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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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übermäßig eingebildet auf seine geistreiche Art.
›Vergeltung,
dort wird es enden.‹ Ist das nicht eine merkwürdige Formulierung, Vincent?«
    »Ich bin mir nicht sicher, wirklich nicht. Das ist doch der Sinn der ganzen Sache: Vergeltung.«
    Pendergast wedelte ungeduldig mit der Hand. »Und wenn er nun nicht von einer
Handlung,
sondern von einem Objekt gesprochen hat?«
    Dem folgte ein langes Schweigen.
    »Esterhazy hat Constance an irgendeinen
Ort
namens Vergeltung gebracht. Vielleicht handelt es sich um eine alte Familienvilla. Ein Anwesen. Ein Unternehmen irgendeiner Art. Das ist genau die Art Wortspiel, das Esterhazy gebrauchen würde – zumal im Moment des Triumphs, als den er die Entführung ohne Zweifel betrachtet.«
    D’Agosta schüttelte den Kopf. »Ich finde die Argumentation ziemlich dürftig. Wer würde denn schon irgendein Objekt ›Vergeltung‹ nennen?«
    Pendergast fixierte mit seinen silbrigen Augen den skeptischen D’Agosta. »Haben Sie sonst noch etwas, mit dem wir weitermachen können?«
    D’Agosta hielt inne. »Ich schätze nicht.«
    »Und hätten Hunderte Beamte der New Yorker Polizei, wenn sie auf Büsche einschlagen und Türen eintreten, größere Erfolgsaussichten als ich, wenn ich dieser möglichen Spur nachgehe?«
    »Da suchen Sie doch eine Stecknadel im Heuhaufen. Wie wollen Sie denn ein solches Objekt aufspüren?«
    »Ich kenne jemanden, der in solchen Dingen außergewöhnlich geschickt ist. Gehen wir, die Zeit drängt.«
    Pendergast wandte sich zu Felder und Ostrom um. »Wir sind so weit, meine Herren.«
    Im Gehen, wobei er so rasch ausschritt, dass Felder und Ostrom fast in Laufschritt fallen mussten, um sein Tempo mitzuhalten, holte er sein Handy hervor und wählte.
    »Mime?«, sprach er ins Gerät. »Pendergast hier. Ich habe noch einen Auftrag für Sie, wieder einen sehr schwierigen, fürchte ich …« Er sprach weiter, schnell und leise, bis sie zur Eingangshalle kamen, dann klappte er das Handy zu, drehte sich zu Ostrom und Felder um und sagte in höchst ironischem Tonfall: »Vielen Dank, meine Herren
Ärzte,
aber wir finden schon allein hinaus.«

[home]
    63
    Langsam kam Constance wieder zu Bewusstsein. Es war stockfinster. Ihr war speiübel, und sie hatte rasende Kopfschmerzen. Sie stand einen Augenblick reglos nach vorn gebeugt da, bis sie einen klareren Kopf bekam. Und dann, ganz plötzlich, fiel ihr ein, was passiert war.
    Sie versuchte, sich zu bewegen, stellte aber fest, dass ihre Hände mittels einer Kette um die Taille gefesselt waren und ihre Beine an irgendetwas hinter ihr festgebunden waren – diesmal extrem stramm. Ihr Mund war mit Klebeband verschlossen. Die Luft war feucht und roch nach Diesel, Öl und Schimmel. Constance spürte ein sanftes Schaukeln und hörte, wie Wasser gegen einen Rumpf schlug. Sie befand sich auf einem Schiff.
    Sie horchte. Es waren Leute an Bord – über ihr waren gedämpfte Stimmen zu hören. Sie blieb völlig regungslos stehen und sammelte ihre Gedanken, ihr Herz schlug langsam und regelmäßig. Ihre Glieder waren steif und wund. Sie musste Stunden, vielleicht viele Stunden bewusstlos gewesen sein.
    Die Zeit verstrich. Und dann hörte sie Schritte, die näher kamen. Auf einmal erschien ein schmaler Lichtstrahl, und kurz darauf wurde eine Glühbirne eingeschaltet. Sie schaute hin. Im Türrahmen stand der Mann, der sich als Esterhazy und Dr. Poole ausgab. Er erwiderte ihren Blick, seine attraktiven Gesichtszüge waren von Nervosität und auch den Kratzern entstellt, die sie ihm beigebracht hatte. Hinter ihm, in einem schmalen Flur, sah sie eine zweite Gestalt im Schatten.
    Er trat auf sie zu. »Wir verlegen Sie. Um Ihrer eigenen Sicherheit willen. Bitte leisten Sie keinen Widerstand.«
    Sie starrte ihn nur an. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nicht sprechen.
    Er zog ein Messer aus der Hosentasche und schnitt die Klebebandschichten durch, mit denen ihre Beine an einem senkrechten Pfeiler festgebunden waren. Im nächsten Moment war sie frei.
    »Kommen Sie.« Er streckte den Arm aus und hakte seine Hand unter einen ihrer mit Handschellen gefesselten Arme. Sie taumelte nach vorn, die Füße taub, die Beine verkrampft, bei jeder Bewegung zuckten Schmerzen hindurch. Er stieß sie vor sich her und schob sie sanft in Richtung der winzigen Tür. Sie beugte den Kopf und ging durch die Tür, Esterhazy folgte.
    Die Gestalt im Schatten stand dahinter – eine Frau. Constance erkannte sie wieder, es war die rothaarige Frau aus dem

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