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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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ne Händler des Todes. Was wollte er hier? Wie war er in den Palast gekommen? Außerdem musste er wissen, was Rellin geplant hatte, und ich verstand nicht, wieso er sich an einen Ort begab, der in die Luft fliegen würde.
    »Das ist seltsam«, murmelte Loor. »Was will er hier?«
    Wie zur Antwort hob Figgis die Hand, um uns etwas zu zeigen. Es war das gelbe Funksprechgerät, das man mir im Gemach der Königin abgenommen hatte. Er fuchtelte damit herum und kicherte ungestüm.
    »Das ist dieses sprechen de Ding!«, rief Loor. »Was hat er damit vor?«
    Mein Herz drohte stillzustehen. Wir wa ren einer Kanonenkugel ausgewichen, aber schon flog die nächste auf uns zu. Loor sah mich an und merkte, wie verängstigt ich war.
    »Was hast du, Pendragon?«
    »Das Gerät funktioniert genauso wie die Taschen lampe!«, schrie ich. »Es hat eine Batterie, die Energie spendet.«
    »Kann er sie benutzen, um die nächste Bombe zu zünden?«, fragte sie nervös.
    »Nun … ja.«
    Loor sah aus, als würde ihr schlecht. »Glaubst du, er hat noch eine Bombe?«, wollte sie wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Aber wir sollten es herausfinden.« Ich trat genau unter die Loge und rief: »Figgis! Wir wollen mit dir reden!«
    Anstatt zu antworten, drehte er sich um und rannte in den Palast zurück.

    »Ihm nach!«, schrie ich und rannte los.
    Loor war dicht hinter mir. Wir erreichten die Treppe und nahmen jeweils drei Stufen auf einmal, bis wir vor der Loge standen. Ohne zu zögern, liefen wir in den Palast und folgten dem kleinen Mann, der dafür verantwortlich war, dass die Milago ganz Denduron vernichten konnten.
    Draußen vor dem Palast näherten sich die feindlichen Armeen einander. Die Milago bahnten sich einen Weg durch den dichten Wald, während die Bedoowan sich am Rande eines weiten, freien Feldes versammelten. Auf diesem grasbewachsenen Platz würde die lang erwartete Schlacht statt finden. Hinter den Bedoowan lag nichts als der Ozean. Hinter den Milago würde der Wald liegen. Dazwischen befand sich eine riesige Fläche ohne jede Deckung. Die Ritter wussten genau, was sie taten. Man hatte sie ausgebildet, ihre Hei mat vor Ein dringlingen zu schüt zen. Jetzt stellten sie sich in langen Reihen auf. Zuerst die Schildträger, dann die Bogenschützen und zum Schluss die berittenen Lanzer. Sie waren bereit.
    Später erzählte mir Alder, wie er mit den Bergleuten durch den Wald gelaufen war und versucht hatte, sie zur Umkehr zu bewegen. Aber niemand hörte auf ihn. Sie waren seit Wochen wild entschlossen zu kämpfen. Als sie jedoch den Wald rand erreichten, hob der An führer die Hand, und die Milago blieben stehen. Das war klug, denn der Mann sah etwas, womit er und seine Gefährten nicht gerechnet hatten.
    Ihnen gegenüber, auf der anderen Seite des Feldes, wartete die Bedoowan-Armee. Die Ritter sahen überhaupt nicht aus wie klägliche Überlebende einer grauenvollen Explosion. Ganz im Gegenteil. Dort standen mehr Ritter, als die Milago jemals gesehen hatten. Sie waren stark, gesund und gut bewaffnet. Of fenbar war etwas schiefgegangen. Die Explosion hatte nicht den gewünschten Schaden angerichtet. Die bevorstehende Schlacht würde nicht
der Sonntagsspaziergang werden, mit dem sie gerechnet hatten. Ihnen stand eine Bewährungsprobe gegen die erfahrensten Krieger des Landes bevor.
    Unsicher hielt der Milago-Anführer sei ne Leute zurück. Auch sie hatten die Bedoowan entdeckt und wirkten sichtlich erschüttert.
    Alder konnte nichts tun als zusehen.
    Als Loor und ich in den Palast rannten, fanden wir uns in Königin Kagans weitläufigen Gemächern wieder. Wir schauten uns um und stürmten in den Korridor hinaus. Ich sah noch, wie Figgis die Treppe hinunterlief.
    »Da!«, rief ich und folgte ihm.
    Loor blieb dicht hinter mir. Wir sprangen die Stufen einer breiten Wendeltreppe hinab und erblickten Figgis tief unter uns. Wir beeilten uns, so sehr wir konn ten, ohne uns dabei die Hälse zu brechen. Als wir endlich unten ankamen, sah ich meinen zertrümmerten CD-Player. So war das Gerät also zum Schweigen gebracht worden. Sie hatten ihn einfach in Stücke geschlagen. Wahrscheinlich hatten sie keine Ahnung von Knöpfen zum Ausschalten. Idi oten. Ich besaß genug Geistesgegenwart, die Reste nach den Batterien zu durchsuchen. Auch wenn es inzwischen fast zu spät war, würde niemand diese Dinger benutzen, um die nächste Bombe zu bauen.
    Dann sa hen wir uns nach Figgis um und hörten das wohl bekannte Kichern aus einiger Entfernung.

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