Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
befürchten.«
    Sie umfasste seinen Arm fester. »Nichts zu befürchten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut das klingt.«
    »Es wird Zeit, dein Leben wieder aufzunehmen.« Er schob seine Hand in die Jacketttasche und zog einen goldenen Ring mit einem großen Sternsaphir hervor. »Fangen wir also am Anfang an. Erkennst du ihn wieder?«
    Sie errötete, als sie ihn betrachtete. »Ich hätte nie geglaubt, dass ich ihn wiedersehen würde.«
    »Und ich hätte nie gedacht, dass ich die Gelegenheit bekommen würde, ihn dir wieder anzustecken. Das heißt nicht bis zu dem Zeitpunkt, als Judson mir sagte, dass du noch lebst. Ich wusste, wusste, dass er die Wahrheit sagt – auch wenn niemand sonst mir geglaubt hat.«
    Er fasste sie leicht am Unterarm und hob ihn an, als wollte er ihr den Ring anstecken. Seine Augen weiteten sich, als er an ihrem Handgelenk den Stumpf erblickte, an dessen Ende eine Narbe verlief.
    »Ah, verstehe«, sagte er schlicht. »Natürlich.«
    Es war, als sei der behutsame diplomatische Tanz, den sie aufgeführt hatten, plötzlich zu Ende. »Helen.« Auf einmal klang sein Tonfall ein wenig schroff. »Warum hast du bei diesem grauenvollen Plan mitgemacht? Wieso hast du mir so vieles verschwiegen? Weshalb hast du nicht …?«
    »Bitte, ich möchte nicht darüber sprechen«, unterbrach sie ihn rasch. »Es gab für alles Gründe. Es ist eine schreckliche, eine schreckliche Geschichte. Ich werde sie dir erzählen – alles. Aber jetzt ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort dafür. Also bitte – steck mir den Ring an und lass uns gehen.«
    Sie hob die rechte Hand, und er schob ihr den Ring auf den Finger. Gleichzeitig sah sie, wie sein Blick an ihr vorbeiging zu der hinter ihr liegenden Szenerie.
    Plötzlich schrak er zusammen. Einen Moment stand er, ihre Hand immer noch in der seinen, reglos da. Dann wandte er sich anscheinend ruhig dorthin, wo ihr Bruder stand, und gab ihm ein Zeichen, er solle sich ihnen hinzugesellen.
    »Judson«, hörte sie ihn leise sagen, »schaff Helen weg von hier – unauffällig, aber schnell.«
    Die Furcht, die eben erst abgeklungen war, überfiel sie von neuem. »Aloysius, was –«
    Aber mit einem kurzen Kopfschütteln schnitt er ihr das Wort ab. »Bring sie ins Dakota«, sagte er zu Judson. »Ich treffe euch dann dort. Bitte geht. Sofort. «
    Judson griff nach Helens Hand und ging mit ihr davon, fast so, als hätte er diese Entwicklung vorhergesehen.
    »Was ist denn?«, fragte sie ihn. Keine Antwort.
    Sie blickte über die Schulter. Zu ihrem Entsetzen sah sie, dass Aloysius eine Pistole gezogen hatte und auf einen der Modellyachtbesitzer richtete. »Stehen Sie auf«, sagte er jetzt. »Halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    »Judson –«, begann sie noch einmal.
    Aber er ging nur schneller und zog sie mit sich.
    Plötzlich ertönte hinter ihnen ein Schuss. »Lauft!«, rief Pendergast.
    Im nächsten Augenblick brach über die friedvolle Szenerie die Hölle herein. Menschen liefen schreiend auseinander. Judson packte Helen fester, und sie fielen in Laufschritt.
    Schüsse aus automatischen Waffen knatterten. Judsons Hand wurde aus ihrer gerissen, und er stürzte.
    Erst glaubte sie, er sei gestolpert, dann aber sah sie, dass aus seinem Mantel Blut hervorspritzte.
    »Judson!«, schrie sie, blieb stehen und beugte sich über ihn.
    Er lag auf der Seite, blickte zu ihr hoch und wand sich vor Schmerzen. »Lauf weiter«, stieß er röchelnd hervor. »Lauf …«
    Wieder Geknatter aus der automatischen Waffe, und erneut zischte eine Linie zwitschernden Todes durchs Gras, als die Kugeln sich in die Erde bohrten. Dann wurde Judson von einer weiteren Kugel getroffen, und der Aufprall schleuderte ihn auf den Rücken.
    »Nein!«, schrie Helen und zuckte zurück.
    Das Chaos steigerte sich: Schreie, Schüsse, die Laufschritte fliehender Menschen. Helen nahm nichts davon wahr. Sie sank auf die Knie und starrte erschrocken in Judsons offene, aber blicklose Augen.
    »Judson!«, rief sie. »Judson!«
    Einige Sekunden, vielleicht auch mehr, waren vergangen – Helen wusste es einfach nicht –, als sie Aloysius ihren Namen rufen hörte. Sie hob den Kopf. Er kam mit gezogener Pistole auf sie zugerannt und schoss gleichzeitig zur Seite.
    »Fifth Avenue!«, rief er. »Lauf zur Fifth Avenue!«
    Wieder fiel ein Schuss, und auch Aloysius stürzte zu Boden. Das schreckte Helen aus ihren Gedanken. Sie rappelte sich auf, ihr Trenchcoat nass vom Blut des Bruders. Aloysius

Weitere Kostenlose Bücher