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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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angrenzenden Garten. Die Frau erwiderte ihren Blick kühl, ein leises Lächeln auf den Lippen.
    Pendergast hatte den Brief also doch nicht erhalten. Es hatte nichts genützt, ihn zu schreiben. In Wirklichkeit hatte es sich offenbar um eine Art List gehandelt.
    »Nehmen Sie den anderen Arm«, sagte Esterhazy zu der Frau. »Man weiß nie, was sie als Nächstes tut.«
    Die Frau packte Constance am anderen Arm, und gemeinsam führten Esterhazy und die Frau sie über einen Korridor bis zu einer weiteren, kleineren Lukentür. Constance ließ sich widerstandslos weiterziehen, mit gesenktem Kopf. Als Esterhazy sich vorbeugte, um die Lukentür zu öffnen, sammelte Constance ihre Kräfte, dann drehte sie sich schnell um und versetzte der Frau einen Rammstoß mit dem Kopf. Die andere stürzte nach hinten und prallte gegen das Schott. Esterhazy wirbelte herum, und da wollte Constance auch ihm einen Kopfstoß verpassen, aber er schlang die Arme um sie und hielt sie fest. Die Frau rappelte sich auf, beugte sich über Constance, zog ihren Kopf an den Haaren zurück und schlug ihr fest ins Gesicht, einmal, zweimal.
    »Das ist nicht nötig«, herrschte Esterhazy sie an. Er zog Constance zu sich herum. »Du tust, was wir dir sagen, oder die Leute hier werden dir richtig weh tun. Verstanden?«
    Sie starrte zurück, brachte kein Wort heraus, versuchte immer noch, wieder zu Atem zu kommen.
    Er stieß sie in den dunklen Raum hinter der Lukentür, dann folgte er ihr, zusammen mit der Rothaarigen. Wieder standen sie in einem Laderaum, im Boden befand sich eine weitere Luke. Esterhazy löste die Verriegelung und klappte die Luke auf, woraufhin ein dunkler, muffiger Raum zum Vorschein kam. In dem schummrigen Licht sah Constance, dass es sich um den untersten Bereich des Kielraums handelte, dort, wo der Rumpf sich v-förmig verjüngte – zweifellos im Bugbereich des Schiffs.
    Esterhazy wies lediglich in die Richtung der dunklen, klaffenden Lukenöffnung.
    Constance wich zurück.
    Plötzlich verspürte sie einen Hieb an der einen Kopfseite; die Frau hatte sie fest mit der flachen Hand geschlagen. »Geh da runter!«
    »Lassen Sie mich das machen«, sagte Esterhazy verärgert.
    Constance setzte sich, streckte die Beine in die Öffnung und ließ sich langsam hinab. Der Raum war größer, als er aussah. Sie blickte auf und sah, dass die Frau sie erneut schlagen wollte, diesmal mit der Faust. Aber Esterhazy legte ihr die Hand unsanft auf den Arm. »Das ist nicht nötig. Ich sage das nicht noch einmal.«
    Eine Träne stieg in Constances Auge auf, aber sie schüttelte sie weg. Sie hatte in mehr Jahren, als sie sich erinnern konnte, nicht mehr geweint, und sie dachte nicht daran, vor diesen Leuten in Tränen auszubrechen. Es musste am Schock liegen, als sie die Frau erkannt hatte. Und da ging ihr auf, wie sehr sie sich an die vage Hoffnung geklammert hatte, die der Brief genährt hatte.
    Sie setzte sich und lehnte sich mit dem Rücken an das Schott. Die Luke schloss sich hinter ihr, gefolgt von einem metallischen Quietschen, als sie verriegelt wurde.
    Es war stockdunkel im Raum, noch finsterer als in dem Laderaum, in dem sie sich zuvor befunden hatte. Das Geräusch von Wellen, die gegen den Schiffsrumpf schwappten, erfüllte den Kielraum, so dass sie fast das Gefühl hatte, sich unter Wasser zu befinden.
    Sie fühlte sich unwohl, so, als müsste sie sich übergeben. Aber wenn das passierte, würde das Klebeband auf ihrem Mund dazu führen, dass sie sich verschluckte, vielleicht sogar erstickte. Das durfte sie nicht zulassen.
    Sie verlagerte ihr Gewicht und versuchte, eine bequeme Haltung einzunehmen und ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Sie war schließlich dunkle, enge Räume gewohnt. Das hier war nichts Neues. Überhaupt nichts Neues.

[home]
    64
    Um halb drei Uhr nachmittags, kurz nach dem Aufstehen, verließ Corrie Swanson ihr Zimmer im Studentenwohnheim und machte sich auf den Weg zu ihrem Platz in der Sealy Library in der Tenth Avenue. Unterwegs kehrte sie kurz in einem griechischen Coffeeshop ein. Ganz plötzlich kam es ihr vor, als wäre Winter, ein kalter Wind wehte Müll über den Bürgersteig. Aber der Coffeeshop war eine warme Oase aus Geschirrgeklapper, gerufenen Bestellungen und Betriebsamkeit. Corrie legte ihr Geld auf den Tresen und zog eine
New York Times
mitten aus dem Stapel, der darauf lag, dann bestellte sie einen Becher Kaffee, schwarz. Sie wandte sich zum Gehen, als ihr Blick auf die Schlagzeile in der
New York

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