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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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packte den Griff.
    Abgeschlossen.
    Nora schluchzte vor Entsetzen; sie drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und packte ihre Waffe, die scharfkantige Glasscherbe, bereit, Widerstand zu leisten.
    Die Skelette schwangen hin und her und knarrten an den Ketten, unablässig schleiften die wehenden Plastikvorhänge über den Boden. Nora wartete und rüstete sich, so gut es ging, für den letzten Kampf.
    Eine Minute verging, dann noch eine. Fearing tauchte nicht auf. Allmählich ließ das Rascheln und Schwingen der Skelette nach. In dem Lagerraum kehrte wieder Stille ein.
    Nora atmete mehrmals tief durch. Hatte er die Jagd abgebrochen? War er weg?
    Von der anderen Seite des Saals her hörte sie das Knarren einer Tür, schlurfende Schritte, dann war alles still.
    Nein, nein. Er war nicht gegangen
.
    »Wer ist hier drin?«, ließ sich eine Stimme vernehmen, die vor kaum verhohlener Angst leicht zitterte. »Zeigen Sie sich.«
    Ein Wachmann der Nachtschicht. Nora hätte vor Erleichterung fast geschluchzt. Fearing musste die Schritte des Wachmanns gehört haben, sie hatten ihn verscheucht. Trotzdem hielt sie den Atem an. Sie durfte sich jetzt auf keinen Fall zu erkennen geben; nicht während ihre DNA -Analyse lief.
    »Ist da jemand?«, rief der Wachmann, dem es hörbar widerstrebte, in diesen Wald aus Wal-Skeletten einzudringen. Der schwache Lichtschein seiner Taschenlampe huschte in dem schummrigen Saal umher.
    »Letzter Aufruf. Ich schließe jetzt ab.«
    Nora war es egal. Sie war Kuratorin und kannte deshalb den Sicherheitscode für die Eingangstür.
    »Also gut, Sie haben es so gewollt.«
    Ein Schlurfen, das Licht erlosch, dann das Zuknallen einer Tür.
    Langsam bekam Nora ihre Atmung wieder in den Griff. Sie sank auf die Knie und spähte in das schummrige Licht, das durch das kleine Fenster in der Tür in den Saal fiel.
    War er, so wie sie, noch hier drin? Wartete er, bereit, sie aus dem Hinterhalt zu überfallen? Was wollte er – zu Ende bringen, was er in der Wohnung nicht vermocht hatte?
    Sie ließ sich auf Hände und Knie nieder und kroch unter die inzwischen ruhigen Plastikplanen, bewegte sich langsam und möglichst leise in Richtung Vordertür. Alle paar Minuten hielt sie inne, um sich umzusehen und zu lauschen. Aber es war nichts zu hören, keine Schemen zu sehen – nur die mächtigen hängenden Walknochen in ihren Plastikplanen.
    Als sie die Mitte der Skelette erreicht hatte, machte sie eine Pause. Sie konnte den schwachen Schimmer von Glasscherben ausmachen: der Rest ihrer provisorischen Waffe, in Stücke zerbrochen. In dem düsteren Licht sah sie am glitzernden Rand einer großen Scherbe einen undeutlichen dunklen Streifen. Also
hatte
sie Fearing mit der Glasscherbe verletzt – und seine Haut geritzt. Das war Blut …
sein
Blut.
    Sie holte zweimal Luft und versuchte, möglichst klar zu denken. Dann zog sie, mit zittrigen Fingern, eines der übriggebliebenen Reaktionsgefäße hervor, die sie eingesteckt hatte. Vorsichtig zerbrach sie das sterile Siegel, nahm die Glasscherbe, tauchte sie in die Flüssigkeit und versiegelte das Testgefäß. Pendergast hatte ihr bereits DNA -Proben von Fearings Mutter gegeben, und mitochondriale DNA von Mutter und Sohn war immer identisch. Jetzt konnte sie Fearings DNA testen und diese unmittelbar mit der unbekannten DNA vergleichen, die am Tatort gefunden worden war.
    Nora steckte das Teströhrchen ein und machte sich – leise und vorsichtig – auf den Weg zur Tür. Sie reagierte auf den Code und öffnete sich. Rasch verschloss sie die Tür hinter sich, dann ging sie auf wackligen Beinen den Gang hinunter zurück ins PCR -Labor. Von Fearing war nichts zu sehen. Sie gab den Code in die Tastatur ein, betrat das Labor, schloss die Tür hinter sich und schaltete das Deckenlicht aus. Sie würde ihre Arbeit im Schein der Instrumente beenden.
    Der Thermozyklierapparat war mit dem Durchlauf zur Hälfte fertig. Mit immer noch pochendem Herzen stellte Nora das Reaktionsgefäß mit dem Blut ihres Angreifers neben die anderen, damit es für den nächsten Durchlauf bereit war.
    Morgen Abend würde sie mit Sicherheit wissen, ob es wirklich Fearing gewesen war, der ihren Mann ermordet und sie zweimal zu töten versucht hatte.

[home]
18
    D’Agosta betrat den Warteraum im Anbau des Leichenschauhauses, wobei er darauf achtete, durch den Mund zu atmen. Pendergast ging hinter ihm, nahm den Raum mit einem raschen Blick in Augenschein und glitt katzenhaft auf einen der

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