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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Augenblick später traf die Frau zusammen mit Falkoner ein. Sie war blass, aber gefasst. »Das Bad läuft ein.«
    Sie trugen Constance durch den Salon ins Badezimmer in einer der vorderen Gästekabinen, wo sie sie in das lauwarme Wasser setzten. Sie erholte sich bereits und murmelte etwas.
    »Ich gehe nach vorn, um Pendergast im Auge zu behalten«, sagte Esterhazy.
    Falkoner sah ihn einen Moment lang an – ein forschender, berechnender Blick. Dann lächelte er schief. »Wenn sie sich erholt hat, setzen wir sie ein, um ihn zum Reden zu bringen.«
    Esterhazy lief es kalt den Rücken hinunter.
    Er fand Pendergast dort vor, wo er ihn zurückgelassen hatte, Schultz passte auf ihn auf. Er zog einen Deckstuhl heran und setzte sich, legte seine Pistole auf den Schoß und musterte Pendergast. Es war das erste Mal, dass sie einander von Angesicht zu Angesicht und unverkleidet gegenüberstanden, seit er den Agenten allein gelassen hatte, schwer verletzt und im Sumpf des Foulmire versinkend. Pendergasts silbrig-helle Augen waren in dem schummrigen Licht kaum zu sehen und wie üblich undurchdringlich.
    Zehn Minuten verstrichen, während Esterhazy jedes Szenario durchging, jeden möglichen Plan, wie er von der
Vergeltung
herunterkommen konnte, aber vergebens. Die würden ihn umbringen – er hatte es in dem Blick gelesen, den Falkoner ihm zugeworfen hatte. Dank Pendergast hatte er dem Bund zu viel Ärger bereitet, hatte ihn zu viele Männer gekostet, als dass diese Leute ihn am Leben lassen würden.
    Er hörte erhobene Stimmen und sah, wie Constance von Gerta, der rothaarigen Frau, auf dem Backbord-Laufgang vorangestoßen wurde, gefolgt vom Gemurmel Falkoners. Kurz darauf erschienen sie an Deck. Zimmermann hatte sich ihnen angeschlossen. Constance trug einen langen weißen Frotteebademantel, darüber ein Herrensakko. Falkoner gab ihr einen letzten Schubs, dann stürzte sie vor Pendergast aufs Deck.
    »Dieses freche Luder«, sagte Falkoner und betupfte sich seine blutende Nase. »Hat sich ganz schön schnell wieder erholt. Bindet sie an dem Pfosten dort fest.«
    Schultz und die rothaarige Frau stießen sie in Richtung einer Stahlstrebe für eine Rettungsleine, dann banden sie sie daran fest. Sie leistete keine Gegenwehr, sondern blieb merkwürdig ruhig. Als sie sie festgebunden hatten, betupfte Falkoner seine Stirn und warf Esterhazy einen kühlen, triumphierenden Blick zu. »Ich regle das hier«, sagte er kurz angebunden. »Das ist schließlich mein Spezialgebiet.«
    Er riss Pendergast das Klebeband vom Mund. »Wir wollen doch kein Wort verpassen, das dieser Mann sagt, nicht wahr?«
    Esterhazy blickte zur Brücke hinauf: eine Reihe matt schimmernder Fenster auf dem Oberdeck, oberhalb und hinter dem Vorschiff. Er konnte den Kapitän hinter dem Steuerrad sehen. Gruber, der Maat, stand neben ihm. Beide konzentrierten sich auf ihre Arbeit und schenkten dem Drama, das sich unter ihnen auf dem Vorderdeck abspielte, keine Beachtung. Das Schiff hielt unterdessen Kurs nach Norden, fuhr parallel zur Südküste von Long Island. Esterhazy fragte sich, wohin sie wohl fuhren. Falkoner war in dieser Hinsicht mehr als vage gewesen.
    »Also gut«, sagte Falkoner und drehte sich unmittelbar vor Pendergast auf prahlerische Weise um. Er steckte seine Waffe ins Holster und zog ein Kampfmesser aus der Scheide. Er stellte sich vor Pendergast auf und spielte damit in dem matten Licht, testete die Schärfe, kniete sich hin, dann stach er Pendergast mit der Spitze und zog einen Strich seine Wange hinunter. Blut quoll hervor.
    »Jetzt hast du einen Heidelberger Schmiss, genau wie mein Großvater. Hübsch.«
    Die rothaarige Frau schaute zu; ein gemeiner Ausdruck der Vorfreude trat in ihre Gesichtszüge.
    »Siehst du, wie scharf das Messer ist?«, fuhr Falkoner fort. »Aber es ist nicht für dich bestimmt. Sondern für
sie.
«
    Er schlenderte zu Constance hinüber und stellte sich über sie, spielte mit dem Messer und sprach sie direkt an. »Wenn er meine Fragen nicht prompt und vollständig beantwortet, dann ritze ich dich an. Und zwar ziemlich schmerzhaft.«
    »Er wird kein Wort sagen«, erwiderte Constance mit leiser, ruhiger Stimme.
    »Er wird, wenn wir anfangen, die Fische zu füttern, und zwar mit deinen Körperteilen.«
    Sie starrte ihn an. Esterhazy war überrascht, wie wenig Angst in ihrem Blick lag. Sie war wirklich furchterregend. Falkoner kicherte bloß und drehte sich wieder zu Pendergast um. »Deine kleine Suche, der wir erst vor kurzem

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