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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Gescharre, ein kollektives Rascheln.
    »Dies ist ein heiliger Ort«, sagte der Hohepriester, dessen Stimme in dem Kirchenraum laut widerhallte. »Sie entweihen ihn und beschmutzen unseren Glauben!«
    »Nehmen Sie das alles auf, Mr. Pulchinski«, sagte D’Agosta.
    Geschwind wie eine Fledermaus und mit aufflatternder Robe stürzte der Hohepriester vor, holte mit seinem Stecken aus und schlug Pulchinski die Videokamera aus der Hand, die mit lautem Knall zu Boden fiel. Pulchinski taumelte zurück und schrie erschrocken auf.
    D’Agosta zog blitzschnell seine Dienstwaffe. »Mr. Charrière, Hände nach vorn und umdrehen – ich sagte,
drehen Sie sich um!
«
    Der Hohepriester tat gar nichts. Die Waffe war auf ihn gerichtet, aber der Mann war offenbar unbeeindruckt.
    Plötzlich tauchte Pendergast – der herumgehuscht war und Proben von diversen Artefakten und Altargegenständen genommen und in winzige Teströhrchen gesteckt hatte – vor D’Agosta auf. »Einen Moment, Lieutenant«, sagte er leise, dann wandte er sich um. »Mr. Charrière?«
    Der Hohepriester drehte sich blitzartig zu ihm um. »Beschmutzer!«, rief er.
    »Mr. Charrière.«
Pendergast sprach den Namen nochmals mit höchst merkwürdiger Betonung aus, worauf der Mann verstummte. »Sie haben einen Staatsbeamten angegriffen.« Er wandte sich an den Tierschutzbeauftragten. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Kein Problem, alles klar.« Nach außen hin zeigte sich Pulchinski tapfer. Dabei schlotterten ihm sichtlich die Knie. D’Agosta sah sich unsicher um. Diesmal bildete er es sich nicht ein: Die Männer waren tatsächlich näher gerückt.
    »Das war sehr töricht von Ihnen, Mr. Charrière«, fuhr Pendergast fort, mit zwar leiser, aber irgendwie durchdringender Stimme. »Sie haben sich damit unserer Macht unterstellt.« Er blickte über die Schulter. »Habe ich nicht recht, Mr. Bossong?«
    Ein Lächeln huschte über die Züge des Priesters. Bei den meisten Menschen hellte ein Lächeln das Gesicht auf, bei Charrière brachte es jedoch eine Narbe zum Vorschein, die vorher nicht zu sehen gewesen war. »Die einzige Macht kommt von den Göttern dieses Ortes, der Macht der
loa
und ihrer
hungan!
« Er donnerte mit dem Stab auf den Boden, als wollte er seinen Worten Nachdruck verleihen. Und dann, in der spannungsgeladenen Stille, drang von unterhalb ihrer Füße ein gedämpfter, antwortender Laut herauf.
    Aaaaaahhuuuu …
    D’Agosta zuckte zusammen – das war doch der Laut, den er gestern Abend in dem Unterholz gehört hatte. »Was zum Teufel war das?«
    Keine Antwort. Die Männer schienen angriffsbereit, gespannt, als warteten sie.
    Jetzt trat Bossong, der Führer der Gemeinde, vor. Er hatte die Konfrontation von der Seite aus mit undurchdringlicher Miene beobachtet. »Ihr Durchsuchungsbeschluss gilt nicht bis hierher«, sagte er.
    »Es besteht Verdunklungsgefahr. Dort unten befindet sich ein Tier oder Ähnliches.«
    Bossong runzelte die Stirn. »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Den Teufel werde ich tun.«
    Jetzt nahm der Priester, Charrière, die Äußerung auf. Er wandte sich um und sagte zu den Männern: »Dieses Geschlecht wird nicht vergehen!«
    »Dieses Geschlecht wird nicht vergehen!«,
erwiderten sie wie aus einem Mund. Der jähe, donnernde Ruf klang nach der vorherigen Stille geradezu furchterregend.
    »Wir werden unsere Arbeit zunächst hier oben beenden«, fuhr Pendergast seelenruhig fort. »Jedes weitere Bemühen, uns daran zu hindern, wird mit Missbilligung quittiert werden. Vielleicht sogar Unhöflichkeit.«
    Charrière stach mit dem Finger gegen Pendergasts Mantel, sein grimassierendes Lächeln stand ihm starr im Gesicht. »Sie haben keine Macht über mich.«
    Pendergast entzog sich der Berührung. »Lieutenant? Wollen wir weitermachen?«
    D’Agosta steckte seine Waffe ins Holster zurück. Pendergast hatte ihnen auf irgendeine Weise ein, zwei Minuten Zeit verschafft. »Pulchinski, nehmen Sie das Schaf und den Pfahl. Perez, knacken Sie das Schloss an der Truhe da.«
    Perez öffnete das Schloss an der Rosshaarkiste und hob den Deckel an. D’Agosta leuchtete mit der Taschenlampe hinein. Die Kiste war voll mit in Lederlappen eingeschlagenen Instrumenten. D’Agosta nahm eines davon in die Hand, wickelte es aus – ein Messer mit abwärts gekrümmter Klinge.
    »Nehmen Sie die Kiste mitsamt dem Inhalt mit.«
    »Ja, Sir.«
    Jetzt kamen die Männer, vor sich hin murmelnd, näher geschlurft. Die Miene zu einer Grimasse verzerrt, sah der Hohepriester

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