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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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war.
     
    Esteban wartete im Tunnel, er stand neben dem Hebel und lauschte angestrengt. Der FBI -Agent bewegte sich verdammt leise, aber in diesen stillen, unterirdischen Räumen trug auch das leiseste Geräusch enorm weit. Indem er angestrengt lauschte, konnte er rekonstruieren, was passiert war. Zuerst das leise Geräusch eines Reißverschlusses, dann das Rascheln von Plastik, mehrere Minuten lang Stille – dann wieder der Reißverschluss. Schließlich erspähte er im Kellergang einen ganz schwachen Lichtschein: Pendergasts Taschenlampe. Trotzdem wartete er.
    Es war wirklich amüsant, dass der FBI -Agent die beiden Leichen gefunden hatte. Was für ein Schock das gewesen sein musste. Er fragte sich, wie viel der Mann eigentlich herausgefunden hatte. Jetzt, da beide Leichen vor ihm lagen, vermutlich eine ganze Menge – dieser Pendergast war offenkundig intelligent. Vielleicht wusste er ja alles, aber das Entscheidende, nämlich worum es in dem Dokument ging, das hatte Esteban aus dem Grab seiner Vorfahren mitgenommen.
    Das Wichtige war, dass Pendergast nur eine Ahnung hatte, keine Beweise – und genau deshalb war er ja auch allein gekommen, ohne Verstärkung oder ein Einsatzkommando.
    Beim Gedanken an das Dokument spürte Esteban plötzlich, wie ein Gefühl der Panik seinen Rücken hinaufkroch. Er hatte das Dokument nicht. Wo hatte er es gelassen? In seinem unverschlossenen Auto, das auf der Auffahrt stand. Der verdammte Alarm, der über seinen Blackberry reingekommen war, hatte ihn abgelenkt, gerade als er zu Hause eintraf. Und wenn es nun gestohlen wurde? Was, wenn Pendergast es fand? Aber das waren törichte Gedanken. Das Tor zum Anwesen war verschlossen, und Pendergast war hier unten im Kellergang. Er würde das Dokument bei der nächsten Gelegenheit holen, aber im Moment hatte er Dringlicheres zu erledigen.
    Es herrschte jetzt eine völlige Stille im Tunnel. Kaum atmend lauschte und wartete Esteban.
    Und wartete. Der schwache, indirekte Lichtschein der Taschenlampe blieb stetig und bewegte sich nicht. Während die Minuten quälend langsam verstrichen, wurde ihm allmählich klar, dass da irgendetwas nicht stimmte.
    »Mr. Esteban«, ertönte die angenehme Stimme hinter ihm aus der Dunkelheit. »Würden Sie so freundlich sein und vollkommen still stehen bleiben, während Sie die Waffe auf den Boden fallen lassen? Ich warne Sie: Die geringste Bewegung, selbst das unzeitige Zucken eines Augenlids, wird umgehend zu Ihrem Tod führen.«

[home]
79
    Esteban ließ die Waffe los. Laut polternd fiel sie zu Boden.
    »Wenn Sie jetzt freundlicherweise die Hände heben, zwei Schritte zurücktreten und sich an die Wand lehnen.«
    Esteban befolgte die beiden Anweisungen. Pendergast hob die Browning auf und steckte sie ein, dann durchsuchte er Estebans Taschen und nahm ihm die Taschenlampe ab. Er trat zurück und schaltete sie ein.
    »Hören Sie …«, begann Esteban.
    »Bitte nicht reden, außer um meine Fragen zu beantworten. Führen Sie mich jetzt bitte zu Nora Kelly. Nicken Sie, wenn Sie mich verstanden haben.«
    Esteban nickte. Noch war nicht alles verloren … Mit etwas Klugheit war es immer noch möglich, hier herauszukommen. Er begab sich langsam nach hinten, in Richtung Haus.
    »In der Richtung befindet sie sich nicht«, sagte Pendergast. »Die Bereiche habe ich schon erkundet. Sie haben Ihren einzigen Trumpf ausgespielt – wenn Sie das nächste Mal versuchen, so eine Nummer abzuziehen, schließe ich daraus, dass Sie nicht kooperieren wollen, töte Sie ohne viel Federlesens und finde Miss Kelly selbst. Nicken Sie, wenn Sie mich verstanden haben.«
    Esteban nickte.
    »Ist sie im Keller der Scheune?«
    Esteban schüttelte den Kopf.
    »Wo ist sie? Sie dürfen sprechen.«
    »Sie ist in einem Raum, verborgen hinter dem Kellergang, unter dem Gips. Nicht weit weg von Smithbacks Leiche.«
    »In dem Kellergang gibt es kein frisches Wasser.«
    »Die Tür befindet sich unter einem Abschnitt mit altem drahtverstärktem Gips, den ich entfernen und wieder anbringen kann.«
    Pendergast schien darüber nachzudenken. Dann wedelte er mit seiner Waffe. »Sie gehen voran. Und vergessen Sie nicht, was passiert, wenn Sie nicht kooperieren.«
    Abermals ging Esteban den Tunnel zurück, in Richtung Smithback, wobei er sich eng an der rechten Wand hielt. Pendergast folgte ungefähr drei Meter dahinter. Er trat über eine kleine Taschenlampe – offensichtlich die des Agenten –, die am Boden lag. Während er an dem Hebel vorbeikam,

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