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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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amerikanische Zeitung mit dem lachhaften Namen
Ezzerville Bee.
Sein Blick fiel auf die Überschrift und die ersten Absätze:
     
    Geheimnisvolles Paar taucht nach Jahren wieder auf
    Von Ned Betterton
     
    MALFOURCHE, MISSISSIPPI  – Vor zwölf Jahren beging eine Frau namens June Brodie, verzweifelt, nachdem sie ihre Stellung als Vorstandssekretärin bei Longitude Pharmaceuticals verloren hatte, allem Anschein nach Selbstmord, indem sie von der Archer Bridge sprang. Sie hinterließ einen Abschiedsbrief …
     
    Der Mann legte den Zeitungsausschnitt auf den Tisch.
»Scheiße«,
murmelte er auf Deutsch. Er nahm den Zeitungsausschnitt erneut zur Hand und las ihn zweimal durch. Dann faltete er ihn, legte ihn auf den Tisch und warf einen kurzen Blick über den Platz. Schließlich zog er das Feuerzeug hervor, zündete eine Kante des Artikels an und ließ ihn in den Aschenbecher fallen. Dabei sah er aufmerksam zu und wartete, bis das Papier vollständig verbrannt war, dann zerstieß er die Asche mit der Spitze seines Zigarillos. Er holte tief Luft, zog ein Handy aus der Tasche und wählte eine lange Nummer.
    Der Anruf wurde beim ersten Läuten entgegengenommen.
»Ja?«,
sagte die Stimme.
    »Klaus?«, fragte der Mann.
    Er hörte, dass die Stimme am anderen Ende der Leitung einen strengen Tonfall annahm, als der Sprecher ihn erkannte. »
Buenos días,
Señor Fischer«.
    Fischer setzte das Gespräch auf Spanisch fort. »Klaus, ich habe einen Auftrag für Sie.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Er besteht aus zwei Phasen. Die erste ist investigativ. Bei der zweiten geht’s um Drecksarbeit. Sie müssen sofort anfangen.«
    »Verfügen Sie über mich.«
    »Gut. Ich rufe Sie heute Abend von Guatemala City aus an. Dann erhalten Sie detaillierte Anweisungen.«
    Die Verbindung war zwar geschützt, trotzdem verschlüsselte Klaus die nächste Frage. »Welche Farbe hat die Fahne bei diesem Job?«
    »Blau.«
    Klaus’ Stimme wurde noch härter. »Betrachten Sie die Sache als erledigt, Señor Fischer.«
    »Ich weiß, ich kann auf Sie zählen«, sagte Fischer und legte auf.

[home]
    17
    Im Foulmire, Schottland
    D’Agosta hatte das Gefühl, in einer großen Tiefe des Behagens versunken zu sein und auf einer Woge der Wärme dahinzutreiben. Doch noch während er in diesem traumähnlichen Zustand verharrte, meldete sich wieder dieser kleine, rationale Teil seines Gehirns. Ein, nur ein Wort:
Unterkühlung.
    War ihm doch egal.
    Du wirst sterben.
    Die Stimme ähnelte einer lästigen Person, die einfach nicht zu reden aufhörte, nicht zuließ, dass man das Thema wechselte. Doch sie war gerade laut und furchterregend genug, dass er spürte, wie er langsam in die Realität zurückkehrte.
Unterkühlung.
Er hatte all die Symptome: das Gefühl extremer Kälte, gefolgt von Wärme, das unwiderstehliche Verlangen zu schlafen, Desinteresse an allem.
    Verflucht, er nahm es einfach hin.
    Du wirst sterben, du Idiot.
    Mit einem unartikulierten Schrei und beinahe übermenschlicher Anstrengung rappelte er sich auf, hieb, hämmerte geradezu auf sich ein. Er schlug sich zweimal fest ins Gesicht und spürte ein kaltes Prickeln. Er haute derart fest zu, dass er wankte und stürzte, wieder aufstand und wie ein verwundetes Tier zappelte.
    Er konnte kaum stehen, so geschwächt war er. Schmerzen schossen ihm die Beine hoch. Sein Kopf explodierte förmlich vor Schmerzen, seine verletzte Schulter pochte. Er fing an, in Kreisen herumzustapfen, sich abwechselnd die Arme um den Leib zu schlingen und mit ihnen gegen den Rumpf zu schlagen. Er schüttelte den Schnee ab, schrie, so laut er konnte, er brüllte, hieß den Schmerz willkommen. Schmerzen bedeuteten Überleben. Allmählich klarte sich sein Denken auf, Stück für Stück. Er sprang, sprang noch einmal. Währenddessen hielt er den Blick weiter auf das gelbliche Licht gerichtet, das da im Dunkeln flackerte. Wie dort hinkommen? Er wankte nach vorn und stürzte abermals, mit dem Gesicht nur Zentimeter vom Rand eines Sumpflochs entfernt.
    Er legte die Hände an den Mund und schrie: »Hilfe! Helft mir!«
    Seine Stimme hallte über die trostlose Moorlandschaft.
    »Ich habe mich verlaufen! Ich versuche, Glims Holm zu finden!«
    Das Schreien half enorm. Er spürte, wie sein Blut wieder in Wallung kam und sein Herz kräftig pumpte.
    »Bitte helft mir!«
    Und dann sah er es: ein zweites Licht neben dem ersten, heller. Es schien sich in der Dunkelheit zu bewegen und auf ihn zuzukommen.
    »Hier drüben!«
    Das Licht kam tatsächlich auf

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