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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Nahrungsversorgung gibt, ist Magorran nur die Spitze des Eisbergs.«
    Sofort fiel mir der Streit der beiden Agronomen ein. Sie hatten geahnt, dass etwas nicht in Ordnung war. Langsam dämmerte mir die furchtbare Wahrheit. Cloral war ein von Wasser bedecktes Territorium. Die Menschen waren von den Erträgen der Plantagen über und unter Wasser abhängig. War die Nahrung aus irgendeinem Grund vergiftet, stand eine Katastrophe ungeahnten
Ausmaßes bevor. Verglichen damit war die Pest nichts weiter als eine harmlose Erkältung.
    Es konnte nur einen Grund für das Ganze geben … Saint Dane. Was hier passiert war, trug genau seine Handschrift. Wenn die Nahrungsvorräte ausgingen, würde das Teritorium unweigerlich im Chaos versinken.
    »Wir kennen den Umfang des Problems noch nicht. Vielleicht ist es doch ein Einzelfall«, meinte Onkel Press.
    »Das macht meinen Vater auch nicht wieder lebendig!«, fauchte Spader. Seine Augen funkelten vor Zorn. Er suchte einen Schuldigen. Onkel Press und ich hegten eine Vermutung, aber jetzt war nicht der richtige Augenblick, darüber zu reden.
    Es war schon spät, und so gingen wir nach Hause. Onkel Press und ich wollten Pläne schmieden. Am nächsten Tag fand die Gedenkfeier für die Opfer von Magorran statt. Wir beschlossen, uns hinterher mit Spader zu treffen, ein Boot zu nehmen und nach Panger zu fahren, um seine Mutter zu besuchen. Unsere einzige Spur war der Zettel mit der Zeichnung, und wir konnten mit der Suche nach der Wahrheit genauso gut in Panger beginnen. Als unser Entschluss feststand, legten wir uns ins Bett.
    Leider schlief ich in dieser Nacht kaum. Der Gedanke an eine planetare Hungersnot machte es mir unmöglich, mich süßen Träumen hinzugeben. Mir schwirrten zu viele Gedanken im Kopf herum, und ich entschied, mein Journal weiterzuführen. Beim Schreiben werde ich immer müde, und diesmal war es nicht anders. Ich kam bis zu der Stelle, wo Magorran und Grallion zusammenstießen, und dann fielen mir die Augen zu. Also rollte ich die Seiten zusammen und schickte sie euch. Erst am nächsten Morgen begriff ich, dass ich ausgerechnet an der dramatischsten Stelle aufgehört hatte. Tut mir wirklich leid.
    Ich legte mich wieder ins Bett und schlief ein. Wenig später ging die Sonne auf; der Tag unserer Abreise war gekommen.

    Die Gedenkfeier war für kurz nach Sonnenaufgang angesetzt. Wir versammelten uns am Heck des Habitats, weit entfernt von der Unfallstelle. Alle Bewohner von Grallion waren da. Wir mischten uns unter die Plantagenarbeiter, die eine große Gruppe bildeten. Die Aquanier trugen Galauniformen und standen Schulter an Schulter entlang der Reling. Spader war unter ihnen. Sicher fiel es ihm nicht leicht, aber er hielt durch. Ein tapferer Bursche.
    Quinnick, der Kapitän von Grallion, ein grauhaariger Mann mit sonnengegerbter Haut, leitete die Zeremonie. Ich schreibe jetzt nicht alles auf, was gesagt wurde, aber ihr könnt euch vorstellen, wie ergreifend es war. Er sprach über die Hingabe derer, die anderen dienten, und die harte Tatsache, dass jedes Leben eines Tages ein Ende nimmt. Außerdem rühmte er die Mannschaft und die Arbeiter von Magorran und sagte, sie würden nie vergessen werden.
    Danach trat ein Aquanier vor und spielte auf einem Instrument, das aussah, als wäre es aus einer Koralle gefertigt worden. Obwohl es ziemlich unförmig wirkte, erklang eine wirklich schöne Melodie – wie von einer Oboe. Das Lied war traurig und ließ einen auch dann nicht los, als es längst verklungen war. Ein passender Abschiedsgruß für die Menschen von Magorran.
    Leider währte die besinnliche Stimmung nicht sehr lange, denn urplötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall!
    Nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an der wir standen, erschütterte eine Explosion das ganze Schiff. Zuerst reagierte niemand. Alle sahen sich erstaunt um, und keiner wusste, was los war.
    Krach! Peng!
    Zwei weitere Explosionen rissen Löcher in das Deck. Jetzt kam Bewegung in die Menge, und alle Leute gingen in Deckung. Wir wurden angegriffen, aber von wem?

    Die Antwort erhielten wir von Wu Yenza. Sie stand auf dem Achterdeck und brüllte: »Piraten!«
    Piraten? Piraten gab es doch nur noch in Kinderbüchern. Ich schaute über die Reling, und dann sah ich es: Ein Schiff hielt genau auf uns zu. Es war kein Habitat, sondern ein Kriegsschiff, dessen riesige Kanonen genau auf Grallion gerichtet waren. Habe ich Kinderbücher gesagt?
    Cloral hatte sich seit meiner Ankunft nicht gerade zu

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