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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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einfach nur die Akte ihres Vaters stehlen – das würde die Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Nein, sie würde einen ganzen Haufen Personalakten stehlen, dazu ein paar zufällig ausgewählte weitere. Auf diese Weise würde man nicht genau feststellen können, für welche Akte sie sich interessierte.
    Sie stopfte die SWANSON-Akte in ihre Schultertasche und begann, weitere Akten aufs Geratewohl hervorzuziehen, als sie plötzlich ein Geräusch hörte. Das leise Schließen einer Tür. Unverkennbar.
    Sie erschrak. Durch den Hinterausgang konnte sie die kleine Flucht von Büroräumen nicht verlassen – es gab keinen. Es führte nur ein Weg nach draußen: durch den Ausstellungsraum mit den großen Fenstern, den das Licht vom Hof hell erleuchtete. Noch während sie wartete, hörte sie, wie sich eine andere Tür schloss, und das Klacken von Schritten auf dem polierten Granitboden des Ausstellungsraums.
    Leise schloss sie sämtliche Schubladen und hoffte, dass sie nicht allzu offensichtlich ramponiert waren, steckte die Brechstange in ihre Schultertasche und zog sich in den rückwärtigen Teil der Büroräume zurück. Wo verstecken?
    In der Toilette.
    Behutsam zog sie die Tür auf, schlüpfte hinein, schloss die Tür hinter sich ab, betrat die Kabine und sperrte auch die ab. Sie stieg auf den Toilettensitz.
    Alles war still. Wer immer sich im Ausstellungsraum befand, würde wahrscheinlich nicht ins Büro des alten Ricco kommen. Und selbst wenn er’s täte, er würde nicht in die Toilette kommen. Oder doch? Zu spät wurde ihr klar, dass sie die verdammte Toilettentür nicht hätte abschließen sollen. Das würde Verdacht erregen. Sie hätte die Tür einen Spaltbreit offen lassen sollen.
    Corrie geriet ins Schwitzen, weil ihr bewusst wurde, wie töricht ihr Einbruch war. Sie hatte eine Straftat begangen – einmal mehr. Was stimmte nicht mit ihr? War sie im Kern kriminell? Wieso ging sie solche irren Risiken ein?
    Das Klacken der Schritte kam näher, und sie hörte, wie sich die Tür zum äußeren Büro öffnete. Die Person kam tatsächlich rein. Die Schritte klangen leiser auf dem dicken Teppichboden im Vorzimmer. Sie lauschte.
    Ein lauter Aufschrei ließ sie zusammenfahren – die Person hatte einen der aufgebrochenen Aktenschränke geöffnet. Ziemlich laut schob die Person die Schublade wieder hinein. Jetzt schritt sie flotter durch die Büroräume.
    Plötzlich war ein lautes Rütteln an der Toilettentür zu hören. Eine kurze Stille, dann ein noch heftigerer Versuch, die Tür zu öffnen, gleichzeitig ein gedämpfter Laut, wie sich jemand dagegen warf.
    Und nun hörte man ein Krachen, noch ein Krachen, das Splittern von Holz – und Licht strömte in die Toilette.
    Sekundenlange Stille. Corrie konnte nicht einmal atmen. Das Herz rasselte ihr in der Brust wie ein Stein, der in einer Blechdose geschüttelt wird.
    Ein schneller Schritt, und dann wurde die Tür zur Kabine so heftig aufgezogen, dass der nicht sonderbar stabile Riegel absprang.
    »Sie!«
    Da stand Charlie Foote, schwitzend und kreidebleich. Er wirkte genauso verängstigt wie sie.
    »Lassen Sie mich erklären –«, begann Corrie völlig panisch.
    Foote atmete tief durch und hob die Hand. »Bitte … kommen Sie von der Toilette runter. Das sieht ja lächerlich aus.«
    Corrie stieg herunter. Er drehte sich wortlos um, und sie folgte ihm aus der Toilette. Vor ihrem inneren Auge sah sie die Zukunft vorbeiziehen: wie die Polizei kam, ihre Festnahme, die Entdeckung, dass sie ihres Vaters Tochter war, was wiederum zur Festnahme ihres Vaters führen würde. Sie beide, zu Gefängnisstrafen verurteilt – vielleicht jahrelangen. Es wäre das Ende ihrer beruflichen Karriere und ihrer Verbindung mit Pendergast … ja, das Ende ihres Lebens, das sie erst kürzlich aus der Scheiße gezogen hatte.
    Der Gedankengang war so furchteinflößend, dass sie stolperte.
    Foote fasste sie am Arm. »Vorsichtig.« Seine Stimme klang ruhig. »Gehen wir in den Aufenthaltsraum, da kann man uns von der Straße aus nicht sehen.«
    Corrie ließ sich auf den erstbesten Stuhl fallen. Foote setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl, stützte die Ellbogen auf die Knie und schaute sie an.
    »Bitte –«, begann sie, bereit, alles zu tun, alles, um aus der Sache rauszukommen. Aber er schüttelte den Kopf und drückte ihr beruhigend die Hand.
    »Schauen Sie, Corrie«, sagte er. »Ich bin mir ziemlich sicher, was hier abläuft.«
    Sie starrte ihn bloß an.
    »Sie sind Jack Swansons Tochter,

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