Pendragon - Der Anfang
Bobby führte Mark und Courtney zusam men. Beide hatten schreck liche Angst, dass ihm auf seinen Reisen etwas Furchtbares zustoßen könnte. Es war Mark, der dank des magischen Rings, den er eines Nachts erhalten hatte, Bobbys erstes Journal bekam. Der Ring stellte die Verbindung dar, mit deren Hilfe Bobby die Berichte über seine unglaublichen Abenteuer an seine Freunde schicken konnte.
Mark fand es gleichzeitig beängstigend und aufregend, Bobbys
Journal zu lesen. Die Abenteuer seines Freundes waren spannender als jeder Actionfilm. Doch Bobbys Berichte waren nicht als Unterhaltungslektüre gedacht; was er schrieb, war tatsächlich passiert – und deshalb umso beängstigender. Die Vorstellung, dass Bobby mit einer Gruppe Reisender im Universum unterwegs war, um gegen das Böse zu kämpfen, stellte Marks gesamtes Weltbild auf den Kopf.
Ganz allein war er mit den haarsträubenden Ereignissen nicht klargekommen. Deshalb hatte er Courtney ins Vertrauen gezogen. Gemeinsam lasen sie nun Bobbys Journal und hal fen ei nander, die Ereignisse zu verstehen.
Ihr Treffpunkt war der Keller von Courtneys Eltern haus, wo sich Vater Chetwynde eine Werkstatt eingerichtet hatte, die er aber nie benutzte. Courtney zog ihn im mer da mit auf, er habe sich die ganzen Werkzeuge bloß angeschafft, weil sie cool aussähen, ohne zu wissen, was er da mit anfangen solle. Die Kellerwerkstatt war zu ei ner Art staubigem Werkzeugmuseum geworden und somit perfekt geeignet für Mark und Courtney. Hier ließen sie sich dann auf dem abgewetzten alten Sofa nieder und verschlangen Bobbys Tagebücher.
Die Begegnung mit Mr. Dorrico hatte kurz vor Schulschluss stattgefunden, und so machten sie sich gleich auf den Weg zu Courtneys Haus. Courtney schwänzte sogar das Volleyballtraining, was sie wirklich nur im äußersten Notfall tat. Das Eintreffen eines neuen Journals von Bobby war Grund genug.
Courtney rannte vor Mark die Treppe hinunter, sprang auf das Sofa und wurde prompt von einer Staubwolke eingehüllt. »Komm schon!«, rief sie ungeduldig. »Ich sterbe vor Neugier! Ich muss wissen, was in Cloral passiert ist.«
Mark hatte Bobbys Journal in seinem Rucksack verstaut. Doch anstatt es herauszuholen und sich neben Courtney zu set zen, blieb er vor ihr stehen und sah sie voller Unruhe an.
»Was ist los?«, wollte sie ungeduldig wissen.
»C...Courtney, i…ich habe Angst«, brachte Mark heraus.
Normalerweise hätte Courtney Jungen wie Mark platt gewalzt, wenn sie nicht be kam, was sie wollte. Aber das hier war et was anderes. Sie wa ren ein Team. Sie teilten ein Geheim nis. Hatte der eine ein Problem, musste der andere das respektieren. Deshalb atmete sie tief durch und versuchte sich zu entspannen, obwohl sie Mark am liebsten den Rucksack entrissen hätte, um an das Journal zu kommen.
»Ich auch«, sagte sie leise. »Des halb will ich ja wis sen, ob es ihm gut geht.«
»Ich rede nicht von Bobby«, erwiderte Mark. »Ich habe Angst um uns.«
Überrascht lehnte sich Courtney zurück. Sie sah Mark gespannt an.
»Warum?«
Er schritt nervös auf und ab. »Seit sei ner Abreise vor ein paar Monaten habe ich viel nachgedacht.«
»Was du nicht sagst. Ich auch«, erwiderte Courtney.
»Denk daran, was auf dem Spiel steht«, fuhr er fort. »Saint Dane will Halla beherrschen. Halla ist alles. Jede Zeit und jeder Ort, die es je gab. Findest du das nicht beängstigend?«
»Doch, schon«, stimmte sie zu. »Vor ein paar Monaten war das Schlimmste, worüber ich mir Sorgen machen musste, ein Algebratest. Da ist es schon ein ziem licher Sprung, sich nun den Kopf über die Zukunft von Zeit und Raum zerbrechen zu müssen.«
Mark nickte. Es war schwierig, ein derartig kompliziertes Problem überhaupt nur annähernd zu begreifen.
»Also gut«, sagte er, indem er weiter auf und ab ging. »So ganz verstehe ich es ja auch nicht, aber On kel Press hat Bobby doch erzählt, dass alle Territorien kurz vor ei nem Wendepunkt stehen. Es ist die Aufgabe der Reisenden, ihnen zu helfen, die Krise zu
meistern, um weiterhin in Frieden leben zu können. Wenn sie es nicht schaf fen, versinkt das Territorium im Chaos, und dann schlägt Saint Dane zu.«
»Ja und?«, fragte Courtney ungeduldig. Sie wusste nicht, worauf er hinauswollte.
»Überleg doch mal«, sagte Mark, der sich all mählich warm geredet hatte. »Bobby und Onkel Press sind nach Denduron gereist, weil das Territorium kurz vor ei nem Bürgerkrieg stand. Gerade haben wir gelesen, dass Press Loor nach Zadaa
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