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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Zielstrebigkeit.

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65
    D’Agosta feuerte noch einmal, aber es war ein Schuss ins Leere; das Wesen war in die Dunkelheit zurückgehuscht und verschwunden. Er lag auf dem Boden und leuchtete mit seiner Taschenlampe umher, mal dahin und mal dorthin, die Glock gezückt.
    »Pendergast?«
    Pendergast erschien aus dem Dunkel eines Durchgangs, in der Hocke, er hielt den Colt mit beiden Händen nach vorn gestreckt.
    Stille, die nur unterbrochen wurde durch den Laut tropfenden Wassers.
    »Er ist noch immer da draußen«, murmelte D’Agosta, setzte sich in eine halbe Hocke und vollführte mit der Glock einen 360-Grad-Schwenk. Angestrengt spähte er ins Dunkel.
    »In der Tat. Ich vermute, er geht erst dann, wenn wir tot sind.«
    Die Sekunden dehnten sich zu Minuten.
    Schließlich richtete sich D’Agosta auf und senkte die Glock. »Wir haben keine Zeit, hier abzuwarten, Pendergast. Wir müssen …«
    Wie ein Blitz kam der Zombie von der Seite, stürzte sich sofort auf D’Agostas Taschenlampe und schlug mit seiner Spinnenhand danach, so dass sie laut klappernd ins Dunkel schlitterte. D’Agosta feuerte, aber das Wesen war schon außer Sichtweite geflitzt, zurück in den relativen Schutz der Dunkelheit. Er hörte, wie Pendergasts 45er beinahe gleichzeitig mit der Glock abgefeuert wurde, ein ohrenbetäubender Doppelschuss, und dann war plötzlich alles dunkel, als Pendergasts Taschenlampe gegen eine Wand prallte.
    Der Tunnelgang war jetzt in tiefe Finsternis gehüllt – und fast im selben Moment hörte D’Agosta die Laute eines verzweifelten Kampfs.
    Er stürzte auf den Lärm zu, steckte die Glock ins Holster und zückte sein Messer. Es war besser für den Nahkampf im Dunkeln geeignet, außerdem war es weniger wahrscheinlich, dass er Pendergast damit verletzte, der nun offenbar in einen Kampf auf Leben und Tod mit dem Wesen verstrickt war. D’Agosta prallte mit der sehnigen Gestalt des Zombies zusammen und schlug sofort mit dem Messer nach ihm, aber trotz seiner schlurfenden Bewegungen war das Wesen furchtbar stark und schnell. Es drehte sich, schlug nach D’Agosta wie ein Panther und umhüllte ihn mit seinem erstickenden Gestank. Das Messer wurde D’Agosta aus den Händen gerissen, und da ging er mit den Fäusten auf das Mann-Wesen los, zielte auf den weichen Bauch, den Kopf, während er gleichzeitig die drahtigen Hände abwehrte, die nach ihm schlugen. Im Dunkeln und bekleidet mit einer Mönchsrobe befand er sich im Nachteil, das zerlumpte Wesen andererseits schien ganz in seinem Element zu sein. Ganz gleich, wie er sich drehte und wehrte, das Wesen bewahrte seinen Positionsvorteil, der noch dadurch erhöht wurde, dass der von Schweiß, Blut und Schmiere überzogene Körper sehr glitschig war.
    Was zum Teufel war mit Pendergast passiert?
    Ein Arm legte sich ihm um den Hals und drückte plötzlich zu wie ein Stahlkabel. D’Agosta riss sich los, keuchend und würgend, und versuchte den Angreifer abzuwerfen, während er gleichzeitig nach der Glock tastete. Aber das schlüpfrige Mann-Wesen hatte Muskeln so hart wie Teak. Ganz gleich, wie sehr er sich wehrte, die eine Hand würgte ihn weiterhin und schnürte ihm die Luftröhre zu, während die andere seine Waffenhand festhielt. Das Wesen stieß ein Triumphgeheul aus, ein schrilles, durchdringendes Wehklagen:
Oaaahhuuuuooooooooo!
    Weiße Blitze glitzerten vor D’Agostas Augen. Er wusste, ihm blieb nur noch wenig Zeit. Mit einer letzten, explosiven Anstrengung riss er seinen rechten Arm los, zog die Waffe und schoss. Der Mündungsblitz erhellte den düsteren Tunnelgang, der Schuss klang ohrenbetäubend laut in dem beengten Raum.
    Eeeeee!
, kreischte der Zombie, im selben Moment spürte D’Agosta einen kräftigen Hieb an den Kopf. Wieder sah er Sterne. Wieder hielt das Wesen seinen Unterarm fest, schüttelte und hieb ihn auf den Boden und versuchte, ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
Eeeeee!
, schrie es noch einmal. Obwohl betäubt, war sich D’Agosta sicher, dass er das Wesen getroffen hatte – die Erregung, das hohe Wehklagen waren eindeutig –, und dennoch kam es ihm stärker denn je vor, es kämpfte mit einer unmenschlichen Wut. Es stauchte D’Agostas Unterarm, und er hörte, wie Knochen brachen. Ein unbeschreiblicher Schmerz kurz oberhalb des Handgelenks, die Waffe flog im hohen Bogen davon, und wieder stürzte sich das Wesen auf ihn, diesmal umklammerten beide Hände seinen Hals.
    D’Agosta drehte und wendete sich, schlug mit dem unverletzten Arm nach

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