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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sie – für den Fall, dass sie auf Pendergast stießen – wie einen Schutzschild vor sich hielt, entriegelte er die Tür, öffnete sie und drängte sich nach vorn, wobei er die Waffe auf Constances Hals gerichtet hielt. Im Gang war niemand.
    »Gehen Sie.« Esterhazy dirigierte sie den Gang hinunter zur vorderen Treppe. Sie stiegen hinauf und gelangten schließlich aufs Vorderdeck. Die Yacht pflügte durch eine leichte See, gegen einen kalten Kopfwind. Die Lichter von Manhattan waren ein ferner Schein, der elegante Bogen der Verrazano-Brücke verschwand im Dunkel hinter ihnen. Esterhazy spürte, wie das Schiff rollte. Jetzt befanden sie sich auf dem offenen Meer.
    Falkoners Gesicht war noch blasser als zu dem Zeitpunkt, als Esterhazy gegangen war. »Niemand kann Eberstark oder Baumann erreichen«, sagte er. »Und schauen Sie mal, was mit Nast passiert ist.« Er wies auf die Reling des Hauptdecks, wo schlaff eine blutige Leiche hing.
    »Wir müssen schnell handeln«, antwortete Esterhazy. »Folgen Sie meinem Beispiel.«
    Falkoner nickte.
    »Sie und Schultz halten sie fest. Aber passen Sie auf. Ich schneide sie jetzt los.«
    Die beiden Männer packten Constance. Sie hatte aufgehört, sich zu wehren. Esterhazy löste ihre Handschellen, dann entfernte er das Klebeband von ihrem Mund.
    »Ich bring dich um für das, was du getan hast«, sagte sie sofort.
    Esterhazy warf Falkoner einen kurzen Blick zu. »Wir werfen sie über Bord.«
    Falkoner starrte ihn an. »Wenn Sie das tun, verlieren wir unser einziges …«
    »Ganz im Gegenteil.«
    »Aber sie ist doch einfach nur eine Irre! Er wird sein Leben nicht gegen ihres tauschen. Er wird sie ertrinken lassen.«
    »Ich habe mich geirrt«, sagte Esterhazy. »Sie ist überhaupt nicht irre. Pendergast sorgt sich um sie – sehr. Sagen Sie dem Kapitän, er soll auf dem GPS eine Position eintragen, wenn sie über Bord geht. Beeilen Sie sich!«
    Sie fesselten sie an die Reling. Plötzlich stieß sie einen kurzen Schrei aus und fing an, sich mit aller Kraft zu wehren.
    »Nein«, sagte sie. »Tun Sie das nicht. Ich kann nicht …«
    Esterhazy hielt inne. »Sie können was nicht?«
    »Schwimmen.«
    Esterhazy fluchte. »Holt ihr eine Schwimmweste.«
    Falkoner holte eine aus einem Rettungs-Container, der an Deck stand. Esterhazy schnappte sich die Rettungsweste und warf sie Constance hin. »Zieh die über.«
    Sie fing an, die Weste anzulegen. Ihre eisige Haltung war zurückgekehrt, aber ihre Hände zitterten, als sie mit dem Schnappverschluss hantierte. »Irgendwie kann ich die …«
    Esterhazy ging hinüber und schnallte den vorderen Gurt der Weste zu, wobei er sich nach vorn beugte, um ihn straff zu ziehen.
    Mit einer plötzlichen Bewegung schlug sie ihm mit der Faust von unten gegen das Kinn. Im Taumeln sah er, wie sie wieder mit ihren Fingernägeln nach seinen Augen hieb. Vor Schmerz stöhnend riss er sich los und schüttelte sie ab. Sie stürzte aufs Deck. Falkoner versetzte ihr einen Tritt in die Seite, dann griff er in ihre Haare und zog sie hoch, während Schultz sie packte und in Richtung Reling zerrte und sie dabei an den Armen festhielt. Sie schrie auf, riss den Kopf hin und her und versuchte, Schultz zu beißen.
    »Ruhig!«, sagte Esterhazy schroff. »Wenn ihr sie umbringt, schlägt der Plan fehl.«
    »Hochheben!«, rief Falkoner und packte sie an den Schultern. »Und jetzt!«
    Sie wehrte sich mit jäher, fieberhafter, schockierender Kraft.
    »Und rüber!«, rief Falkoner.
    In einer fließenden Bewegung hoben sie Constance über die Reling. Klatschend landete sie im Meer, nach einem Augenblick tauchte sie mit schwenkenden Armen wieder auf. Eine Zeitlang übertönten ihre Rufe noch den Lärm des Windes und des Wassers, dann verklangen sie rasch, während sie in der Dunkelheit verschwand.

[home]
    74
    Sobald er ihre Rufe gehört hatte, lief Pendergast in Richtung Bug. Während er den Laufgang hinuntersprintete, sah er kurz, wie etwas Weißes ins Wasser fiel, Constance vorbeihuschte und dann im Dunkel hinter dem Kielwasser verschwand.
    Einen Augenblick war er vor Schreck wie gelähmt, dann begriff er.
    Vom Vorderdeck schallte eine Stimme herüber: Esterhazy. »Aloysius! Hörst du mich? Komm raus, mit erhobenen Händen. Ergib dich. Wenn du’s tust, wenden wir das Schiff. Wenn nicht, fahren wir weiter. Beeil dich!«
    Pendergast zog seine 45 er und rührte sich nicht.
    »Wenn du willst, dass wir umdrehen, dann zeig dich mit erhobenen Händen. Es ist November – du weißt

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