Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
Kiessand zur nächsten trat. Aber die Sümpfe hatten sich gegen ihn verschworen, behinderten ihn auf Schritt und Tritt. Immer wieder musste er erst in die eine Richtung gehen, dann in die andere und schließlich wieder umkehren, bis es schien, als säße er auf einer Art schlangenförmiger Insel mitten in den Sümpfen fest. Verflucht noch mal, er konnte diesen dämlichen Cairn doch sehen – der war doch keine zweihundert Meter weit weg!
    Schließlich gelangte er an ein schmales Sumpfgebiet und entdeckte, dass der eigentliche Fußweg auf der gegenüberliegenden Seite entlangführte: ein Stück Sandboden, das sich in Richtung Cairn schlängelte. D’Agosta fiel ein Stein vom Herzen. Er ging mal dahin und mal dorthin, auf der Suche nach einem Weg über das schmale Sumpfbecken. Zunächst war kein sicherer Übergang zu finden, dann aber fiel ihm auf, dass das Sumpfloch an einer Stelle mit kleinen, engstehenden Hügelchen durchsetzt war, auf denen er es überqueren konnte. Er holte tief Luft, trat auf den ersten kleinen Hügel, testete ihn, stellte sich mit dem ganzen Körpergewicht darauf und zog den anderen Fuß nach. Beim nächsten Hügel ging er genauso vor. Und so überquerte er das Sumpfloch, setzte den Fuß von einem Hügelchen auf das nächste, während unter ihm der dunkle Morast quatschte und gelegentlich Blasen aus Marschgas daraus emporstiegen, ausgelöst durch die Schwingungen, die seine Tritte hervorriefen.
    Er war fast drüben. Er streckte seinen Fuß über eine große Lücke, stieß sich mit dem anderen ab – und verlor das Gleichgewicht. Unwillkürlich stieß er einen Schrei aus, versuchte, über die letzte Strecke des Sumpfs auf festen Boden zu springen, kam nicht weit genug und landete mit lautem Platschen im Morast.
    Während sich der feuchte Modder um seine Oberschenkel legte, überkam ihn reine, hysterische Panik. Er schrie erneut auf und versuchte, ein Bein freizubekommen, aber durch die Bewegung sackte er noch tiefer ein. Seine Panik steigerte sich. Das andere Bein hochzureißen, hatte den gleichen Effekt. Wenn er sich wehrte, wäre er nur noch stärker dem eisigen Druck des Schlamms ausgesetzt, würde er nur noch tiefer einsinken, während seine Anstrengungen Blasen auslösten, die rings um ihn herum platzten und ihn in den Gestank von Sumpfgas einhüllten.
    »Hilfe!«, rief D’Agosta, während der kleine Teil seines Gehirns, der sich noch nicht im Panik-Modus befand, registrierte, wie töricht dieser Schrei war. »Helft mir!«
    Inzwischen ging ihm der Morast fast bis zur Brust. Instinktiv schlug er mit den Armen um sich, um rauszukommen, aber dadurch spreizten sich nur die beiden Arme, und er wurde noch tiefer reingezogen. Es war, als steckte man in einer Zwangsjacke. Wild um sich schlagend versuchte er, wenigstens einen Arm freizubekommen, aber er klebte fest wie eine Fliege im Honig und sackte langsam immer tiefer ein.
    »Um Gottes willen, helft mir doch!«, rief D’Agosta, dessen Stimme über das menschenleere Moor hallte.
    Du Idiot,
ermahnte ihn jene kleine vernunftbegabte Region im Gehirn,
hör auf, dich zu bewegen.
Mit jeder Bewegung sank er noch tiefer ein. Mit einer fast übermenschlichen Willensanstrengung unterdrückte er seine panische Angst.
    Tief Luft holen. Warten. Nicht bewegen.
    Es fiel ihm schwer zu atmen, weil der Morast auf seiner Brust lastete. Inzwischen reichte ihm der Matsch bis zu den Schultern, aber wenn er sich nicht bewegte, wenn er völlig regungslos verharrte, könnte er das Einsinken, so kam es ihm jedenfalls vor, ein wenig aufhalten. Er wartete und bemühte sich, das panikartige Gefühl zu bewältigen, während ihm der Schlamm weiter bis zum Hals stieg, wenn auch langsamer. Schließlich hörte das auf. D’Agosta verharrte im strömenden Regen, bis ihm klarwurde, dass er tatsächlich nicht mehr weiter einsank. Seine Lage war stabil, er sank nicht tiefer.
    Und nicht nur das, denn jetzt erkannte er, dass er sich nur anderthalb Meter vom Saumpfad entfernt befand, der auf der gegenüberliegenden Seite entlangführte.
    Ganz langsam hob er den Arm, wobei er die Finger gespreizt hielt, und zog ihn vorsichtig aus dem Morast, um jegliche Saugwirkung zu vermeiden und um dem Schlamm Zeit zu geben, am Arm herunterzufließen.
    Ein Wunder. Sein Arm war frei. Indem er ihn so hielt, dass er auf der Oberfläche trieb, beugte er sich ganz langsam vor. Eine Riesenpanik erfasste ihn, als er spürte, wie ihm der Morast ins Genick rann, aber als er mit dem Oberkörper tiefer

Weitere Kostenlose Bücher