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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Dienstausweis«, sagte Hayward.
    Tiny trat einen Schritt vor. »Nein, ich glaube, den finde ich auch so.« Er hielt ihr die TEC -9 an den Kopf, tastete in Haywards Hemdtaschen, erst in der einen, dann in der anderen, und gönnte sich dabei ein paar längere Grabscher. »Die Titten sind echt«, sagte er, was eine Salve rauhes Gelächter auslöste. »Ganz schön dicke Dinger.«
    Er bewegte sich tiefer zu ihrer Hosentasche, fischte darin herum und zog schließlich Haywards aufklappbaren Dienstausweis heraus. »Na, was haben wir denn da!«
    Er zeigte den Dienstausweis herum. Dann sah er ihn sich selbst an und schürzte dabei seine nassen Lippen. »Captain L. Hayward, steht hier. Morddezernat. Und da ist sogar ein Foto drin! Hast du dir den von der Rückseite eines Comics bestellt?«
    Hayward erwiderte seinen Blick. War der Typ wirklich so dämlich? Der Gedanke machte ihr Angst.
    Tiny klappte den Dienstausweis zu, griff hinter sich, wischte sich damit den riesigen Hintern ab und warf den Ausweis ins Wasser. »Das halte ich von deiner Dienstmarke. Larry, komm mal rüber und durchsuch den hier.«
    Der hagere Mann kletterte auf das Propellerboot und näherte sich Pendergast.
    »Wenn du Scheiß baust, drück ich ab«, sagte er und fuchtelte mit seiner Waffe. »So einfach ist das.«
    Der Mann fing an, Pendergast abzutasten. Er fand eine zweite Pistole, irgendwelche kleinen Werkzeuge, Papiere und Pendergasts Dienstausweis.
    »Lass mal sehen«, sagte Tiny.
    Der Mann namens Larry reichte ihn Tiny. Der untersuchte den Dienstausweis, spuckte Tabaksaft darauf, klappte ihn zu und schmiss ihn ins Wasser. »Noch so ein Comic-Blech. Ihr seid gar keine Vogelfreunde, was?«
    Hayward spürte, wie sich der Lauf von Tinys Maschinenpistole in ihre Seite bohrte.
    »Ihr seid was ganz anderes.« Tinys Stimme wurde lauter. »Ihr kommt hier runter, erzählt uns einen Haufen Scheiß von wegen Vogelfreunde, und dann glaubt ihr, irgendwelche gefälschten Dienstausweise werden euch eure armen Ärsche retten. Hat man euch gesagt, dass ihr das im Notfall machen sollt? Ich will euch mal was sagen: Wir wissen, wer ihr seid und warum ihr hier seid. Ihr werdet uns keinen Zentimeter mehr von unserem Sumpf wegnehmen. Das ist hier unser Land, wir leben davon. So hat mein Opa meinen Papa ernährt, und so werde ich meine Kinder ernähren. Das hier ist nicht irgend so ein Disneyland für irgendwelche Wichser von Nordstaaten-Kajakfahrern. Das hier ist
unser
Sumpf.«
    Aus den Booten ringsum kamen Laute der Zustimmung.
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihre kleine Ansprache unterbreche«, sagte Hayward, »aber ich bin tatsächlich Polizeibeamtin, und er ist FBI -Agent. Und nur zu Ihrer Information, Sie sind festgenommen. Sie alle.«
    »Ooooh!«, rief Tiny und hielt sein Gesicht vor das ihre. »Ich hab ja sooolche Angst.« Der Geruch nach Whisky und halbverdauten Zwiebeln wehte Hayward an.
    Er blickte in die Runde. »Hey! Wollen wir uns ’n kleinen Striptease gönnen, was meint ihr?« Tiny hakte einen Daumen unter eine seiner riesigen Männerbrüste und ließ sie wackeln.
    Hayward warf Pendergast einen kurzen Blick zu. Seine Miene war absolut nicht zu lesen. Der Hagere namens Larry hielt ihm eine Waffe an den Kopf, und zwei Dutzend weitere Waffen waren auf sie gerichtet.
    Tiny streckte den Arm aus und schlug ihr derart fest ins Gesicht, dass sie auf den Boden des Propellerboots lang hinschlug.
    »Steh auf«, sagte er unter großem Gelächter. Er selbst lachte nicht. Hayward stand auf, ihr Gesicht brannte, und sofort drückte er ihr seine Maschinenpistole ans Ohr. »Na schön, du Miststück. Zieh dein Hemd aus. Für die Jungs.«
    »Scher dich zum Teufel.«
    »Tu es«, murmelte Tiny und schob ihr die Mündung ins Ohr. Sie spürte, wie das Blut aufzusteigen begann. Ihre Bluse war bereits halb aufgerissen.
    »Mach’s!«
    Sie legte ihre zitternde Hand an einen Knopf und begann, ihn zu lösen.
    »Jaa!«, erklangen die Schreie. »O jaa!«
    Wieder ein Seitenblick auf Pendergast. Seine Miene war noch immer reglos, ausdruckslos. Was ging ihm durch den Kopf?
    »Knöpf die Bluse auf und gib ihnen Luft!«, kreischte Tiny und stieß mit seiner Waffe zu.
    Sie löste den Knopf unter erneutem Gebrüll und begann mit dem nächsten.

67
    Plötzlich meldete sich Pendergast zu Wort. »Das ist doch keine Art, eine Lady zu behandeln.«
    Tiny drehte sich blitzartig zu ihm um. »Keine Art, eine Lady zu behandeln? Ich finde, das ist eine
tolle
Art, scheiße noch mal!«
    Ein Chor der Zustimmung

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