Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
hatte das auch noch nie gewollt. Und nie damit gerechnet, dass sie es doch mal tun würde.
    Sie ging hinein und nahm auf einem Barhocker Platz. Der Barkeeper kam sofort zu ihr. »Was möchten Sie?«
    »Einen Beefeater-Martini, extra dry, ohne Eis.«
    »Kommt sofort.«
    Während sie an dem übergroßen, eiskalten Drink nippte, schalt sie sich, dass sie sich wie eine Irre benommen hatte. Der Traum war nur ein Traum, und der Obdachlose war nicht Fearing. Sie war innerlich aufgewühlt; sie musste sich zusammenreißen, sich beruhigen und wieder Ordnung in ihr Leben bringen, so gut es eben ging.
    Sie trank aus. »Wie viel macht das?«
    »Das geht aufs Haus. Und ich hoffe«, sagte der Barkeeper zwinkernd, »dass das Gespenst, das Sie da eben gesehen haben, inzwischen verschwunden ist.«
    Sie dankte ihm, erhob sich und spürte dabei die beruhigende Wirkung des Alkohols. Gespenst, hatte der Barkeeper gesagt. Ja, sie musste sich ihren Dämonen stellen, und zwar sofort. Sie war kurz davor, durchzudrehen und Gespenster zu sehen, und das war inakzeptabel. Das war einfach nicht sie.
    Nachdem sie einige Minuten zu Fuß gegangen war, stand sie vor ihrem Mietshaus. Rasch schritt sie durch die Eingangstür, ließ eine weitere Salve wohlmeinender Bemerkungen des Doorman über sich ergehen und betrat den Fahrstuhl. Kurz darauf stand sie vor ihrer Wohnungstür. Sie steckte den Schlüssel ins Schloss, schloss auf und tastete nach dem Lichtschalter, den sie auf Anhieb fand.
    Sie schloss zweimal hinter sich ab, schob den neu angebrachten Riegel vor und blickte sich um. Alles war aufgeräumt, sauber, gewischt, frisch gestrichen. Rasch, aber methodisch durchsuchte sie die gesamte Wohnung, blickte in die Schränke und unter das Bett.
    Dann zog sie die Vorhänge im Wohn- und Schlafzimmer zurück und schaltete alle Lampen wieder aus. Das Licht der Stadt fiel in die Wohnung, warf Schatten und tauchte alle Oberflächen in einen weichen Schein.
    Es würde ihr nichts ausmachen, heute Nacht hier zu bleiben, da war sie jetzt sicher; sie war in der Lage, ihre Dämonen zu bekämpfen.
    Aber nur so lange, wie sie in der Wohnung nichts anschauen musste.

[home]
12
    Die Kellnerin brachte ihre Bestellungen: Pastrami auf Roggentoast mit russischem Dressing für D’Agosta, ein Bacon- Lettuce-and-Tomato-Sandwich für Laura Hayward.
    »Möchten Sie noch Kaffee?«
    »Ja, bitte.« D’Agosta sah der gestresst aussehenden Kellnerin dabei zu, wie sie seinen Becher vollschenkte. Dann drehte er sich zu Hayward um. »Und das ist ungefähr der Stand der Dinge«, schloss er.
    Er hatte Captain Hayward zum Lunch eingeladen, um sie bezüglich der bisherigen Ermittlungen auf den neuesten Stand zu bringen. Laura Hayward gehörte nicht mehr der Mordkommission an – sie war versetzt worden, arbeitete inzwischen im Büro des Polizeipräsidenten und war kurz davor, noch eine Stufe auf der Erfolgsleiter emporzusteigen. Wenn jemand eine Beförderung verdiente, dachte er reumütig, dann Laura.
    »Also«, sagte er, »hast du es gelesen?«
    Sie warf einen kurzen Blick auf die Zeitung, die er mitgebracht hatte. »Ja.«
    Er schüttelte den Kopf. »Unfassbar, dass sie solches Zeug drucken, nicht wahr? Jetzt haben wir es mit allen möglichen Spinnern zu tun, die sich bei uns melden und behaupten, sie hätten etwas gesehen, und anonyme Briefe, denen nachgegangen werden muss, Anrufe von Hellsehern und Tarotkartenlegern … Aber du weißt ja, wie diese Stadt reagiert, wenn eine derart verrückte Geschichte publik wird. Das ist genau der Mist, den ich im Moment nicht brauchen kann.«
    Ein leises Lächeln umspielte Haywards Lippen. »Ich verstehe dich.«
    »Und die Leute glauben diesen Quatsch auch noch.« Er schob die Zeitung beiseite und trank noch einen Schluck Kaffee. »Also … was hältst du davon?«
    »Du hast vier Augenzeugen, die schwören, dass Fearing der Mörder ist?«
    »Fünf, wenn man die Frau des Opfers mitrechnet.«
    »Du kennst sie, nicht wahr?«
    »Ja. Ich habe auch Bill Smithback gekannt. Ein bisschen unorthodox in seinen Methoden, aber ein guter Reporter. Was für eine Tragödie.«
    D’Agosta biss von seinem Sandwich ab. Die Pastrami war mager, das Dressing warm – genau so, wie er es mochte. Allerdings hatte er immer das Gefühl, zu viel zu essen, wenn ihn ein Fall nervte.
    »Tja, entweder es ist Fearing oder jemand, der sich als Fearing ausgibt«, fuhr sie fort. »Entweder er ist tot oder nicht. Ganz einfach. Gibt’s schon DNA -Ergebnisse?«
    »Am Tatort wurde

Weitere Kostenlose Bücher