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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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dem Zombie, versuchte sich loszureißen, aber er spürte bereits, wie seine Kräfte schwanden.
    »Pendergast!«, stieß er erstickt hervor.
    Die Stahlfinger drückten weiter zu. D’Agosta hob sich und bockte, aber er bekam keine Luft, stand auf verlorenem Posten. Ein sonderbares Kribbeln überkam ihn, begleitet von einem Summen. Er streckte die Hand aus und suchte auf dem Boden nach dem Messer. Stattdessen fand er ein großes Stück Mauerwerk. Er packte es, holte mit aller Kraft aus und schlug damit gegen den Kopf des Zombies.
    Eeeeaaaaaahh!
, quiekte der vor Schmerz und taumelte zurück. D’Agosta keuchte, atmete tief durch, holte wieder mit dem Ziegelstein aus und versetzte dem Wesen noch einen Schlag. Noch ein schrilles Kreischen, dann sprang es von ihm herunter.
    Hustend und nach Luft japsend rappelte D’Agosta sich auf und rannte wie ein Verrückter ins Dunkel hinein. Kurz darauf hörte er, wie das Mann-Wesen hinter ihm herhuschte und mit seinen nackten Füßen über den glitschigen Steinboden patschte.

[home]
66
    Von seinem Beobachtungsposten neben einer breiten Bresche im Maschendrahtzaun ließ Rich Plock mit eisiger Genugtuung den Blick über die Menschenmenge schweifen, die dort hindurchströmte. Zehn erste Gruppen, rund zweihundert pro Gruppe – das bedeutete insgesamt zweitausend, weniger als erwartet, aber respekteinflößend wegen ihrer Entschlossenheit. Verglichen mit anderen Demonstrationen in New York war das noch immer eine kleine Menge, die aber etwas anders als die anderen war. Denn diese Leute waren engagiert. Sie waren beinhart. Die Nervösen und Ängstlichen, die Tagesausflügler und Sonnenanbeter – die Esteban-Typen – waren diesmal zu Hause geblieben. Umso besser. Seine Gruppe war von diesen Elementen gesäubert, eine Truppe mit einem klaren Ziel, die angesichts von Widerstand, ja sogar Gewaltanwendung nicht einknicken würde. Allerdings dürfte es nicht zu größeren Ausschreitungen kommen. Die Bewohner des Ville waren den Protestlern im Verhältnis eins zu zehn unterlegen. Möglicherweise wehrten sie sich zunächst, aber man würde sie schnell überwältigen.
    Die ganze Organisation hatte wie am Schnürchen geklappt. Die Polizei war völlig überrascht gewesen. Die Gruppe der ersten Demonstranten, sorgfältig ausstaffiert, damit sie möglichst wenig bedrohlich aussahen, hatten die Bullen im Glauben gelassen, dass es eine kleine, harmlose Demo werden würde, laut zwar, aber ohne Biss. Und dann, binnen weniger Minuten, waren all die anderen Gruppen eingetroffen, ruhig, zu Fuß, aus verschiedenen Richtungen – und sofort ging wie geplant ein Ruck durch die Menge, die Leute schlossen sich zusammen und steuerten über die Felder und die Straße in Richtung Ville hinunter. Der Polizei war keine Zeit geblieben, eine Barrikade zu errichten, keine Zeit, die Anführer festzunehmen, keine Zeit, ihre vorgerückten Einheiten in andere Stellungen zu bringen, keine Zeit, Unterstützung herbeizurufen. Die Bullen konnten nur eines: nutzlos in ihre Megafone schreien und um Ordnung betteln, während gleichzeitig ihr Polizeihubschrauber über dem Geschehen kreiste und per Lautsprecher eine unverständliche Warnung verbreitete. Hinter sich hörte Plock die Sirenen und Megafone, während die Polizei ein verspätetes Rückzugsgefecht lieferte, um die Demonstranten davon abzuhalten, weiter auf das Ville zuzurücken.
    Kein Zweifel, Verstärkung war schon unterwegs. Die New Yorker Polizisten waren keine Leute, mit denen gut Kirschen essen war. Aber wenn sie schließlich eingetroffen wären, würde er mit seinen Leuten bereits im Ville sein und weit auf dem Weg fortgeschritten, sein Ziel zu erreichen – die Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und, vielleicht, die entführte Frau, diese Nora Kelly, zu finden.
    Die letzten Demonstranten strömten durch das Tor und sammelten sich auf dem Feld gegenüber dem Haupteingang zum Ville, wobei sie wie Sturmtruppen ausschwärmten. Sie teilten sich, als Plock vor sie trat, um noch ein paar letzte Worte an sie zu richten. Das Ville selbst lag schweigend im Abendlicht, düster und monolithisch, das einzige Anzeichen von Leben einige gelbe Fenster oben im Gemäuer der Kirche. Der Eingang war verrammelt und verriegelt, aber er würde kein Hindernis darstellen für die Männer mit Rammböcken, die schweigend an der Spitze der Menge standen, bereit, loszuschlagen.
    Plock hob die Hand, die Menge beruhigte sich.
    »Meine lieben Freunde.« Er senkte die Stimme, was eine

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