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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hinüber.
    Pendergast streckte die Hand nach ihm aus und zog das Taschentuch weg. Sofort rann wieder Blut aus Wisleys Nase. »Das sollte immerhin ein gewisses Interesse wecken.«
    Wisley warf ihm einen gehetzten Blick zu.
    »Gehen Sie auf die Löwen zu, wenn ich bitten darf«, sagte Pendergast.
    »Sie spinnen«, erwiderte Wisley mit erhobener Stimme.
    »Nein. Ich bin der mit der Waffe.« Pendergast zielte auf ihn. »Gehen Sie.«
    Einen Augenblick blieb Wisley regungslos stehen. Dann stellte er ganz langsam einen Fuß vor den anderen und ging in Richtung der Löwen. Pendergast folgte, die Waffe schussbereit, dichtauf. Schließlich D’Agosta, im Abstand von einigen Metern. Er war geneigt, Wisley beizupflichten – das hier war wirklich irre. Aufmerksam verfolgte das Rudel, wie sie näher kamen.
    Nachdem sie vierzig Meter im Schneckentempo zurückgelegt hatten, blieb Wisley wieder stehen.
    »Weitergehen, Mr. Wisley«, rief Pendergast.
    »Ich kann nicht.«
    »Ich erschieße Sie, wenn Sie nicht weitergehen.«
    Wisleys Mundwinkel zuckten wie verrückt. »Die Pistole, die Sie da haben, dürfte nicht mal einen einzelnen Löwen stoppen, von einem Rudel ganz zu schweigen.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst.«
    »Wenn die Löwen mich töten, töten sie auch Sie.«
    »Auch darüber bin ich mir im Klaren.« Pendergast drehte sich um. »Vincent, könnten Sie bitte zurückbleiben?« Er kramte in der Hosentasche, zog den Schlüssel des Jeeps heraus und warf ihn D’Agosta zu. »Bringen Sie sich in Sicherheit, es könnte sein, dass die Sache hier schiefgeht.«
    »Verflucht noch mal, Sie haben wohl nicht alle Tassen im Schrank!«, rief Wisley mit schriller Stimme. »Haben Sie nicht gehört, was ich Ihnen gesagt habe? Auch Sie würden dabei umkommen!«
    »Mr. Wisley, seien Sie ein braver Mann und gehen Sie weiter. Ich kann es wirklich nicht ausstehen, mich zu wiederholen.«
    Wisley rührte sich immer noch nicht.
    »In der Tat, ich werde nicht noch einmal bitten. In fünf Sekunden werde ich Ihnen eine Kugel durch den linken Ellbogen jagen. Zwar werden Sie dann immer noch gehen können, aber der Schuss wird die Löwen zweifellos aufschrecken.«
    Wisley machte einen Schritt und blieb wieder stehen. Dann ging er noch einen Schritt. Einer der Löwen – ein großes Männchen mit wilder gelbbrauner Mähne – erhob sich träge. Er blickte zu ihnen herüber, leckte sich die blutigen Lefzen. D’Agosta, der etwas weiter hinten stand, merkte, wie es in seinem Magen zu rumoren begann.
    »Na schön!«, sagte Wisley. »Ist ja gut, ich werd’s Ihnen erzählen.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Pendergast.
    Wisley zitterte wie Espenlaub. »Gehen wir zum Wagen zurück.«
    »Von mir aus können wir auch hierbleiben. Am besten, Sie kommen schnell zur Sache.«
    »Es war ein … es war ein abgekartetes Spiel.«
    »Details, wenn ich bitten darf.«
    »Die Details kenne ich nicht. Woking war der Kontaktmann.«
    Inzwischen hatten sich auch zwei der Löwinnen erhoben.
    »Bitte,
bitte
«, flehte Wisley mit brechender Stimme. »Um Himmels willen, können wir denn nicht im Jeep miteinander reden?«
    Pendergast schien einen Augenblick darüber nachzudenken. Dann nickte er.
    In einem etwas flotteren Tempo kehrten sie zum Fahrzeug zurück. Als sie einstiegen und D’Agosta Pendergast den Schlüssel gab, sah er, dass der Löwe langsam auf sie zukam. Pendergast startete den Motor. Jetzt ging der Löwe nicht mehr, sondern lief. Endlich sprang der Motor an; Pendergast legte den ersten Gang ein und wendete, wobei der Jeep um neunzig Grad herumschleuderte, als der Löwe sie einholte, brüllte und an der Seite kratzte. D’Agosta blickte über die Schulter nach hinten, das Herz hämmerte ihm in der Brust. Langsam wurde der Löwe hinter ihnen kleiner, bis er gar nicht mehr zu sehen war.
    Nach einer Weile hielt Pendergast den Jeep mitten im Nirgendwo an und ließ sie alle aussteigen. Mit der Les Baer wedelte er in Richtung Wisley. »Auf die Knie.«
    Wisley gehorchte.
    Pendergast reichte ihm das blutige Taschentuch. »Also gut. Erzählen Sie mir den Rest.«
    Wisley zitterte immer noch am ganzen Leib. »Ich … ich … mehr weiß ich nicht. Da waren zwei Männer. Der eine war Amerikaner, der andere Europäer. Ein Deutscher, glaub ich. Die haben … den Menschenfresser-Löwen geliefert. Vermutlich auch dressiert. Diese Leute verfügten über jede Menge Geld.«
    »Woran haben Sie erkannt, welcher Nationalität die Männer waren?«
    »Ich habe gehört, wie sie sich

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