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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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noch nicht fertig. »Ach, noch etwas«, rief er. »Willkommen in Cloral, Pendragon!«
    Hilfe! Meine Knie wurden weich. Er wusste, dass wir hier waren. Zum Glück hatten die Vatoren genug Sorgen und achteten nicht weiter auf diese persönliche Begrüßung des Piraten. Ich hätte es ihnen auch nicht erklären können. Alle redeten durcheinander. Eine Hälfte war dafür, ihm die Nahrungsmittel zu geben, die andere Hälfte wollte kämpfen. Ich hielt beides für eine schlechte Idee.
    »Wenigstens kennen wir nun einen Teil seines Plans«, sagte Onkel Press und bemühte sich, zuversichtlich zu klingen.
    »Ja, ganz toll«, erwiderte ich zornig. »Und was tun wir jetzt?«
    In diesem Augenblick platzte Spader herein. Er sah sich suchend um, entdeckte uns und rief: »Press, Pendragon, kommt mit!«
    Wir setzten uns in Bewegung. Draußen lief Spader sofort im Eiltempo auf den Kai zu, an dem wir bei unserer Ankunft in Grallion angelegt hatten. Er war menschenleer, denn alle anderen Aquanier befanden sich auf dem Deck, um ihr Habitat zu verteidigen. Spader lief bis zum Ende des Kais, wo sein Skimmer vertäut lag, und sprang hinein. Als wir ihn eingeholt hatten, rief ich außer Atem: »Was hast du vor?«
    Während er redete, machte Spader das Boot startklar.
    »Mein Vater hat mir alles beigebracht, was es über Schiffe zu
wissen gibt. Ich kenne die Pursuit ganz genau. Damals, als die Aquanier einen Krieg zwischen den Habitaten befürchteten, wurden ein paar dieser Schiffe gebaut. Es gab sogar Kriegsschiffe, die unter Wasser fuhren. Der Krieg fand aber nie statt, und so wurden die U-Boote und die Schlachtschiffe nie benutzt – bis auf diejenigen, die von Piraten gestohlen wurden.«
    »Komm zur Sache, Spader«, mahnte Onkel Press.
    Spader hielt inne und sah auf. »Ich kenne den Schwachpunkt der Pursuit. Ich kann die Kanonen außer Betrieb setzen.«
    »Wie?«, fragte ich ungläubig.
    »Ganz einfach. Dicht unter der Wasseroberfläche liegen zwei Ansaugrohre. Dort wird das Wasser eingelassen, das sie als Munition und als Kraftstoff benutzen. Wenn ich einen Skimmer hineinsteuere, blockiere ich sie. Kein Wasser – keine Munition. Das Schiff liegt wehrlos auf dem Meer, und wir können es entern.«
    »Hast du Yenza davon erzählt?«, fragte Onkel Press.
    »Sie will nicht auf mich hören und hält mich für komplett verrückt.«
    »Bist du komplett verrückt?«, erkundigte ich mich.
    Spader sprang aus dem Boot auf den Kai. Er baute sich vor uns auf und sagte: »Seit ihr hier aufgetaucht seid, hatte ich so ein Gefühl. Zuerst du, Press. Als du dann mit Pendragon zurückkehrtest, war ich mir sicher, dass ihr mehr wolltet als nur Obst ernten. Hab ich recht?«
    Offenbar hatte Spader Vorahnungen, was seine Zukunft als Reisender betraf. Natürlich wusste er nichts Genaues, aber sein Gefühl leitete ihn. Wahrscheinlich hatte ihm sein Vater viele Dinge beigebracht, um ihn auf diesen Moment vorzubereiten – genau wie Onkel Press mich vorbereitet hatte. Was auch immer uns zu Reisenden macht, es hatte in Spader zu wirken begonnen.
    »Seid ihr dabei?«, fragte er.
    »Und ob«, meinte Onkel Press. »Wie lautet dein Plan?«

    Spader sprang wieder ins Boot.
    »Du bleibst hier, Press. Geh zu Yenza und sage ihr, was wir vorhaben. Wenn die Ansaugrohre blockiert sind, gebe ich euch ein Zeichen.«
    Er schwenkte eine kleine Pistole, die offenbar mit Signalpatronen geladen war.
    »Ich schieße erst, wenn die Pursuit kampfunfähig ist«, erklärte er. »Dann kann Yenza ein paar Leute nehmen und das Schiff entern, ehe die Piraten gemerkt haben, was passiert ist.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte ich.
    »Du bist richtig gut geworden unter Wasser«, sagte er.
    »Was? Du willst mich mitnehmen? Unter das Piratenschiff?«
    »Ich sagte doch schon, dass es zwei Ansaugrohre gibt. Ich kann sie nicht gleichzeitig blockieren.«
    Ich schaute zu Onkel Press hinüber in der Hoffnung, dass er mich von diesem Himmelfahrtskommando abhalten würde. Tat er natürlich nicht.
    »Traust du dir das zu, Bobby?«, fragte er nur.
    Nein! Auf keinen Fall!
    »Es ist ganz einfach, Kumpel«, erklärte Spader. »Unter Wasser haben sie keine Wachen aufgestellt. Wir schleichen uns an, schrauben die Deckel ab und stopfen die Skimmer in die Öffnungen. Snappy-do!«
    Das war wohl das Cloral-Wort für Kinderspiel … Die Sache hörte sich tatsächlich einfach an. Ich war sehr oft mit Spader beim Tauchen gewesen und hatte eine Menge Übung. Vielleicht war es doch zu schaffen.
    »Plan B gibt es wohl

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