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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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große Angst vor Ihnen, so große Angst, ihre Stelle zu verlieren, dass sie sich nicht zur Wehr gesetzt haben. Aber Smithback hatte keine Angst. Er hat Ihr Treiben enthüllt.«
    »Er hat gar nichts enthüllt«, sagte Kline. »Beschuldigungen wurden vorgebracht, nichts wurde bewiesen, und die außergerichtlichen Vergleiche, wenn sie denn existieren, haben für alle Zeiten Bestand. Bedauerlicherweise für Sie und Smithback hat niemand vor Gericht ausgesagt.«
    D’Agosta zuckte mit den Achseln, als wollte er sagen:
Spielt keine Rolle, die Katze ist trotzdem aus dem Sack.
    Pendergast bewegte sich auf seinem Stuhl. »Es muss für Sie doch sehr unangenehm gewesen sein, dass nach der Veröffentlichung von Smithbacks Artikel die Börsenkapitalisierung von DVI um fünfzig Prozent abstürzte.«
    Klines Miene blieb gelassen. »Sie wissen, wie die Märkte sind. Ewig schwankend. Die Aktie von DVI steht heute fast wieder da, wo sie einmal war.«
    Pendergast faltete die Hände. »Sie sind jetzt der Vorstandschef, und niemand wird Ihnen je wieder Sand ins Gesicht werfen oder in die Suppe spucken. Niemand wird Ihnen heutzutage den Respekt verweigern und damit durchkommen – habe ich recht, Mr. Kline?« Pendergast lächelte milde und blickte zu D’Agosta. »Der Brief?«
    D’Agosta holte den Brief aus seiner Tasche und zitierte daraus: »
Ich verspreche Ihnen, dass Sie es, egal, wie lange es dauert oder wie viel es kostet, bereuen werden, diesen Artikel geschrieben zu haben. Sie können zwar nicht wissen, wie ich handeln werde oder wann, aber seien Sie versichert: Ich werde handeln.
« Er sah hoch. »Haben Sie das geschrieben, Mr. Kline?«
    »Ja.« Dabei hielt er seine Gesichtszüge völlig unter Kontrolle.
    »Und haben Sie den Brief an William Smithback geschickt?«
    »Ja.«
    »Haben Sie –«
    Kline unterbrach ihn. »Lieutenant, Sie sind ja so ein Langweiler. Lassen Sie mich die Fragen stellen, damit wir alle etwas Zeit sparen. Habe ich das Geschriebene ernst gemeint? Absolut. War ich für Smithbacks Tod verantwortlich? Könnte sein. Bin ich froh, dass er tot ist? Ich bin entzückt, danke.« Er zwinkerte nervös.
    »Sie –«, begann D’Agosta.
    »Die Sache ist die«, fiel ihm Kline wieder ins Wort, »dass Sie es niemals erfahren werden. Für mich arbeiten die besten Anwälte der Stadt. Ich weiß genau, was ich sagen darf und was nicht. Sie können mir nichts anhaben.«
    »Wir könnten Sie aufs Präsidium mitnehmen«, sagte D’Agosta. »Und zwar sofort.«
    »Natürlich können Sie das. Und ich werde schweigend dasitzen, bis mein Anwalt eintrifft, und dann gehen.«
    »Wir könnten Sie wegen begründetem Anfangsverdacht einsperren.«
    »Sie bluffen, Lieutenant.«
    »Der Brief ist eine eindeutige Drohung.«
    »Alle meine Bewegungen zur Zeit des Mordes lassen sich nachweisen. Die besten juristischen Köpfe des Landes haben den Brief geprüft. Es steht nichts darin, das Ihnen eine rechtliche Handhabe gegen mich gäbe.«
    D’Agosta grinste. »Irrtum, Kline, wir könnten ein bisschen Spaß haben und Sie da unten in Handschellen aus der Lobby abführen – nachdem wir der Presse einen Tipp gegeben haben.«
    »Das wäre, ehrlich gesagt, eine ausgezeichnete Publicity. Binnen einer Stunde wäre ich zurück in meinem Büro, Sie wären bloßgestellt, und meine Feinde hätten gesehen, dass ich unangreifbar bin.« Wieder lächelte Kline. »Vergessen Sie nicht, Lieutenant: Ich habe eine Programmierer-Ausbildung durchlaufen. Es war mein Job, lange, komplizierte Programme zu schreiben, in denen fehlerfreie Logik von größter Wichtigkeit ist. Das ist nämliche das Erste, was man als Programmierer lernt, das A und O: Denke alles durch, von vorne bis hinten. Vergewissere dich, dass du für jeden unerwarteten Output Vorkehrungen getroffen hast. Und lass keine Schlupflöcher übrig. Kein einziges.«
    D’Agosta kochte innerlich. Schweigen senkte sich über das große Büro. Kline saß da, die Arme gefaltet, und erwiderte D’Agostas Blick.
    »Gestört«, sagte D’Agosta. Zumindest wollte er das selbstgefällige Lächeln aus dem Gesicht des kleinen Mistkerls wischen.
    »Wie bitte?«, fragte Kline.
    »Wenn ich nicht so angewidert wäre, könnten Sie mir fast leidtun. Sie kriegen eine Frau doch nur dann ins Bett, wenn Sie Geld zücken und Macht ausüben, sie belästigen und nötigen. Hört sich das für Sie nicht gestört an. Nein? Wie wär’s dann mit einem anderen Wort: erbärmlich. Die Sekretärin im Vorzimmer – wann haben Sie denn vor,

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