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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wiederholen: An irgendeinem Punkt in der Zukunft, wenn die Zeit reif ist, werde ich Sie töten.«
    Esterhazy schnaubte verächtlich. »Reden Sie nicht in den Wind. Sparen Sie sich Ihre leeren Drohungen.«
    »Leere Drohungen?« Sie lächelte freundlich. »Es ist eine Tatsache der Natur, so unausweichlich wie die Drehung der Erde.«

[home]
    78
    Esterhazy wandte seine Gedanken Pendergast zu und dem, was er vorhatte. Er bekam seine Antwort, als er unten eine gedämpfte Explosion hörte. Kurz darauf erschien Pendergast. Er half Constance in den Tender, dann sprang er selbst hinein, während eine zweite Detonation die Yacht erschütterte. Plötzlich war die Luft von Rauchgeruch erfüllt.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Esterhazy.
    »Maschinenbrand«, sagte Pendergast. »Durch den Notrufsender haben die, die noch am Leben sind, eine sportliche Chance. Übernimm das Steuer und schaff uns von hier weg.«
    Esterhazy steuerte das Boot rückwärts von der Yacht weg. Eine dritte Explosion schickte einen Feuerball in den Himmel, brennende Teile aus Holz und Fiberglas regneten rings um sie nieder. Esterhazy wendete das Boot und gab so viel Gas, wie er es sich in dem Wellengang traute. Das Boot stampfte und gierte, der Motor brummte.
    »Kurs Nordwest«, sagte Pendergast.
    »Wohin fahren wir?«, fragte Esterhazy, perplex, weil Pendergast einen solchen Befehlston angeschlagen hatte.
    »Zur Südspitze von Fire Island. Sie müsste zu dieser Zeit des Jahres verlassen sein. Der ideale Ort, um unbemerkt an Land zu gehen.«
    »Und dann?«
    Das Boot pflügte durch die mittelhohe See, rauf und runter, und ritt auf der Dünung. Pendergast schwieg, beantwortete die Frage nicht. Die Yacht verschwand in der Dunkelheit hinter ihnen, selbst die Flammen und der schwarze Rauch, die aus ihr aufstiegen, waren kaum noch zu sehen. Ringsum war es dunkel, die schummrigen Lichter von New York City ein ferner Glanz, Nebel lag tief auf dem Wasser.
    »Gas runter auf neutral«, sagte Pendergast.
    »Warum?«
    »Tu’s einfach.«
    Esterhazy befolgte die Anweisung. Und dann, plötzlich, gerade als eine Welle ihn aus dem Gleichgewicht brachte, packte Pendergast ihn, warf ihn auf den Boden des Tenders und hielt ihn nieder. Esterhazy erlebte einen Augenblick des Déjà-vu, auch auf dem schottischen Friedhof hatte Pendergast ihn niedergezwungen. Er spürte, wie ihm ein Pistolenlauf gegen die Schläfe gedrückt wurde.
    »Was machst du denn da?«, rief er. »Ich habe dir gerade eben das Leben gerettet.«
    »Leider neige ich nicht zu sentimentalen Anwandlungen«, sagte Pendergast mit leiser, drohender Stimme. »Ich brauche Antworten, und zwar sofort. Erste Frage: Warum hast du das getan? Warum hast du sie geopfert?«
    »Aber ich habe Helen nicht geopfert! Sie lebt. Ich könnte sie niemals töten – ich liebe sie!«
    »Ich spreche nicht von Helen. Ich spreche von ihrer Zwillingsschwester. Derjenigen, die du Emma Grolier genannt hast.«
    Esterhazy spürte, dass einen Moment lang ein gewaltiges Erstaunen seine Angst verdrängte. »Warum … warum weißt du das?«
    »Die Logik ist unausweichlich. Zum ersten Mal habe ich das vermutet, als ich erfuhr, dass die Frau im Pflegeheim Bay Manor jung und nicht alt war. Es war die einzige Erklärung. Eineiige Zwillinge besitzen eine identische DNA  – so ist dir ein Täuschungsmanöver gelungen, das sogar über den Tod hinaus bestehen konnte. Helen hatte wunderschöne Zähne, und ihr Zwilling offensichtlich auch. Ihrer Zwillingsschwester eine Zahnfüllung anfertigen zu lassen – sie Helens anzupassen –, war ein zahnärztliches Kunststück.«
    »Ja«, sagte Esterhazy nach einem Augenblick. »Das war es.«
    »Wieso hast du es getan?«
    »Ich musste mich entscheiden: sie oder Helen. Emma war … sehr gestört, geistig stark zurückgeblieben. Der Tod war fast eine Erlösung. Aloysius, bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich nicht der böse Mensch bin, für den du mich hältst. Um Himmels willen, wenn du wüsstest, was Helen und ich durchgemacht haben, dann würdest du alles in einem völlig anderen Licht sehen.«
    Die Pistole drückte fester an seine Schläfe. »Und was habt ihr durchgemacht? Warum hast du dieses irrsinnige Täuschungsmanöver inszeniert?«
    »Jemand musste eben sterben, begreifst du das nicht? Der Bund wollte Helen tot sehen. Die haben geglaubt, dass ich sie bei dem Löwenangriff getötet hätte. Jetzt wissen sie es besser. Und deshalb schwebt Helen jetzt in großer Gefahr. Wir müssen

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