Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Augen.
    »Folgen Sie mir.«
    Er ging an den Pavillons und dem Speisezelt vorbei zu einem kleineren Gebäude, das ein wenig abseits vom übrigen Camp unter einer kleinen Gruppe von Bäumen am Ufer des Luangwa stand. Ein Elefant stand bis zu den Knien in dem schlammigen Fluss. D’Agosta beobachtete, wie das Tier mit dem Rüssel Wasser schöpfte und sich über den Rücken sprühte, dann den runzligen Kopf hob und einen harschen, trompetenden Laut ausstieß, der vorübergehend das Summen der Insekten übertönte.
    Das kleine Gebäude beherbergte eindeutig die Verwaltung. Es verfügte über ein Vorzimmer, das jetzt leer war, und das eigentliche Büro, in dem ein Mann hinter einem Schreibtisch saß und eifrig auf einem Notebook tippte. Er war um die fünfzig, schlank und drahtig, die hellen Haare waren von der Sonne gebleicht, die Arme sonnengebräunt.
    Der Mann hatte sie kommen gehört und hob den Kopf. »Ja, was kann ich für Sie …« Als er Pendergast sah, stockte er. Kein Zweifel, er hatte einen der Gäste erwartet.
    »Wer sind Sie?«, fragte er und erhob sich.
    »Underhill ist mein Name«, sagte Pendergast. »Und das hier ist mein Freund, Vincent D’Agosta.«
    Der Mann erwiderte seinen Blick. »Was kann ich für Sie tun?« D’Agosta hatte den Eindruck, dass der Mann nur selten unerwarteten Besuch bekam.
    »Darf ich Sie um Ihren Namen bitten?«, sagte Pendergast.
    »Rathe.«
    »Mein Freund und ich waren vor ungefähr zwölf Jahren hier auf Safari. Wir sind zufällig wieder hier in Sambia – wir wollen weiter ins Mgandi-Jagdcamp –, und da dachten wir, wir schauen mal kurz vorbei.« Er lächelte kalt.
    Rathe blickte aus dem Fenster, ungefähr in die Richtung des provisorischen Parkplatzes. »Mgandi, sagten Sie?«
    Pendergast nickte.
    Rathe streckte die Hand aus. »Entschuldigen Sie. Bei dem, was heutzutage hier alles abläuft, den ständigen Rebellenaufständen und was sonst noch alles, kann man schon ein bisschen nervös werden.«
    »Das kann ich gut verstehen.«
    Rathe deutete auf zwei abgewetzte Holzstühle vor dem Schreibtisch. »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Kann ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Ein Bier wäre schön«, antwortete D’Agosta sofort.
    »Natürlich. Einen Moment.« Rathe ging hinaus und kam kurz darauf mit zwei Flaschen Mosi-Bier zurück. D’Agosta nahm seine Flasche entgegen, murmelte »Danke« und genehmigte sich einen ordentlichen Schluck.
    »Sind Sie der Pächter des Camps?«, fragte Pendergast, als der Mann sich hinter seinen Schreibtisch setzte.
    »Nein, der Verwalter. Der Mann, den Sie meinen, heißt Fortnum. Er ist noch im Busch mit einer Gruppe.«
    »Fortnum. Verstehe.« Pendergast blickte sich um. »Ich nehme an, dass es seit der Zeit, als ich hier war, mehrere personelle Veränderungen gegeben hat. Das ganze Camp hat sich ziemlich verändert.«
    Rathe lächelte freudlos. »Wir müssen uns der Konkurrenz stellen. Heute verlangen unsere Kunden neben der schönen Natur auch Komfort.«
    »Natürlich. Trotzdem jammerschade, nicht wahr, Vincent? Wir hatten gehofft, einige vertraute Gesichter zu sehen.«
    D’Agosta nickte. Es hatte fünf großer Schlucke bedurft, nur um den Staub aus der Kehle zu waschen.
    Pendergast vermittelte den Eindruck, als überlegte er einen Augenblick. »Und Alistair Woking? Ist er immer noch Distriktskommissar?«
    Wieder schüttelte Rathe den Kopf. »Er ist vor geraumer Zeit gestorben. Lassen Sie mich nachdenken, das muss jetzt fast zehn Jahre her sein.«
    »Ah ja? Was ist denn passiert?«
    »Ein Jagdunfall«, antwortete Rathe. »Einige Gäste wollten Elefanten jagen, und Woking ist mitgegangen, um das Ganze zu beaufsichtigen. Er wurde versehentlich in den Rücken geschossen. Verdammter Schlamassel.«
    »Ja, das ist höchst bedauerlich«, sagte Pendergast. »Und der derzeitige Pächter des Camps heißt Fortnum, sagten Sie? Als wir hier auf Safari waren, hieß der Pächter Wisley. Gordon Wisley.«
    »Er lebt noch«, sagte Rathe. »Er ist im vorletzten Jahr in Pension gegangen. Man sagt, dass er von den Einnahmen seiner Jagdkonzession nahe den Victoria-Fällen königlich lebe. Und dass ihn seine Jungs von vorn bis hinten bedienen.«
    Pendergast drehte sich zu D’Agosta um. »Vincent, wissen Sie noch, wie unser Waffenträger hieß?«
    D’Agosta verneinte – was der Wahrheit entsprach.
    »Warten Sie, jetzt fällt es mir wieder ein. Wilson Nyala. Was meinen Sie, ob wir ihm wohl einmal guten Tag sagen können, Mr. Rathe?«
    »Wilson ist im Frühjahr gestorben. An

Weitere Kostenlose Bücher