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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Weg freischießen, vorausgesetzt, dass keiner von denen eine Schusswaffe trug, aber dann würden er und seine Leute den Rest ihres Lebens vor Gericht verbringen. »Wir ziehen ab«, sagte er knapp. Er wandte sich an die anderen. »Gehen wir.«
    Charrière trat vor ihn und versperrte ihm den Weg. Die Männer schlossen den Kreis enger.
    »Wir suchen keinen Streit«, sagte D’Agosta. Er ließ die Hand leicht auf seiner Dienstwaffe ruhen.
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, sagte der Hohepriester mit plötzlich lauterer Stimme. »Ihr seid Beschmutzer, Dreck. Nur eine vollständige Säuberung kann die Entweihung rückgängig machen.«
    »Die Kirche säubern!«, rief eine Stimme, der andere antworteten.
»Die Kirche säubern!«
    D’Agosta löste den Verschluss am Holster und überlegte schnell. Die Glock 19 verfügte über ein Magazin mit fünfzehn Schuss; das würde reichen, um sich einen Weg zur Tür freizuschießen, jedenfalls durch eine normale Menschenmenge. Aber diese Leute waren alles andere als normal. Er umklammerte den Griff seiner Pistole fester und holte tief Luft.
    Plötzlich trat Pendergast auf Charrière zu. »Was ist das?« Blitzartig zuckte Pendergasts Hand vor und riss etwas vom Ärmel des Priesters. Er hielt es in die Höhe und leuchtete mit der Taschenlampe darauf. »Sieh an! Ein
ârret,
mit einer falschen Drehung des Fadens, in einer umgekehrten Spirale. Das Falscher-Freund-Amulett! Mr. Charrière, warum tragen Sie so etwas, wenn Sie doch der Hirte dieser Menschen sind? Was fürchten Sie von ihnen?«
    Er wandte sich an die Menge und schüttelte den kleinen büscheligen Fetisch. »Er misstraut euch! Seht ihr?«
    Er drehte sich wieder zu Charrière um. »Warum trauen Sie diesen Leuten nicht?«
    Aufschreiend und mit wehendem Umhang sprang Charrière vor, wollte mit seinem Stab zuschlagen, aber Pendergast drehte sich so geschickt, dass Charrière ins Leere lief und herumwirbelte, dann schickte ihn ein kurzer Fußtritt zu Boden. Wütendes Geschrei erhob sich unter den Männern. Bossong ging schnell dazwischen und legte seine Hand auf den Priester, worauf der, einen Ausdruck der Wut und des Hasses in seinen Gesichtszügen, aufstand.
    »Du Schwein!«, sagte er zu Pendergast.
    D’Agosta packte den vorderen Griff der sarggroßen Beweismittelkiste, Perez fasste den hinteren, dann liefen sie los, die Kiste dabei wie einen Rammbock schwingend. Die verblüffte Menge stob auseinander. Mit der freien Hand zog D’Agosta die Glock aus dem Holster und schoss in die Luft, was in dem Gewölberaum ein Echo und Gegenecho hervorrief. »Gehen wir!
Los!
« Er steckte die Waffe ins Holster zurück, packte Bertin am Schlafittchen und zog ihn mit sich, dann liefen sie zum Ausgang, wobei sie links und rechts die Leute aus dem Weg stießen. Ein Messer blitzte auf, aber mit einem jähen Hieb schickte Pendergast den Möchtegern-Angreifer zu Boden.
    Sie rannten durch die Tür, die Menge stürmte hinter ihnen her nach draußen. D’Agosta feuerte ein zweites Mal in die Luft. »Zurück!«
    Jetzt wurden Dutzende Messer gezückt und blitzten matt in dem schwindenden Licht.
    »In die Fahrzeuge!«, schrie D’Agosta.
»Sofort!«
    Sie stiegen ein, warfen die Beweismittel hinten in den Kleintransporter und hoben das Lamm hinein. Der Kleinlaster fuhr mit quietschenden Reifen an, noch ehe sie die Gelegenheit hatten, die Türen zu schließen, gefolgt vom Streifenwagen, dessen durchdrehende Reifen den kreischenden Pöbel direkt hinter ihnen mit Kieseln bespritzten. Im Davonbrausen hörte D’Agosta vom Rücksitz her ein Stöhnen. Er drehte sich um – und sah den Franzosen, Bertin. Kreidebleich und zitternd klammerte er sich an Pendergasts Revers. Pendergast zog irgendetwas aus der Anzugjacke, eines dieser seltsamen, gekrümmten Instrumente, die auf dem Altar gelegen hatten. Er musste es während des Getümmels entwendet haben.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte D’Agosta Bertin. Das Herz hämmerte ihm in der Brust, und er hatte Mühe, durchzuatmen.
    »Dieser
hungan,
Charrière …«
    »Was denn?«
    »Er hat Proben gesammelt …«
    »Er hat was?«
    »Proben von mir, von uns allen … Haare, Kleidung – haben Sie das nicht gesehen? Sie haben ihn doch gehört, haben seine Drohungen gehört.
Malefizia,
Todeszauber. Wir werden diese Drohungen kennenlernen, sie zu
spüren
bekommen. Schon bald.« Der Mann sah aus, als läge er im Sterben.
    D’Agosta wandte sich brüsk ab. Dieser Scheiß, den er sich gefallen lassen musste, wenn er mit Pendergast

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