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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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schreck liche Art zu sterben. Ich weiß nicht genau, ob es überhaupt eine gute Art zu sterben gibt, aber diese gehört bestimmt nicht dazu.
    Das Quig kam nicht nä her. Musste es auch nicht. Um zubeißen zu können brauchte es ein wenig Platz zum Manövrieren. Tatsächlich schwamm es ein Stück voraus und bewegte den Kopf mehrmals in meine Richtung, als wollte es die genaue Entfernung und die Geschwindigkeit für den Angriff abschätzen. Ich litt Höllenqualen und war an dem Punkt angekommen, an dem ich nur noch auf ein schnelles Ende hoffte.
    Dann griff das Monster an.
    Der Hai riss das Maul auf und kam auf mich zu. Ich biss die Zähne zusammen und wartete auf den Schmerz.
    Doch plötzlich sah ich einen Lichtblitz über dem Kopf des
Monsters. War das wirk lich Licht? Nein, es war ein zweiter Speer! Zuerst dachte ich, Onkel Press hätte nachgeladen, aber das war unmöglich. Niemals hätte er es geschafft, in dieser kurzen Zeit seine Harpune neu zu laden und uns ein zuholen. Nein, der Speer konnte unmöglich von ihm stammen.
    Wer auch im mer der Schüt ze sein mochte, er war sehr gut. Der Speer traf die Schädeldecke und bohrte sich in den Kopf des Quigs. Sofort schlug es wie wild um sich. Weil es immer noch auf mich zusteuerte, traf mich der Schwanz an den Rippen. Autsch. Das tat weh. Sehr weh. Doch es war mir egal. Die Zähne des Monsters hätten mir mehr Schaden zugefügt.
    Das Quig wand sich und sank auf den Grund. Dann schlug es auf dem Riff auf. Unterdessen zog mich der Schlitten weiter. Ich schaute zurück und sah, wie sich der Hai in schrecklichen Zuckungen wand. Ein furchtbarer Anblick. Das Biest war erledigt. Es würde weder mich noch sonst jemanden auffressen.
    Nun war ich zwar vor dem Quig in Sicherheit, schoss aber nach wie vor ohne jegliche Kontrolle dahin. Ich fragte mich, wann der kleine Motor wohl den Geist aufgeben würde. Mein Arm tat sehr weh. Von meinen Rippen, die einen harten Schlag erhalten hatten, ganz zu schwei gen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich das noch durchhalten konnte.
    Da sah ich etwas. Ein grauer Schatten schwamm neben mir. O nein! Das nächste Quig? Ich verrenkte mir den Hals, um besser sehen zu können, und entdeckte, dass es gar kein Quig war, sondern ein junger Mann, der von einem Wasserschlitten gezogen wurde. Er trug eine schwarze Hose und ein ärmelloses schwarzes Oberteil. Die Haare unter der durchsichtigen Kopfmaske waren lang und schwarz. Eine leere Harpune war an sein Bein geschnallt; bestimmt war er es gewesen, der mich vor dem Hai gerettet hatte. Ich hatte den Typen noch nie in meinem Leben gesehen, aber ich mochte ihn schon jetzt.

    Übrigens konnte er ausgezeichnet mit dem Wasserschlitten umgehen. Er kam immer näher, bis er dicht neben mir schwamm. Mit einer Hand hielt er sich am Schlitten fest, mit der anderen hantierte er an seinem Bein herum. Was hatte er vor? Als die Hand wieder zum Vorschein kam, erblickte ich ein langes, gefährlich aussehendes Messer. Im ersten Moment brach ich in Pa nik aus. Wollte er mich etwa erstechen? Blödsinn. Er hätte sich nicht die Mühe gemacht, das Quig zu töten, nur um mich danach höchstpersönlich umzubringen. Wenigstens hoffte ich das.
    Dann beugte er sich zu mir herüber, und die Hand mit dem Messer schnellte vor. Da ich keine Ahnung hatte, was er im Schilde führte, schloss ich vorsichtshalber die Augen. Im nächsten Augenblick ließ der Zug an meinem Arm nach. Der Typ hatte natürlich die Ran ke durchgeschnitten! Der Wasserwiderstand bremste mich ab, während der wild gewordene Schlitten seine Reise ins Nirgendwo allein fortsetzte. Viel Spaß!
    Ich war nicht nur verwirrt, sondern auch verletzt. Ich versuchte meine Beine zu bewegen, aber ich trieb nur hilflos im Wasser umher. In diesem Moment packte mich jemand. Es war der Mann in Schwarz, der jetzt neben mir schwamm. Wort los schleppte er mich in Rich tung Wasseroberfläche. Ich entspannte mich. Mein unbekannter Retter hatte die Kontrolle übernom men, und mir war alles egal. Ich sehnte mich nur danach, endlich wieder frische Luft zu atmen.
    Die Reise nach oben dauerte etwa zwanzig Sekunden. Je weiter wir aufstiegen, umso heller wurde es. Ich konn te es kaum erwarten. Kurz bevor wir die Oberfläche erreichten, ließ mich mein Retter los, und ich trieb allein hinauf.
    Was für ein wunderbares Gefühl! Mein Kopf befand sich über Wasser, und der Gürtel hielt mich oben. Das war wichtig, denn ich hätte mich aus eigener Kraft wahrscheinlich nicht an der Oberfläche

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