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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nackten Füßen. Aber D’Agosta war sich ziemlich sicher, dass auch der Täter mittlerweile blutete. Blutete, Haare und Fasern verlor, keuchte und schnaufte vor Anstrengung, vielleicht Speichel und Schleim verspritzte. Es war alles da, und er war überzeugt davon, dass das Spurensicherungsteam nichts übersehen hatte. Die hatten sogar mehrere Dielenbretter ausgesägt und mitgenommen, darunter auch mehrere mit Messerspuren. Sie hatten Stücke aus der Trockenbauwand herausgeschnitten, Fingerabdrücke von allen Oberflächen genommen, jede Faser eingesammelt, die sie finden konnten, jede Fluse und jedes Fitzelchen Schmutz.
    D’Agosta ließ den Blick weiter durch das Zimmer schweifen, während in seinem Kopf der Film über das Verbrechen weiter ablief. Schließlich hatte Smithback sehr viel Blut verloren und war so weit geschwächt gewesen, dass der Mörder ihm den Todesstoß versetzen konnte. Laut Aussage des Pathologen war das Messer mitten durchs Herz gestoßen worden und hatte sich mehr als einen Zentimeter tief in den Fußboden gebohrt. Der Täter hatte es, um es herauszuziehen, so heftig gedreht, dass das Holz gesplittert war. D’Agosta merkte, dass er wieder eine ungeheure Wut und Trauer empfand. Auch dieses Dielenbrett war herausgesägt worden.
    Nicht, dass all die Aufmerksamkeit für Details einen großen Unterschied machte – sie wussten ja schon, wer der Täter war. Es konnte dennoch nie schaden, Beweismittel anzuhäufen. Man wusste ja nie, mit was für Geschworenen man es in dieser verrückten Stadt zu tun haben würde.
    Und dann war da noch dieser bizarre Krempel, den der Mörder zurückgelassen hatte. Ein zermanschtes Gebinde aus Federn, verschnürt mit grünem Bindfaden. Ein Kleidungsstück, bestickt mit knallbunten Pailletten. Ein kleines Beutelchen aus Backpapier mit einer merkwürdigen Zeichnung darauf. Der Mörder hatte das alles in die Blutlache gelegt wie Opfergaben. Die Jungs von der Spurensicherung hatten die Sachen zwar alle mitgenommen, aber sie standen D’Agosta noch deutlich vor Augen.
    Eine Sache hatten die Spurensicherungsleute allerdings nicht mitnehmen können: das eilig hingekritzelte Bild an der Wand. Zwei Schlangen, die sich um irgendein merkwürdiges, stacheliges, pflanzenähnliches Etwas wanden, dazu Sterne, Pfeile, komplizierte Linien und ein Wort, das aussah wie »Dambala«. Das Bild war ohne Zweifel mit Smithbacks Blut gemalt worden.
    D’Agosta ging in das Schlafzimmer und nahm das Bett in Augenschein, die Kommode, den Spiegel, das Fenster mit Blick nach Südosten auf die West End Avenue, den Teppich, die Wände, die Decke. Am gegenüberliegenden Ende des Zimmers befand sich ein zweites Bad, die Tür war verschlossen.
    Aus dem Bad drang ein Geräusch: der Wasserhahn, der auf- und zugedreht wurde. Jemand von der Spurensicherung befand sich also noch in der Wohnung. D’Agosta ging mit langen Schritten hin, packte den Türgriff und stellte fest, dass die Tür abgeschlossen war.
    »He, Sie da drin! Was machen Sie da?«
    »Nur einen Moment«, ließ sich eine gedämpfte Stimme vernehmen.
    D’Agostas Erstaunen verwandelte sich in Verärgerung. Der Idiot war auf die Toilette gegangen. Und das an einem versiegelten Tatort. Irre. Unfassbar.
    »Machen Sie die Tür auf, mein Freund.
Sofort

    Die Tür sprang auf – und vor ihm stand Special Agent A. X. L. Pendergast, Reagenzgläser in einem kleinen Gestell in der einen Hand, Pinzette in der anderen, eine Juwelierlupe an einem Stirnband auf dem Kopf.
    »Vincent«, begann er in seinem vertrauten, seidenweichen Tonfall. »Es tut mir so leid, dass wir uns unter solch unglücklichen Umständen wiedersehen.«
    D’Agosta starrte ihn entgeistert an. »Pendergast – ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie wieder in der Stadt sind.«
    Pendergast steckte die Pinzette geschickt ein und legte das Gestell mit den Reagenzgläsern, dann die Lupe in seine altmodische Arzttasche. »Der Mörder war weder hier drin noch im Schlafzimmer. Eine recht offensichtliche Schlussfolgerung, aber ich wollte sichergehen.«
    »Ist das jetzt ein Fall für das FBI ?«, fragte D’Agosta und folgte Pendergast durch das Schlafzimmer ins Wohnzimmer.
    »Streng genommen nicht.«
    »Dann arbeiten Sie also wieder frei?«
    »So könnte man das ausdrücken. Ich würde es allerdings sehr begrüßen, wenn wir meine Beteiligung vorerst für uns behielten.« Er drehte sich um. »Ihre Meinung, Vincent?«
    D’Agosta legte seine Rekonstruktion des Verbrechens dar, während

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