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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Termin?«
    »Ich habe ein Interview mit …« Sie blickte auf den Dienstausweis eines Kurators, der gerade an der kleinen Wachstation vorbeiging. Es dauerte sicher ein paar Minuten, bevor der in seinem Büro ankam. »Dr. Prine.«
    »Einen Moment.« Der Wachmann blätterte in einem Telefonbuch, hob den Hörer ab, wählte eine Nummer und ließ es ein paarmal klingeln. Dann hob er die schläfrigen Augen. »Er ist nicht da. Sie müssen hier warten.«
    »Darf ich mich setzen?« Sie zeigte auf eine Bank, die ungefähr zehn Meter entfernt stand.
    Der Wachmann zögerte.
    »Ich bin schwanger. Ich soll nicht lange stehen.«
    »Machen Sie nur.«
    Sie setzte sich, schlug die Beine übereinander, blätterte ein Buch auf und behielt dabei die Wachstation im Auge. Eine Gruppe Angestellter traf ein und drängte sich am Eingang, dem Aussehen nach Wach- und Schließpersonal, das zur Nachtschicht eintraf. Während die Wachleute sich darauf zu konzentrieren begannen, Ausweise zu überprüfen und Namen abzuhaken, stand Caitlyn rasch auf und schloss sich dem Strom der Mitarbeiter an, die die Sicherheitsstation bereits passiert hatten.
    Das Zimmer, nach dem sie suchte, befand sich im Kellergeschoss. Nach einer fünfminütigen Suche im Internet hatte sie ein Mitarbeiterverzeichnis und einen Grundriss des Museums gefunden, aber der Schuppen war ein wahrer Kaninchenbau aus Quergängen und endlosen, nicht gekennzeichneten Korridoren. Niemand hatte sie am Zutritt gehindert, ja nicht mal bemerkt; und schließlich führten ein paar gut plazierte Fragen Caitlyn zu einem langen, schwach beleuchteten Gang, in dessen Wänden alle sieben Meter Türen mit Milchglasfenstern eingelassen waren. Langsam ging sie über den Flur und las dabei die Namen an den Türen. Es roch hier leicht unangenehm, aber sie konnte den Geruch nicht identifizieren. Einige Türen standen offen, in den Räumen dahinter waren Laboreinrichtungen zu sehen, unaufgeräumte Büros und – ein bizarrer Anblick – Gefäße mit in Alkohol konservierten Tieren und gefährlich aussehende wilde Bestien, ausgestopft und auf kleinen Ständern befestigt.
    Caitlyn blieb vor einer Tür mit dem Schild
Kelly, N
. stehen. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, aus dem Raum drangen Stimmen. Die eine Stimme erkannte sie wieder: Nora Kelly; sie telefonierte.
    Sie trat einen Schritt vor und lauschte.
    »Skip. Das geht nicht. Ich kann jetzt einfach nicht nach Hause kommen.«
    Eine Pause. »Nein, daran liegt es nicht. Wenn ich jetzt nach Santa Fé zurückgehe, kehre ich vielleicht nie wieder nach New York zurück. Verstehst du das denn nicht? Außerdem muss ich unbedingt dahinterkommen, was wirklich passiert ist, Bills Mörder aufspüren. Nur das hält mich im Moment davon ab, von hier wegzugehen.«
    Das war zu persönlich. Caitlyn schob die Tür etwas weiter auf und räusperte sich. Das Labor war eng und voll, aber ordentlich. Auf einem Arbeitstisch neben einem Laptop lag ein halbes Dutzend Tonscherben. Eine Frau, die in einer Ecke stand und telefonierte, blickte zu ihr herüber. Sie war schlank, attraktiv, hatte bronzefarbene, schulterlange Haare und einen ruhelosen Blick in den haselnussbraunen Augen.
    »Skip, ich muss dich zurückrufen. Ja. Okay, heute Abend.« Sie legte auf und erhob sich vom Schreibtisch. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Caitlyn holte tief Luft. »Nora Kelly?«
    »Ja.«
    Caitlyn zog den Presseausweis aus ihrer Handtasche und klappte ihn auf. »Ich bin Caitlyn Kidd vom
West Sider

    Nora Kelly wurde sofort rot. »Die Autorin dieses Schundartikels?« Ihre Stimme klang schroff vor Wut und Trauer.
    »Mrs. Kelly –«
    »Das war ein starkes Stück. Noch so ein Artikel, und Sie könnten ein Angebot von der
Weekly World News
bekommen. Ich schlage vor, Sie verlassen den Raum, bevor ich den Wachdienst rufe.«
    »Haben Sie meinen Artikel tatsächlich gelesen?«, platzte Caitlyn hastig heraus.
    Ein Ausdruck der Unsicherheit huschte über Noras Züge. Caitlyn hatte richtig geraten: Die Frau hatte ihn nicht gelesen.
    »Es war eine gute Geschichte, sachlich und unvoreingenommen. Ich schreibe die Schlagzeilen nicht, ich überbringe nur die Nachricht.«
    Nora trat einen Schritt vor. Instinktiv wich Caitlyn zurück. Einen Moment lang sah Nora sie unverwandt an, ihre Augen blitzten. Dann drehte sie sich wieder zum Schreibtisch um und griff zum Telefonhörer.
    »Was machen Sie da?«
    »Ich rufe den Wachdienst an.«
    »Mrs. Kelly, bitte tun Sie es nicht.«
    Sie war mit dem Wählen fertig und

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