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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gestern Abend nach Hause gekommen bin, da hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, dass jemand während meiner Abwesenheit in der Wohnung war …«

[home]
    67
    Um zehn Uhr abends hatte der Wind aufgefrischt, auf der dunklen Wasseroberfläche des Hudson River standen kleine Schaumkronen, und die Temperatur lag nur ein paar Grad über dem Gefrierpunkt. Es herrschte Ebbe, und der Fluss floss träge nach Süden in Richtung New Yorker Hafen. Die Lichter von New Jersey spiegelten sich kalt auf der dunklen, bewegten Oberfläche des Wassers.
    Zehn Häuserblocks nördlich der städtischen Marina an der 79 . Straße, an der Steinaufschüttung unterhalb des West Side Highways, bewegte sich unten am Wasser eine dunkle Gestalt. Sie zog ein zerbrochenes Stück Treibgut über die Steine – den demolierten Rest eines Pontons, ein paar Holzplanken, die an einem abgeschliffenen Stück wasserfesten Styropors hafteten. Die Gestalt ließ das Treibgut ins Wasser, stieg hinein und bedeckte sich mit dem vergammelten Teil einer weggeworfenen Plane. Während das Floß an der Böschung lag, holte die Gestalt einen am Ende flach geschnitzten Stock hervor, damit dieser, wenn er ins Wasser eintauchte, fast unsichtbar war und geschickt das Vorankommen des vermeintlichen Treibguts steuerte.
    Mit dem Stock stieß der Mann das improvisierte Wasserfahrzeug von der Uferböschung ab, so dass es in die Strömung geriet und sich anderem Strand- und Treibgut zugesellte.
    Es trieb weiter hinaus auf den Fluss, bis es ungefähr hundert Meter vom Ufer entfernt war. Dort schwamm es, sich langsam drehend, träge auf eine Gruppe von Yachten zu, die vor Anker lagen und deren Ankerlichter das Dunkel durchdrangen. Langsam trieb das Floß an den Booten vorbei, wobei es auf seiner scheinbar ziellosen Fahrt gegen den einen oder anderen Rumpf prallte. Allmählich näherte es sich der größten Yacht am Ankerplatz, stieß leicht gegen den Rumpf und trieb daran vorbei. Während es sich dem Heck näherte, war eine ganz leise Bewegung zu hören, ein Rascheln und leises Eintauchen ins Wasser, schließlich Stille, dann trieb das jetzt insassenlose, improvisierte Floß an der Yacht vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    Pendergast hockte im glatten Neoprenanzug auf der Schwimmplattform hinter dem Heckspiegel der
Vergeltung
und horchte. Alles war still. Nach einem Augenblick hob er den Kopf und spähte über den Rand des Hecks. Er sah zwei Männer in der Dunkelheit, der eine entspannte sich, eine Zigarette rauchend, in einem Sitzbereich auf dem Achterdeck. Der andere ging auf dem Vorderdeck herum, das von Pendergasts Warte aus allerdings nur schwer einzusehen war.
    Während er die beiden Männer beobachtete, hob derjenige auf dem Achterdeck eine große Bierflasche an die Lippen und trank einen ordentlichen Schluck. Nach einigen Minuten erhob er sich ein wenig unsicher aus seinem Stuhl und spazierte auf dem Deck umher. Knapp drei Meter von Pendergast entfernt blieb er am Heck stehen und blickte hinaus aufs Wasser, dann begab er sich zurück zu seiner Sitzgelegenheit und nahm wieder einen großen Schluck aus der Flasche. Er drückte die Zigarette aus und zündete sich eine neue an.
    Aus dem kleinen Tauchbeutel, den er bei sich trug, holte Pendergast seine Les Baer Kaliber 45 und überprüfte sie kurz. Er steckte sie zurück in den Beutel und holte einen kurzen Gummischlauch daraus hervor.
    Wieder wartete und beobachtete er. Der Mann trank und rauchte weiterhin, dann erhob er sich schließlich, ging nach vorn und betrat durch eine Tür die Räumlichkeiten der Yacht, wo aus verschiedenen Fenstern mattes Licht fiel.
    Blitzartig sprang Pendergast aufs Achterdeck und kauerte sich hinter zwei Begleitboote.
    Dank seines neuen Freundes Lowe hatte er erfahren, dass sich vermutlich nur wenige Crewmitglieder an Bord befanden. Die meisten waren am Nachmittag an Land gegangen, so dass sich, wie der Hafenmanager glaubte, nur vier auf dem Schiff aufhielten. Wie zutreffend diese Auskunft war, blieb abzuwarten.
    Laut Lowes Beschreibung handelte es sich bei einem der Männer eindeutig um Esterhazy. Außerdem waren da noch die Lieferungen, die kürzlich geladen worden waren, darunter eine lange Edelstahl-Kiste für Trockengüter, die groß genug war, um eine bewusstlose Person darin zu verstecken – oder auch eine Leiche.
    Pendergast überlegte kurz, was er mit Esterhazy tun würde, falls der Kerl Constance bereits getötet hatte.
     
    Esterhazy saß auf einem Schott im Maschinenraum neben

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