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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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die Rit ter in ei nen echten Kampf zogen. Vielleicht war es ihr auch völlig egal.
    Inzwischen war die Bedoowan-Armee auf mehrere hundert Köpfe angewachsen. Sie wirkte ausgesprochen kampftüchtig. Die Ritter marschierten die Stu fen zum Stadion empor, um sich den Wächtern an zuschließen und den Pa last zu verteidigen. Doch dann geschah etwas Eigenartiges. Auch die Zuschauer stiegen die Treppen hinauf. Sie lachten und unterhielten sich angeregt. Ihnen folgten die Novaner. Es war unglaublich. Ich hatte das Gefühl, sie wollten den Kampf mit eigenen Augen sehen. Hielten sie das für eine Show, die zu ih rer Unterhaltung gezeigt wurde? Ahnten sie überhaupt, was ihnen bevorstand?
    Rellin meinte: »Wir haben den großen Schlag nicht ausgeführt, aber wir werden kämpfen. Mein Volk hat genug Tak und wird triumphieren. Eure Bemühungen waren vergebens. Die Schlacht beginnt.«

VIERTES JOURNAL (FORTSETZUNG)
    DENDURON
    Vieles von dem, was ich jetzt schreiben werde, wurde mir nach der Schlacht erzählt. Wie schon ge sagt, ich zwei fele nicht daran, dass alles wahr ist. Ich versuche mich an die richtigen zeitlichen Abläufe zu halten.
    Als Alder uns verließ, um die Milago vor der Bombe zu warnen, hörte niemand auf ihn, während er durch das Dorf lief und brüllte: »Ins Bergwerk! Alle in die Mine! Ihr müsst euch in Sicherheit bringen.« Vermutlich wussten die Dörfler nichts von Tak, geschweige denn von der Bombe, die den Palast wegfegen sollte. Deshalb knallten sie Alder die Türen vor der Nase zu und beachteten ihn nicht weiter. Ich kann sie verstehen. Wäre ein Typ durch Stony Brook gerannt und hätte gebrüllt, der Himmel stürze ein, hätte ich ihn sicher auch ignoriert. Alder begriff ziemlich schnell, dass sei ne Mühe vergebens war. Sei ne letzte Hoff nung richtete sich auf die eine Gruppe, die ihm vielleicht zuhören würde … die Bergleute, die sich auf den Kampf vorbereiteten. Sie wussten von Tak und von Rellins verrücktem Plan. Also rannte Alder zu der Lichtung im Wald, wo uns Rellin und seine Leute tags zuvor gefangen genommen hatten.
    Dort hatten sich die Milago-Män ner versammelt. Es waren Hunderte. Vorher war uns nie aufgefallen, dass so viele Männer
im Dorf lebten, aber schließlich waren die meisten viele Stunden lang im Bergwerk. Heute aber nicht. Sie standen auf der Lichtung und warteten auf den großen Augenblick. Laut Alder hatten sie alle Waffen aus dem Bergwerk geholt, und jeder war mit einem Speer oder Pfeil und Bogen ausgerüstet. Leider hatten etliche Milago auch bedeutend tödlichere Waffen bei sich. Sie tru gen mit Tak gefüllte Gürtel um die Hüften.
    Während sich Alder durch die Männer drängte und nach einem Anführer Ausschau hielt, sah er vielen Bergleuten in die Augen. Er sagte, ihr Blick hätte ihm eisige Schauder über den Rücken gejagt. Obwohl sie kurz vor einem Kampf standen, der sie das Leben kosten konnte, zeigten sie keine Angst. Wahrscheinlich bewirkt das ein Leben in Sklaverei. Sie wollten Blut. Bedoowan-Blut. Auch wenn sie kei ne ausgebildeten Krieger waren, machten sie ihre mangelnden Kriegerfähigkeiten durch reinen Hass wett. Sie sahen sehr zuversichtlich aus. Sobald Rellins Bombe explodiert war, wären die meisten Ritter tot, dachten sie. Alle Überlebenden würden mit Tak umgebracht. Sie glaubten, der Kampf würde kurz und leicht sein.
    Sie irrten sich, wie man sich nur irgend irren kann.
    Endlich entdeckte Alder den An führer. Es war ein Bergmann, der vor der Gruppe stand und Anweisungen erteilte. Alder lief auf ihn zu und sagte atemlos: »Die Bombe! Die Tak-Bombe. Sie ist tödlicher, als ihr denkt! Wenn Rellin Erfolg hat, sterben wir alle. Wir müssen alle Leute ins Bergwerk schaffen, um …«
    In diesem Augenblick geschah es. In diesem Moment warf Onkel Press die kleine Bombe und zerfetzte das angreifende Monster. Die Mil ago sa hen in die Richtung, aus der der Knall kam, und als das letzte Echo erstarb, schrie der Anführer: »Tod den Bedoowan!«
    Mit donnernden Schlachtrufen rannten die Bergleute los. Alder musste sich mit einem Satz in Sicherheit bringen, um nicht
niedergetrampelt zu werden, als die aufgeregten Männer ihrem Schick sal entgegenstürmten. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, dass sie der gesamten Bedoowan-Armee in die Arme liefen.
    Das Stadion hatte sich geleert. Sogar Königin Kagan war gegangen, um die Show zu verfolgen. Vier Novaner hatten den Thron mitsamt Herrscherin hochgehoben, die Stu fen hinauf und nach draußen getragen. Die

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