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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Ich hatte das Gefühl, er spielte mit uns. Aber das war nicht wichtig. Wir mussten ihn aufhalten. Also liefen wir den Gang hinunter.
    »Er will ins Bergwerk«, stellte Loor fest. »Sicher kennt er den Geheimgang.«
    Sie hatte recht. Wahrscheinlich war er auf diesem Weg in den Palast eingedrungen. Da wir den Weg eben falls kannten, machten wir uns nicht die Mühe, in jedem Korridor nach dem kleinen Kerl zu suchen. Wir steuerten geradewegs auf die Küche zu,
um von da aus in die Vorratskammer mit der Geheimtür und die unterirdischen Gänge zu gelangen, die sich überall unterhalb des Palastes erstreckten.
    Der Anfüh rer der am Wald rand wartenden Milago wusste nicht, was er tun sollte. Alles hätte völlig anders sein sollen. Nie war die Rede davon gewesen, einer vollzähligen Bedoowan-Armee gegenüberzutreten. Sollte er angreifen oder zurückweichen? Von seiner Entscheidung hing das Schick sal des gan zen Stam mes ab. Zum Glück wurde ihm die Verantwortung abgenommen. Die Bergleute stießen überraschte Rufe aus. Der An führer sah, wie ein bekanntes Gesicht auf ihn zukam. Es war Rellin. Er würde die Führung übernehmen.
    Der Anblick ihres Anführers ließ die Männer erleichtert aufatmen … ganz zu schweigen von Rellins Stellvertreter, der die ungewohnte Rolle nun ablegen durfte. Rellin sprang auf einen Felsbrocken, damit ihn alle sehen konnten, und verkündete: »Meine tapferen Brüder! Heute ist der Tag der Tage. Die Zeit ist ge kommen. Heute endet unsere Sklaverei!«
    Die Bergleute jubelten. Rellin machte ihnen Mut.
    »Bringt das Tak nach vorn!«, befahl er, und alle Männer, die mit Tak und Schleudern bewaffnet waren, traten in die erste Reihe. »Sind wir bereit, unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen?«
    Die Männer jubelten. Niemand fragte nach, wieso er noch lebte. Er war ihr Anführer, und sie vertrauten ihm.
    »Sind wir bereit, unsere Freiheit zu erkämpfen?«
    Erneuter Jubel.
    »Sind wir bereit, die Bedoowan für ihre Verbrechen zu bestrafen?«
    Jetzt war der Jubel am lautesten. Sie waren bereit.
    »Dann bleibt erst wieder stehen, wenn wir den Thronsaal erobert haben!«

    Es wurde zum Angriff geblasen. Mit den Tak-Schüt zen in der ersten Reihe stürmten die Bergleute aus dem Wald auf das Feld, dem Feind entgegen.
    Währenddessen kletterten Loor und ich die Leitern ins Bergwerk hinab. Als wir unten waren, hielt Loor inne und lauschte.
    »Hör nur«, sagte sie.
    Ich lauschte eben falls. Schritte. Schnelle Schritte. Figgis war noch nicht weit ge kommen. Eigenartigerweise kamen sie aus der Tiefe des Ganges. Das ergab keinen Sinn, denn der Gang führte nicht viel weiter. An seinem Ende lag der Abgrund zum Ozean. Woher also kamen die Schritte?
    Loor nahm sich kei ne Zeit zum Nachdenken. Sie rannte in die Richtung. Ihr Instinkt sagte ihr, dass dort jemand lief, und sie ließ sich nicht von logischen Überlegungen aufhalten. Natürlich folgte ich ihr. Wir hatten kaum zwan zig Meter zurückgelegt, als ein Seitengang abzweigte. Er war gerade breit genug für eine Person. Hier war Figgis abgebogen. Loor lief selbstverständlich als Erste hinein. Sie rannte einfach weiter und hatte keine Angst vor dem, was sie erwartete. Das war kein Problem für mich, denn schließlich war sie die furchtlose Hälfte unseres Duos. Zum Glück war es nicht stockdun kel im Tun nel, da ein wenig Licht durch den Hauptgang hereinsickerte, und wir sahen, wohin wir gingen.
    »Ich sehe das Ende!«, verkündete Loor. »Der Gang mündet in einen anderen Tunnel.«
    Ich schaute nach vorn. Sie hatte recht. Der Seitengang bildete die Verbindung zu einem neuen, sehr breiten Tunnel. Allerdings stellte sich bald heraus, dass es sich um mehr als nur eine Abkürzung handelte, denn ehe wir das Ende erreichten, verbreiterte sich der schmale Weg, und wir standen in einer großen Höhle. Erstaunt sahen wir uns um und überlegten, wozu sie dienen mochte. Ich ging ei nen Schritt hi nein und fühlte et was Eigenartiges unter meinen Füßen. Es kam mir vor, als würde ich über Gummi
laufen, das bei jedem Schritt federnd nachgab. Ich kniete nieder und kratzte etwas von dem Zeug ab, um es mir genauer anzusehen. Es fühlte sich wie Radiergummikrümel an. Ich brauchte nur Se kunden, um zu begreifen, was es war, und mir blieb fast das Herz stehen.
    »Was ist das?«, wollte Loor wissen.
    »Das … das ist Tak«, stotterte ich. »Ich glau be, wir haben gerade herausgefunden, wo Figgis das Tak fand. Er hat es aus der Mine geholt – genau an dieser

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