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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ihnen bei der Arbeit zu; seine Lippen bewegten sich, als spräche er ein stummes Gebet.
    D’Agosta erhaschte aus dem Augenwinkel einen Blick auf Bertin. Den grotesken kleinen Kerl hatte er beinahe vergessen. Er stöberte in einer querhausähnlichen Ecke, in der Dutzende Lederriemen mit Fetischen daran von der Decke hingen. Als Nächstes ging er zu einem bizarren Gebilde aus Stöcken, Tausenden, die zu einem schiefen dreidimensionalen Fünfeck zusammengebunden waren. Seine Miene wirkte besorgt.
    »Nehmen Sie das hier auch mit«, sagte D’Agosta und deutete auf einen Fetisch, der auf dem Boden lag. »Und das und das.« Er leuchtete mit der Taschenlampe in die Ecken, suchte nach Türen oder Schränken, versuchte, hinter die Menschenmenge zu blicken.
    »Möge der
loa
Unglück über die schmutzigen
baka
bringen, die das Heiligtum besudeln!«, rief der Hohepriester. Jetzt hielt er in der anderen Hand einen seltsamen Zaubergegenstand – eine kleine, dunkle Rassel mit einem vertrockneten Knauf von der Größe eines Golfballs – und schüttelte ihn gegen die Eindringlinge.
    »Nehmen Sie die Fetische vom Altar«, sagte D’Agosta. »Und die Instrumente hier und den anderen Krempel dort drüben auch. Alles.«
    Rasch lud Perez die Sachen in den Beweismittelkoffer.
    »Dieb!«, donnerte Charrière und schüttelte den Zaubergegenstand. Die Männer schlurften vor.
    »Entspannen Sie sich, Sie bekommen alles wieder«, sagte D’Agosta. Am besten, sie brachten die Sache hier hinter sich – schnell – und schauten dann im Keller nach.
    »Lieutenant, vergessen Sie nicht die Objekte auf dem
caye-mystère.
« Mit einem Nicken deutete Pendergast auf einen weiteren Schrein in einem dunklen Alkoven. Der Schrein war an den Seiten mit Palmbättern versehen, etliche Töpfe, Fetische und Essens-Opfergaben stapelten sich darauf.
    »Ja, klar.«
    »
Baka
-Schwein!«
    Im selben Moment kam aus dem Kreis der Gläubigen ein Geräusch ähnlich dem Rasseln einer Klapperschlange. Zunächst erklang es an einem Ort, dann einem anderen und dann von überall her. D’Agosta leuchtete mit der Taschenlampe auf die Männer – inzwischen waren sie noch näher gekommen. Jeder schüttelte einen geschnitzten Knochen-Griff, an denen – es konnte nichts anderes sein – Rasseln von Klapperschlangen befestigt waren.
    »Das wär’s dann wohl«, sagte D’Agosta, der seine Lässigkeit jedoch nur vortäuschte.
    »Vielleicht«, murmelte Pendergast, »kann die Durchsuchung unten warten.«
    D’Agosta nickte. Verflucht, sie mussten wirklich von hier verschwinden.
    »Hundefressende
baka!
«, kreischte der Priester.
    D’Agosta wandte sich zum Gehen. Inzwischen wurde ihr Exit-Korridor, der Mittelgang der Kirche, von den Männern vollständig blockiert.
    »Hey, Leute, wir sind fertig hier. Wir gehen jetzt.« Pulchinski war sichtlich nur allzu bereit dazu, Perez desgleichen. Pendergast war erneut damit beschäftigt, Proben einzusammeln. Aber wo zum Teufel steckte Bertin?
    Da ertönte aus einer dunklen Ecke ein geräuschvolles Schlurfen. D’Agosta drehte sich um – und sah Bertin, der sich mit einem Aufschrei auf den Hohepriester stürzte. Charrière taumelte zurück, dann rangen beide um den Zaubergegenstand, den der Hohepriester umklammert hielt.
    »He!«, schrie D’Agosta. »Was zum Teufel …?«
    Die Männer drängten vor; das Gerassel wurde zu einem tiefen, zischenden Dröhnen.
    Die beiden Kontrahenten stürzten zu Boden, verfingen sich in Charrierès Robe. Blitzartig mischte sich Pendergast in das Handgemenge ein. Einen Moment später tauchte er daraus wieder auf, Bertin an den Armen festhaltend.
    »Lassen Sie mich an ihn ran!«, schrie Bertin. »Ich bringe ihn um! Du, du wirst sterben,
masisi!
«
    Aber Charrière rückte nur seine Robe zurecht, staubte sich ab und zeigte wieder sein grässliches, entstellendes Lächeln. »Du wirst sterben«, sagte er leise. »Du und deine Freunde.«
    Bossong, der Führer der Gemeinde, schaute den Priester ruhig an. »Genug!«
    Bertin wehrte sich, aber Pendergast hielt ihn fest und flüsterte ihm eindringlich etwas zu.
    »Nein!«, rief Bertin.
»Nein!«
    Die Männer rückten vor, schüttelten die Rasseln wie verrückt. Wieder erhaschte D’Agosta einen Blick auf geschliffenen Stahl in den dunklen Falten ihrer Kleidung. Bertin verstummte jäh, sein Gesicht blass und zitternd.
    Die Männer drängten vor.
    D’Agosta schluckte. Widerstand gegen diesen Mob zu leisten – zwecklos. Sie könnten sich mit Glück höchstens den

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