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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sie gegen das Model dieses Jahres auszutauschen?«
    »Sie können mich mal«, lautete die Antwort.
    D’Agosta erhob sich. »Das ist eine Beleidigung, Kline. Ausgestoßen gegen einen Polizeibeamten.« Er legte die Hände auf die Handschellen. »Sie halten sich wohl für sehr schlau, aber da haben Sie eben die Grenze überschritten.«
    »Ach, Sie können mich mal kreuzweise, D’Agosta«, ließ sich die Stimme erneut vernehmen.
    D’Agosta wurde klar, dass nicht Kline das gesagt hatte. Die Stimme klang ein wenig anders. Und sie ertönte auch nicht von hinter dem Schreibtisch, sondern hinter einer Tür in der gegenüberliegenden Wand.
    »Wer war das?«, sagte D’Agosta. Er war so wütend geworden, dass er selbst merkte, wie er zitterte.
    »Das?«, antwortete Kline. »Oh, das ist Chauncy.«
    »Holen Sie ihn da raus. Sofort.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Was?«, zischte D’Agosta.
    »Er ist beschäftigt.«
    »Sie können mich mal kreuzweise«, ließ sich Chauncys Stimme vernehmen.
    »Beschäftigt?«
    »Ja. Er nimmt sein Mittagessen ein.«
    Wortlos ging D’Agosta mit langen Schritten zur Tür und riss sie auf.
    Dahinter lag ein kleiner Raum, kaum größer als ein begehbarer Kleiderschrank. Darin befand sich nichts als ein hölzerner, ungefähr brusthoher T-Ständer – und darauf hockte ein großer, lachsfarbener Papagei. Mit einer Paranuss in der einen Klaue. Er betrachtete D’Agosta milde, den kräftigen Schnabel schüchtern hinter den Wangenfedern verborgen, den Kamm auf dem Kopf ein wenig fragend aufgestellt.
    »Lieutenant D’Agosta, darf ich Sie mit Chauncy bekannt machen?«, sagte Kline.
    »Sie können mich mal kreuzweise, D’Agosta«, sagte der Papagei.
    D’Agosta trat einen Schritt vor. Der Papagei stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und ließ die Nuss fallen, flatterte mit seinen breiten Flügeln und überschüttete D’Agosta mit Federn und Federnstaub, während sein Kamm wie verrückt schwoll.
    »Nun schauen Sie mal, was Sie da angerichtet haben«, sagte Kline in milde vorwurfsvollem Ton. »Sie haben ihn beim Lunch gestört.«
    D’Agosta trat wieder einen Schritt zurück, schwer atmend. Plötzlich ging ihm auf, dass er nichts, absolut nichts dagegen unternehmen konnte. Kline hatte kein Gesetz gebrochen. Was sollte er denn machen – einem Molukkenkakadu Handschellen anlegen und ihn ins Präsidium schleppen? Man würde ihn auslachen. Der kleine Arsch hatte tatsächlich alles durchdacht. D’Agosta packte den Brief fester und zerknüllte ihn. Sein Frust war die reine Qual.
    »Woher kennt der meinen Namen?«, murmelte er und schnippte eine Feder von seinem Jackett.
    »Ach so«, sagte Kline. »Sehen Sie, Chauncy und ich, wir hatten gerade, äh, über Sie gesprochen, als Sie reinkamen.«
     
    Während sie den Fahrstuhl betraten, um wieder nach unten in die Lobby zu fahren, warf D’Agosta einen Blick auf Pendergast. Der schmunzelte, vor klammheimlicher Freude, wie es schien. D’Agosta blickte beiseite und runzelte die Stirn. Schließlich beruhigte sich Pendergast und räusperte sich.
    »Ich glaube, mein lieber Vincent, Sie sollten den Durchsuchungsbeschluss mit aller gebotenen Eile beantragen.«

[home]
14
    Caitlyn Kidd steuerte ihren Wagen auf die Busspur gegenüber vom New York Museum of Natural History. Ehe sie ausstieg, legte sie ein Exemplar des
West Sider
vom Vortag – groß aufgemacht mit einer dicken Schlagzeile und ihrem Text darunter – aufs Armaturenbrett. Das, zusammen mit ihrem Presseausweis an der Windschutzscheibe, könnte vielleicht verhindern, dass sie den zweiten Strafzettel wegen Falschparkens in ebenso vielen Tagen kassierte.
    Flotten Schritts ging sie über den Museum Drive und atmete dabei die frostige Herbstluft ein. Es war Viertel vor fünf, und wie sie vermutet hatte, traten gerade mehrere Personen zielstrebig aus einer nicht gekennzeichneten Tür im Erdgeschoss des riesigen Gebäudes. Sie trugen Taschen und Aktentaschen – Angestellte, keine Besucher. Sie bahnte sich einen Weg zur Tür.
    Hinter der Tür lag ein schmaler Korridor, der zu einer Sicherheitsstation führte. Einige Personen zeigten ihre Museums-Ausweise und wurden von zwei gelangweilt wirkenden Wachleuten durchgewunken. Caitlyn kramte in ihrer Handtasche und holte ihren Presseausweis hervor.
    Dann trat sie einen Schritt auf den Wachmann zu und zeigte ihm den Ausweis. »Nur Personal«, sagte er.
    »Ich arbeite für den
West Sider
. Ich schreibe an einer Geschichte über das Museum.«
    »Haben Sie einen

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