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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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mir auch schon passiert. Schon oft. Wenn wir da sind, flicken wir dich in null Komma nichts wieder zusammen.«
    »Wenn wir wo sind?«, wollte ich wissen.
    Spader und Onkel Press standen jetzt an den Steuerblöcken der beiden Boote und hantierten an klei nen Hebeln herum. Sofort erwachten die Skim mer zum Leben. Ich hörte das leise Surren der Motoren, und die Flügel, die eben noch in die Luft geragt hatten, senkten sich aufs Wasser.
    Plötz lich wirkten Spader und On kel Press an ge spannt. Steifbeinig standen sie an den Steuerrudern und warfen einander verstoh lene Blicke zu. Irgendet was stimmte nicht. Mich beschlich ein unbehagliches Gefühl.
    »An einem wundervollen Ort«, antwortete Spader. »Es wird dir gefallen.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, fügte Onkel Press hinzu. »Spader lebt im schönsten Habitat von Cloral.«
    Sie redeten ganz ruhig, aber ihre Körpersprache verriet das Gegenteil. Was war los? Näherte sich uns ein Quig? Die vier Schwimmer lagen jetzt im Wasser, und die Motoren brummten leise und erwartungsvoll.

    »Schön, dass du es so siehst, Press«, mein te Spader. »Wer als Letzter in Grallion ankommt, bezahlt die Sniggers!«
    »Snickers?«, fragte ich. »Hier gibt es Schokoriegel?«
    »Sniggers, Bobby«, erklärte Onkel Press. »Das ist ein Getränk.« Er wandte sich an Spader. »Ich kenne den Weg aber nicht.«
    »Keine Bange. Folge mir einfach.«
    Lachend riss Spader den Skimmer herum und sauste los. »Halt dich fest!«, rief Onkel Press und beschleunigte.
    Das Boot machte einen Satz, und ich landete auf dem Hintern. Die Warnung von On kel Press war zu spät ge kommen, aber wenigstens begriff ich jetzt, was los war. Die beiden veranstalteten ein Wettren nen. Gut, da mit konnte ich leben. Vorsichtig kroch ich auf den Sitz hinter Onkel Press. Unsere Kopfmasken rollten wild hin und her, und ich griff rasch nach ihnen, um zu verhindern, dass sie über Bord gingen.
    Wir fuhren sehr schnell – schneller, als ich je zuvor auf dem Wasser unterwegs gewesen bin. Ich betrachtete die Schwimmer und sah, dass sie nicht nur die Balance hielten. Sie lagen unter der Oberfläche, und aus jedem schoss ein Wasserstrahl hervor. Das waren die Motoren des Boots. Der Skimmer besaß kein richtiges Ruder, aber den Schwim mern auf beiden Seiten wurde Energie zugeführt, wenn Onkel Press an den Handgriffen drehte. So steuerte man das Ding also. Ganz schön cool.
    Als ich wieder aufsah, entdeckte ich, dass uns Spader weit voraus war. Onkel Press wirkte angespannt, aber sein Gesicht verriet mir, dass ihm das Gan ze großen Spaß machte. Das konnte ich verstehen, denn mir ging es ähnlich.
    »Was ist Grallion?«, wollte ich wissen.
    Komischerweise musste ich nicht schreien. Die Motoren waren viel leiser als die eines Schnellboots. Man hörte nur ein gleichmäßiges halblautes Brummen. Das Rauschen des Rumpfes, der die Wellen durchschnitt, war viel lauter. Da das Meer ausgesprochen
ruhig war, sausten wir da rüber hinweg wie Schlittschuhläufer über einen vereisten See.
    »Grallion ist das Habitat, in dem Spader lebt«, ant wortete Onkel Press, ohne das erste Boot aus den Augen zu lassen.
    »Was macht er eigentlich?«
    »Er ist ein Aquanier. Alle Habitate benötigen Leute, die dafür sorgen, dass sie sicher auf dem Wasser schwimmen. Eine ausgesprochen wichtige Aufgabe, die Spader sehr gut erfüllt. Er ist ein wirklich netter Bursche.«
    »Klar, aber ist er der Reisende von Cloral?«, fragte ich.
    »Sieh nur!«, rief er.
    Onkel Press zeigte nach vorn, und am Horizont konnte ich unser Ziel erkennen. Zuerst war es nur ein grauer Fleck, wie eine Insel. Doch je nä her wir ka men, umso deut licher sah ich, dass die Umrisse für eine Insel viel zu gleich mäßig waren. Nein, das Ding war von Menschenhand geschaffen worden. Und es war riesig. Das also war Grallion.
    Onkel Press beschleunigte stärker und holte Spader mit Leichtigkeit ein. Wir waren hinter Spader hergefahren, bis Grallion in Sichtweite kam. Jetzt erst ging das Rennen richtig los.
    »Du hast den An hänger!«, neckte On kel Press Spader. »Wir schlagen dich um drei Längen!«
    »Dafür hast du mehr Ballast an Bord!«, entgegnete Spader lachend. »Wir werden sehen!«
    Beide erhöhten das Tempo, und die Skimmer schossen noch schneller voran. Wir waren bisher gar nicht mit Höchstgeschwindigkeit gefahren. Unglaublich!
    Um ehrlich zu sein, es war mir nicht so wichtig, wer das Rennen gewann und wer die Sniggers bezahlen musste; ich machte mir Gedan ken über unser

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