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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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schweren Kiefer schnappten nach uns. Ich versuchte wegzukriechen, bemerkte aber jetzt erst, dass Loor ohnmächtig war. Bestimmt war sie auch mit dem Kopf gegen die Steine geprallt. Schnell schlang ich die Arme um sie und zerrte sie in die Sicherheit des Tunnels hinein.

    Habe ich Sicherheit gesagt? Zwar waren wir außer Reichweite des Monsters, aber noch brannte die Zündschnur in der Tak-Höhle. Es gab keinen Ausweg mehr. Zum Flume konnten wir nicht, weil uns ein rie siger Hai den Weg versperrte. Der klei ne Tunnel, der zum Palast führte, war durch Einstürze blockiert. Es blieb nur noch der Weg tiefer ins Bergwerk hinein. Und ausgerechnet jetzt war Loor bewusstlos!
    Ich versuchte sie wach zu rütteln, aber ohne Erfolg. Sie war weit weg, und ich betrachtete den leblosen Körper. Es ist unglaublich, was Ad renalin bewirkt, denn ich stand auf und schaff te es, sie über meine Schulter zu legen und wegzutragen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, doch langsames Dahinschreiten stand nicht zur Debatte. Also versuchte ich mit meiner Last zu rennen, aber das war schwierig. Weit würde ich so nicht kom men. Als ich am Höhleneingang vorbeistolperte, warf ich ei nen Blick hi nein. Der ganze Fußboden stand in Flammen. Funken wirbelten wie verrückte Glühwürmchen durch die Luft, als der Tak-Staub verbrannte. Ich hatte keine Zeit, das Schauspiel zu bewundern. Wir mussten weiter.
    Da entdeckte ich etwas, was uns hel fen konnte. Es war die Grubenlore. Falls sie sich bewegen ließ, konnte ich Loor hi neinlegen und sie den Weg ent langschieben, den Al der uns ge zeigt hatte. Ich versetzte der Karre einen Tritt. Sie bewegte sich! Unsanft warf ich Loor hinein. Bestimmt machte es ihr unter diesen Umständen nichts aus, sich ein paar Beu len zu ho len. Dann schob ich die Lore mit aller Kraft an und sprang auf. Zuerst fuhren wir sehr langsam, aber nach jeder Biegung nahm die Geschwindigkeit zu. Ich klam merte mich mit beiden Händen am Rand des Wa gens fest und stieß mich immer wieder vom Boden ab. Anfangs ging es langsam, dann schneller, und schließ lich rasten wir da hin. Ich hatte keine Ahnung, wohin der Gang führte, aber wenigstens bewegten wir uns von der Tak-Höhle weg.

    Zwischendurch kam mir der Gedanke, dass wir auf beschädigte Gleise treffen und gegen eine Wand prallen könnten. Oder der Tunnel endete plötzlich, ein Rad könnte ab fallen, oder … oder … Mir fiel eine Million Dinge ein, die unsere Flucht stoppen konn ten, aber es machte kei nen Unterschied. Hier ging es nur um Schnelligkeit. Wenn wir überleben wollten, mussten wir uns so weit wie möglich von der Tak-Höhle entfernen.
    Dann hörte ich es. Es begann wie ein leises Donnern und wurde zu einem Erdbeben. Es hörte sich an, als würde ein Zug hinter uns herfahren. Der brennende Staub hatte die Tak-Ader erreicht. Eine Kettenreaktion begann. Das Donnern stammte von vielen kleinen Explosionen, die jeweils größere auslösten. Und immer größere, bis … zum allergrößten Knall. Ich dachte nicht lange darüber nach, sondern schob noch heftiger. Der Boden unter meinen Füßen bebte. Das Finale war nahe.
    Auch die Ritter und die Bergleute auf dem Schlachtfeld registrierten es. Alder beschrieb hinterher, wie sich der Erd boden unter ihm bewegte. Der Kampf ging weiter, bis klar wurde, dass es sich nicht um ein kur zes Beben handelte. Dann ließ ei ner nach dem anderen die Waffe fallen und wich zurück. Jetzt gab es einen viel bedrohlicheren Feind für alle.
    Königin Kagan stand auf dem Thron und bekam einen Wutanfall, weil nicht mehr gekämpft wurde. Doch ehe sie einen Befehl kreischen konnte, bebte die Erde noch heftiger, und der Thron kippte um. Sie fiel flach auf den Boden und schrie in Todesangst. Die übrigen Bedoowan und die Novaner warfen sich ebenfalls hin. Der Spaß war vorbei.
    Onkel Press und Al der rührten sich nicht. Sie wussten, dass es keinen Zweck hatte, in Deckung zu gehen, und warteten auf das Ende. Lange mussten sie nicht warten.
    Das Dröhnen wurde lauter. Allmählich hörte man deut lich, dass es sich um viele einzelne Explosionen handelte. Ich fühlte,
wie es hinter mir immer heißer wurde. Inzwischen hatte sich die Tak-Höh le sicher in ei nen Hochofen verwandelt. Der Hai war bestimmt schon verkohlt. In Kürze würde die ganze Mine in die Luft fliegen.
    Plötzlich fiel mir etwas auf. Es wurde immer heller im Gang. Wir näherten uns dem Ende, aber die Grubenlore war so hoch, dass ich nicht viel erkennen konnte. Egal, bald wa

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