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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Weile dauern. Tut mir leid, dass es keinen Stuhl gibt. Holen Sie sich einen aus dem Nebenzimmer. Nur machen Sie bitte nicht das Licht an.« Mime wies auf einen großen Iso-Behälter, der in einer Ecke stand. »Schokoriegel?«
    »Nein danke.«
    »Wie Sie wollen.«
     
    In den folgenden anderthalb Stunden wurde kein Wort gesprochen. Pendergast saß in einer dunklen Ecke, reglos wie ein Buddha, während Mime von Terminal zu Terminal rollte, gelegentlich eine maschinengewehrartige Salve von Befehlen eingab, dann über längeren Kolonnen brütete, die über einen der unzähligen LCD -Monitore rollten. Als die Minuten langsam vergingen, wurde die Gestalt im Rollstuhl immer eingesunkener und fassungsloser. Seufzer ertönten immer häufiger. Dann und wann schlug eine Hand verärgert gegen eine Tastatur.
    Endlich kam Mime angewidert vom zentralen Rechner zurückgerollt. »Bedaure, Agent Pendergast.« Seine Stimme klang fast zerknirscht.
    Pendergast sah den Hacker an, aber Mime hatte ihm den Rücken zugewandt. »Nichts?«
    »Oh, es gibt eine ganze Menge, aber alles stammt aus der Zeit vor dieser Reise nach Afrika. Ihre Arbeit bei Doctors With Wings, Schulunterlagen, medizinische Untersuchungen, Prüfungsergebnisse, Bücher, die sie aus einem halben Dutzend verschiedener Bibliotheken entliehen hat … sogar ein Gedicht, das sie auf dem College geschrieben hat, während sie auf irgendein Kind aufpasste.«
    »Für ein Kind, beim Verlieren seines ersten Zahns«,
murmelte Pendergast.
    »Eben das. Aber nachdem sie von dem Löwen angegriffen wurde – nichts.« Mime zögerte. »Und das bedeutet gewöhnlich nur eins.«
    »Ja, Mime«, sagte Pendergast. »Ich danke Ihnen.« Er dachte einen Moment nach. »Sie erwähnten Schulunterlagen und medizinische Untersuchungen. Ist Ihnen da irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen – irgendwas? Etwas, das Ihnen vielleicht seltsam vorgekommen ist, irgendetwas, das nicht ins Bild passt?«
    »Nein. Sie war kerngesund. Aber das wissen Sie ja sicherlich. Und sie scheint eine gute Schülerin und Studentin gewesen zu sein. Ganz anständige Noten in der Oberstufe, erstklassige Noten im Studium. Sie war bereits auf der Grundschule ganz gut, was erstaunlich ist unter den Umständen.«
    »Unter welchen Umständen?«
    »Na, dafür, dass sie kein Englisch konnte.«
    Pendergast erhob sich langsam von seinem Stuhl. »Wie bitte?«
    »Das wussten Sie nicht? Hier steht’s.« Mime rollte zurück zur Tastatur und tippte rasch. Ein Bild erschien auf dem Schirm, ein Transkript, auf einer mechanischen Schreibmaschine geschrieben, mit handgeschriebenen Anmerkungen darunter.
    »Die Schulbehörde von Maine hat vor ein paar Jahren sämtliche alten Unterlagen digitalisieren lassen«, erklärte Mime. »Sehen Sie mal, die Anmerkung hier, unter ihrem Zeugnis der zweiten Klasse.« Er beugte sich zum Bildschirm vor und zitierte: »›Wenn man bedenkt, dass Helen erst Mitte letzten Jahres in die USA eingewandert ist, ihre Muttersprache Portugiesisch ist und sie kein Englisch konnte, sind ihre schulischen Fortschritte und ihre wachsende Beherrschung der Sprache beeindruckend.‹«
    Pendergast trat zu Mime und betrachtete selbst das eingescannte Zeugnis, einen Ausdruck reinen Erstaunens auf dem Gesicht. Dann richtete er sich auf und meisterte seine Gefühlsregung. »Nur noch eins.«
    »Was denn, Geheimagent-Mann?«
    »Ich hätte gern, dass Sie sich Zugang zur Datenbank der Universität von Texas verschaffen und eine Korrektur der Unterlagen vornehmen. Ein Frederick Galusha hat das College im letzten Studienjahr ohne Abschluss verlassen. Die Unterlagen sollen zeigen, dass er seinen Abschluss gemacht hat, cum laude.«
    »Eine Kleinigkeit. Aber warum nur cum laude? Für nur einen Dollar mehr könnte ich ihm ein summa cum laude und die Mitgliedschaft in der Phi Beta Kappa verschaffen.«
    »Cum laude dürfte reichen.« Pendergast neigte den Kopf. »Und vergewissern Sie sich, dass er alle Scheine hat, die er braucht, damit es plausibel bleibt. Ich finde selbst hinaus.«
    »Ist mir recht. Und denken Sie daran: keine Überraschungsbesuche mehr. Und bitte vergessen Sie auch nicht, alles wieder freizuschalten, was Sie möglicherweise beim Hineingehen gesperrt haben.«
    Als Pendergast sich zum Gehen wandte, sprach die Gestalt, die sich Mime nannte, erneut. »He, Pendergast?«
    Der FBI -Agent schaute sich um.
    »Nur noch eins. Esterhazy ist ein ungarischer Name.«
    »In der Tat.«
    Er kratzte sich am Nacken. »Wie kommt es dann, dass ihre

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