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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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übrigens unmittelbar vor Ihrer kleinen Safari –, wollte sie uns anzeigen, zu den Behörden gehen, komme, was wolle, sobald sie wieder zurück war.« Er breitete die Hände aus. »Was blieb uns da anderes übrig, als sie zu töten?«
    Leise sagte Pendergast: »Wer ist ›wir‹?«
    »Einige von uns in der Aves-Gruppe. Die liebe June hier hatte keine Ahnung, zumindest damals nicht. Ich habe sie weiterhin im Dunkeln tappen lassen, bis unmittelbar vor dem Brand. Auch der arme alte Carlton hatte keine Ahnung.« Er zeigte auf den schweigenden Mann.
    »Die Namen bitte.«
    »Sie haben alle Namen. Blackletter. Ventura. Wo steckt übrigens Mike?«
    Pendergast gab ihm keine Antwort.
    »Vermodert vermutlich im Sumpf, dank Ihnen. Zum Teufel mit Ihnen, Pendergast. Er war nicht nur der beste Sicherheitsdirektor, den sich ein Vorstandschef wünschen konnte, sondern auch unsere Verbindung zur Zivilisation. Nun, Sie mögen zwar Ventura umgebracht haben, aber
ihn
konnten sie nicht umbringen.« Aus Slades Worten klang fast so etwas wie Stolz. »Und
seinen
Namen kriegen Sie auch nicht. Den spare ich mir auf, um Ihnen für die Zukunft ein kleines Rätsel aufzugeben, um Ihnen vielleicht den Tod von Mike Ventura heimzuzahlen.« Er kicherte. »Bestimmt kreuzt er auf, wenn Sie am wenigsten mit ihm rechnen.«
    Wieder hob Pendergast seine Waffe. »Den Namen.«
    »Nein!«, rief June.
    Slade zuckte erneut zusammen. »Deine Stimme, meine Liebe –
bitte!
«
    Brodie wandte sich an Pendergast, sie legte die Hände aneinander, so als wollte sie beten. »Tun Sie ihm nicht weh«, flüsterte sie eindringlich. »Er ist ein guter Mensch, ein sehr guter Mensch! Sie müssen verstehen, Mr. Pendergast, er ist auch ein Opfer.«
    Pendergast ließ den Blick auf ihr ruhen.
    »Verstehen Sie doch«, fuhr sie fort, »es hat im Projekt Aves noch einen Unfall gegeben: Charles hat sich die Krankheit selbst zugezogen.«
    Sollte Pendergast überrascht davon sein, so zeigte er es jedenfalls nicht. »Er hat den Entschluss gefasst, meine Frau zu töten,
bevor
er erkrankte«, erwiderte er tonlos.
    »Das liegt alles in der Vergangenheit«, sagte sie. »Nichts wird sie zurückbringen. Können Sie denn nicht loslassen?«
    Pendergast starrte sie an, seine Augen funkelten.
    »Charles wäre fast ums Leben gekommen«, fuhr sie fort. »Und dann hatte er … die Idee, dass wir hier nach draußen umziehen sollten. Mein Ehemann«, sie deutete mit einem Nicken auf den schweigsamen Mann, der etwas abseits stand, »ist später zu uns gestoßen.«
    »Sie und Slade waren ein Liebespaar«, sagte Pendergast.
    »Ja.« Nicht mal ein Erröten. Sie reckte sich. »Wir sind es immer noch.«
    »Und Sie sind hier nach draußen gezogen, um sich zu verstecken?«, sagte Pendergast. »Warum?«
    Sie schwieg.
    Pendergast wandte sich wieder an Slade. »Es ergibt keinen Sinn. Sie hatten sich von der Erkrankung erholt, bevor Sie sich in den Sumpf zurückzogen. Der geistige Verfall hatte noch nicht eingesetzt. Es war zu früh. Warum haben Sie sich in den Sumpf zurückgezogen?«
    »Carlton und ich kümmern uns um ihn«, fuhr Brodie hastig fort. »Wir halten ihn am Leben … Es ist sehr schwierig, die mit der Krankheit einhergehenden Verheerungen in Schach zu halten … Befragen Sie ihn nicht weiter, Sie bringen ihn völlig durcheinander –«
    »Diese Krankheit«, sagte Pendergast und unterbrach sie mit knapper Geste. »Erzählen Sie mir davon.«
    »Sie schädigt den hemmenden und den erregenden Kreislauf des Gehirns«, flüsterte Brodie eifrig, so als wolle sie ihn ablenken. »Sie überwältigt es mit Sinnesempfindungen – Sehen, Riechen, Tasten. Sie entspringt einer Mutation des Vogelgrippevirus. Zunächst zeigten sich sehr ähnliche Symptome wie bei einer akuten Gehirnentzündung. Angenommen, er überlebt, scheint der Patient zu genesen.«
    »Wie die Doanes.« Slade kicherte. »Oje,
genau
wie die Doanes. Dabei hatten wir
die
ganz genau im Auge behalten.«
    »Aber das Virus hat eine Vorliebe für den Thalamus«, fuhr Brodie fort. »Insbesondere den CGL .«
    »Den seitlichen Kniehöcker«, sagte Slade und versetzte sich einen festen Hieb mit der Peitsche.
    »Ähnlich wie beim Herpes zoster«, fuhr Brodie rasch fort, »der sich im Hinterwurzelganglion einnistet und Jahre oder Jahrzehnte später wieder auftaucht und dann eine Gürtelrose verursacht. Aber am Ende tötet das Virus seine Wirtsneuronen.«
    »Endergebnis – Geisteskrankheit«, flüsterte Slade. Sein Blick fokussierte sich, seine Lippen

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