schwimmenden Riesencomputer.
    Der Fahrstuhl kam, Kemper trat ein und drückte den Knopf für Deck 9. Es grenzte an Wahnsinn, auf einem Schiff mit ohnehin schon nervöser Besatzung in einem Sturm mitten auf dem Atlantik einen Fehlalarm auszulösen; noch dazu, wenn der Kapitän bestenfalls den Kopf in den Sand steckte oder schlimmstenfalls irre war. Wenn das hier jemals herauskäme, würde er nicht nur seinen Job verlieren, er würde wahrscheinlich hinter Gittern landen. Wie war es Pendergast eigentlich gelungen, ihn dazu zu überreden?
    Dann dachte er an die Reederei, und ihm war schlagartig wieder klar, wie es so weit gekommen war.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, Deck 9 war erreicht. Er trat hinaus und sah auf die Uhr: zehn vor zehn. Die Hände hinterm Rücken verschränkt, schlenderte er den Steuerbordkorridor entlang, nickte und lächelte den Passagieren zu, die vom Frühstück zurückkamen. Deck 9 gehörte zu den glamourösesten auf dem Schiff, und er hoffte bei Gott, die Sprinkler würden nach all seiner sorgfältigen Arbeit tatsächlich nicht anspringen. Ansonsten könnte es ein teures Vergnügen für
North Star
werden, wenn man bedachte, dass einige der Luxusappartements und Suiten von den Passagieren mit eigenen kostbaren Kunstwerken, Gemälden und Skulpturen eingerichtet worden waren.
    Von denen das prachtvollste Blackburns Triplex war.
    Er sah erneut wie nebenbei auf die Uhr. Zwei vor zehn. Hentoff war mit einem seiner Mitarbeiter am anderen Ende des Gangs, bereit, in Aktion zu treten.
    Iiiiiiiii!
Der Feueralarm fetzte wie das Gekreisch einer Krähe den eleganten Korridor entlang, es folgte eine Bandansage in gestochenem Englisch:
    »Achtung: Dies ist ein Feueralarm. Alle Passagiere haben diesen Bereich sofort zu verlassen. Die Schiffsbesatzung hat sich zu ihren Stationen zu begeben. Bitte befolgen Sie die Anweisungen, die innen an der Kabinentür angebracht sind, oder die Anweisungen der Brandsicherheitsoffiziere. Achtung: Dies ist ein Feueralarm. Alle Passagiere …«
    Oben und unten auf dem Gang wurden Türen aufgerissen. Die Passagiere, manche vollständig bekleidet, andere in Nachtkleidung oder T-Shirt, drängten auf den Korridor. Es ist schon erstaunlich, dachte Kemper, wie schnell sie reagieren; fast so, als hätten sie alle auf etwas gewartet.
    »Was ist denn passiert?«, fragte jemand. »Was ist los?«
    »Feuer?«, ließ sich eine andere Stimme vernehmen, atemlos, der Panik nahe. »Wo?«
    »Leute!«, rief Kemper und lief über den Flur. »Es besteht kein Anlass zur Besorgnis! Bitte verlassen Sie Ihre Kabinen, und begeben Sie sich nach vorn! Versammeln Sie sich in der vorderen Lounge! Es besteht kein Anlass zur Sorge, kein Grund zur Panik; wenn sich jetzt bitte alle nach vorn begeben wollen …«
    »
… Achtung: Dies ist ein Feueralarm …
«
    Eine große, korpulente Frau im wehenden Nachthemd kam aus ihrer Kabine gestürmt und klammerte sich mit ihren fleischigen Armen an ihm fest. »Feuer? O mein Gott,
wo?
«
    »Alles in Ordnung, Madam. Bitte begeben Sie sich in die vordere Lounge. Alles wird

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