Pendragon - Der Anfang
das Tak hatte die Erde aufgerissen. Dennoch gab es auch hier nur wenige Verwundete. Die meisten Ritter hatten den Geschossen ausweichen können. Jetzt fiel dem Kommandeur auf, dass weniger Tak-Bomben abgefeuert wurden. Anscheinend ging den Milago die Munition aus.
Rellin beobachtete alles von sei nem Platz hin ter den Speerwerfern. Seine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Die meisten Tak-Bomben wa ren abgefeuert, aber die Bedoowan wa ren immer noch stark und zahl reich. Bald war alles Tak verbraucht, und die Ritter würden angreifen. Ihre einzige Chance bestand darin, die Bedoowan zu überrumpeln, solange sie noch verunsichert waren. Rellin musste seinen ganzen Mut zusammennehmen, um den entscheidenden Schritt zu tun. Er sprang auf, riss ei nen Speer an sich und brüllte: »Freiheit!«
Seine Männer brachen in lautes Kriegsgeschrei aus und stürmten quer über das Feld auf die Gegner zu. Der Bedoowan-Kommandeur war völlig entgeistert, dass diese dummen Bergleute es wagten, seine erfahrenen Krieger anzugreifen. Doch wenn sie einen Nahkampf wollten, sollten sie ihn bekommen. Er winkte seinen berit tenen Lanzern vor zutreten. Auf sei ne Handbewegung hin rückten sie gegen die Milago vor.
Alder und On kel Press sa hen voller Entsetzen zu, wie die Gegner in der Mitte des Feldes aufeinanderprallten. Königin Kagan hüpfte kichernd auf und ab. Eines war sicher:
Es würde viel Blut fließen.
Unten in der Mine wartete Saint Dane auf unsere Antwort. Er bot uns an, ihm bei dem wahnsinnigen Versuch zu helfen, das gesamte Universum zu beherrschen, und drohte, unsere Angehörigen und Freunde würden sterben, wenn wir uns weigerten. Offenbar hat ten wir keine Wahl. Ich bekam Todesangst. Ich konnte seinen Anblick nicht ertragen und schaute zu Boden.
Was ich dort entdeckte, brachte mich auf eine Idee.
An den Bedoowan-Schuhen, die ich trug, klebte rostfarbener Tak-Staub. Ich hielt den Blick ge senkt und sah, dass die gan ze Höhle mit Tak-Staub bedeckt war. Er bedeckte die Wände, den Boden und schien sogar in der Luft zu hängen.
Mir fiel etwas ein. Etwas, das ich vor einer Weile, ohne nachzudenken, getan hatte. Damals konnte ich es nicht wissen, doch vielleicht erwies es sich als der Schlüssel zur Rettung Dendurons. Meine Gedanken überschlugen sich. Wenn ich etwas unternahm, musste es jetzt gleich geschehen. Ich hatte keine Ahnung, wie die Situation auf dem Schlachtfeld war, aber nach den Worten Saint Danes zu schließen, spielte es sowieso keine Rolle. Es ging nicht um die Milago und die Bedoowan. Es ging um eine furchtbare Waffe, die den Kurs eines friedlichen Territoriums ändern und es ins Chaos führen würde. Wenn etwas beendet werden musste, dann war es die Macht von Tak.
Ich hatte Angst vor dem, was ich zu tun gedachte. Aber ich sah keine andere Möglichkeit. Ich war nicht ein mal sicher, ob es klappte. Vielleicht machte ich alles nur noch schlim mer. Doch daran war ich ja gewöhnt. Funktionierte mein Plan, so standen die Chancen gut, dass Loor und ich starben. Keine Variante behagte mir, aber ich musste es versuchen.
»Saint Dane«, begann ich mit vor Angst brüchiger Stimme, »ich glaube dir.«
Loor warf mir einen überraschten Blick zu. Sie wusste nicht, worauf ich hinauswollte … noch nicht.
»Ich weiß nicht, warum wir Reisende sind oder wie du die Dinge anstellst, die du tust, aber ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass alles real ist. Ich weiß auch nicht, ob du die Macht hast, das Universum oder Halla, oder wie auch im mer man es nennt zu vernichten, aber ich gehe davon aus, dass du viel Un heil anrichten kannst. Wenn Denduron der erste Stein sein soll, der fällt, dann darf ich das nicht zulassen.«
Ich spürte, wie Loor neben mir die Muskeln anspannte. Sie wusste, dass ich einen Plan hatte, und wollte bereit sein.
Saint Dane musterte mich mit ei nem herablassenden Lächeln und sagte: »Und wie willst du mich aufhalten?«
»Dich nicht«, erwiderte ich, »aber ich vernichte das Tak.«
Dann griff ich in die Ta sche und zog die klei ne Tak-Kugel heraus, die ich im Stadion eingesteckt hatte, ehe ich die Tür zu den Quig-Ställen schloss. Jetzt bedeutete dieser weiche Krü mel die einzige Hoffnung für Denduron. Wie gesagt, ich war nicht sicher, ob es funktionierte. Doch was ich dann sah, erfüllte mich mit Hoffnung. Denn sobald ich die Kugel aus der Tasche zog, sah ich etwas, womit ich nie gerechnet hätte.
Saint Dane blinzelte.
Das zufriedene Grinsen verschwand, und in seinen Augen
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