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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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»Wie bitte?«
    »Bitte tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Kline zögerte. Schließlich hob er langsam den Arm und löste die Krawatte.
    »Jetzt den obersten Hemdknopf und den Kragen öffnen.«
    »Was haben Sie vor, D’Agosta?«, fragte Kline und tat wie geheißen.
    D’Agosta betrachtete Klines dürren Hals. »Die Schnur – holen Sie sie bitte heraus.«
    Noch langsamer griff Kline in den Hemdausschnitt und zog die Schnur heraus. Und tatsächlich: Am Ende baumelte ein kleiner Speicher-Stick.
    »Bitte geben Sie ihn mir.«
    »Die Daten sind verschlüsselt«, sagte Kline.
    »Ich nehme ihn trotzdem.«
    Kline sah ihn böse an »Das werden Sie noch büßen, Lieutenant.«
    »Sie bekommen ihn zurück.« D’Agosta streckte die Hand aus. Kline zog die Schnur über den Kopf und legte sie auf den Tisch neben den Blackberry. Sein Gesichtsausdruck und sein Gebaren verrieten nichts. Es gab nur einen einzigen Hinweis darauf, was ihm möglicherweise durch den Kopf ging. Die von Akne entstellten Wangen überzogen sich mit einem leichten pinkfarbenen Hauch.
    D’Agosta schaute sich um. »Wir werden auch ein paar von diesen afrikanischen Masken und Statuen mitnehmen müssen.«
    »Warum?«
    »Möglicherweise stehen sie im Zusammenhang mit gewissen, äh, exotischen Elementen des Falls.«
    Kline wollte etwas darauf erwidern, hielt kurz inne und setzte wieder an. »Das sind äußerst wertvolle Kunstgegenstände, Lieutenant.«
    »Wir werden schon nichts zerbrechen.«
    Der Beamte war mit den Büchern fertig und schraubte jetzt mit einem Akkubohrer an der Decke Kabelschächte auf. D’Agosta stand auf, ging zum Wandschrank und öffnete die Tür. Heute war Chauncy nicht da. Er warf Kline einen Blick über die Schulter zu. »Besitzen Sie einen Safe?«
    »Im hinteren Büro.«
    »Gehen wir mal hin.«
    Beim Gang über den Flur boten sich ihnen mehrere Szenen der Verwüstung. D’Agostas Team hatte Monitore auseinandergeschraubt, Schränke mit Taschenlampen durchsucht, Schubladen aus Schreibtischen herausgezogen. Klines Angestellte hatten sich im Vorraum versammelt, wo sich ein wahrer Berg aus Papieren neben den Kisten mit den Beweismitteln aufgetürmt hatte. Kline blickte verstohlen nach rechts und links. Das Rosa seiner Gesichtsfarbe war ein wenig nachgedunkelt. »Vincent D’Agosta«, sagte er, während sie gingen. »Ihre Freunde nennen Sie doch Vinnie, oder?«
    »Ein paar.«
    »Vinnie, wir haben gemeinsame Bekannte, glaube ich.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Na, mit der Person, an die ich da denke, bin ich zwar noch nicht richtig bekannt. Aber ich habe das Gefühl, als würde ich sie kennen. Laura Hayward.«
    D’Agosta musste sich enorm zusammenreißen, damit er seine Schritte nicht verlangsamte.
    »Sehen Sie, ich habe mich mit Ihrer Freundin – Ex-Freundin, wie ich wohl sagen sollte – recht intensiv beschäftigt. Was ist denn los, klappt’s auch mit Viagra nicht mehr?«
    D’Agosta richtete den Blick stur geradeaus.
    »Wie auch immer, meine Quellen sagen mir, dass Sie beide sich nahestehen. Junge, Junge, die hat vielleicht Karriere gemacht. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielt, könnte sie es eines Tages bis zur Polizeipräsidentin bringen …«
    Schließlich blieb D’Agosta stehen. »Ich will Ihnen mal eines sagen, Mr. Kline. Wenn Sie meinen, Sie könnten Captain Hayward drohen oder einschüchtern, dann irren Sie sich gewaltig. Sie könnte Sie zerdrücken wie eine Kakerlake. Und wenn sie in ihrer unendlichen Gnade beschließt, Sie zu verschonen – dann seien Sie versichert:
Ich
werde Sie nicht verschonen. Also, würden Sie mir nun den Safe zeigen?«

[home]
21
    Nora trat aus der U-Bahn-Station an der 207. Straße. Sie ging zum Nordende des Bahnsteigs und stieg die Treppe zur Straßenebene hinauf, wo drei Straßen zusammenflossen, der Broadway, die Isham und die 211. West. In diesem Viertel war sie noch nie gewesen, es handelte sich um den nördlichsten Zipfel Manhattans. Neugierig sah sie sich um. Die Gebäude erinnerten sie an Harlem: Mietshäuser aus der Vorkriegszeit, schön anzusehen und solide gebaut. Daneben ein paar Brownstone-Gebäude oder Stadthäuser. Billigläden, Kneipen und Maniküresalons Seite an Seite mit superschicken Restaurants und Bio-Bäckereien. Ganz in der Nähe lag, wie sie wusste, Dyckman House, das letzte verbliebene niederländische Bauernhaus aus der Kolonialzeit in Manhattan. Eine Sehenswürdigkeit, die sie an einem sonnigen Wochenendnachmittag zusammen mit Bill hatte besuchen wollen.
    Sie schob den

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