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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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unserem Treffpunkt.
    Spader wartete schon auf mich. Völlig außer Atem kam ich an und sah wahrscheinlich so schlecht aus, wie ich mich fühlte.
    »Wo hast du bloß gesteckt?«, wollte er wissen.
    Fast hätte ich laut hinausgebrüllt, dass ich beinahe zu Hackfleisch verarbeitet worden wäre, aber das hatte Zeit bis später.
    »Hast du es geschafft?«, schrie ich stattdessen.

    »Natürlich«, antwortete er selbstbewusst.
    »Dann gib das Signal!«
    Er hob die Pistole und schoss. Ein greller Lichtstrahl fuhr zur Wasseroberfläche empor. Ich sah ihm nach, bis er hoch in den Himmel stieg.
    Wir hatten es geschafft. Saint Dane und die Piraten waren gescheitert. Jetzt konnte Yenza mit den Aquaniern zum Gegenangriff übergehen.
    Allerdings hatten wir noch etwas geschafft, ganz ungewollt, denn Sekunden später sprangen vier Gestalten über die Reling der Pursuit. Vier Taucher sahen sich suchend um und schwammen auf uns zu. Richtig geraten: Sie hatten das Signal ebenfalls bemerkt.
    »Mist«, murmelte Spader. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Nach Grallion können wir nicht«, stellte ich fest. »Dann haben sie uns sofort.«
    »Gut, dann schauen wir mal, wer schneller ist«, sagte Spader und nahm seinen Wasserschlitten.
    Wir sausten mit Vollgas über den Meeresboden dahin und fuhren … keine Ahnung wohin. Wie gut, dass Spader und ich uns so oft unter Wasser aufgehalten hatten, denn jetzt war der Umgang mit einem Wasserschlitten für mich schon fast zur Gewohnheit geworden. Ich blickte über die Schulter und sah, dass uns die Piraten auch mit Wasserschlitten verfolgten. Ob einer von ihnen Saint Dane war?
    Während wir über die Korallen hinwegflogen, fiel mir rechts von uns etwas auf. Irgendetwas folgte uns auf gleicher Höhe. Allerdings erhaschte ich nur einen kurzen Blick, denn es verschwand sofort hinter einem Korallenriff. Sehr seltsam. Ein Mensch konnte es nicht sein, denn es bewegte sich viel zu schnell. Höchstens ein großer Fisch, vielleicht sogar ein Quig, aber Quigs waren schwarzgrau, und dieses Ding war hellgrün.
    »Der Tang!«, rief Spader.

    Ich vergaß das eigenartige Wesen und blickte nach vorn, wo ein Gewirr aus rotem Seetang aus dem Korallenriff emporwuchs. Wenn wir es in diesen dichten Dschungel schafften, bestand die Chance, die Piraten abzuhängen.
    »Bleib dicht hinter mir!«, befahl Spader. »Ich will nicht, dass wir getrennt werden.«
    Ohne unser Tempo zu drosseln fuhren wir durch den Tang. Als wir vorüberrasten, streiften uns die schleimigen Blätter. Stellt euch vor, ihr rennt durch ein regennasses Maisfeld. So fühlte es sich an. Kurze Zeit glaubte ich, wir hätten es tatsächlich geschafft, aber eine Sekunde später schossen wir schon wieder aus dem feuchten Urwald hinaus. Er war nicht einmal annähernd groß genug, um sich darin zu verstecken. Wir mussten weiter.
    Und in diesem Augenblick geschah es. Eine kaum spürbare Bewegung. Zuerst war ich nicht sicher, ob ich mich getäuscht hatte, aber dann begriff ich: Es war mein Ring. Er erwärmte sich, und der Stein leuchtete auf. Das bedeutete, dass wir uns in der Nähe eines Tores befanden. Ich schaute nach vorn und entdeckte die Felsnase, unter der wir gehockt hatten, als das Quig uns aufgelauert hatte. Das Flume befand sich ganz in der Nähe. Sofort wurde mir klar, dass dies unsere einzige Rettung war. Irgendwann musste Spader sowieso erfahren, dass er ein Reisender war. Jetzt bot sich die Gelegenheit, es ihm beizubringen und obendrein unsere Haut zu retten.
    »Mir nach!«, brüllte ich und steuerte auf den Felsen zu. Er stellte keine Fragen und folgte mir. Ganz kurz dachte ich an die Quigs, aber im Augenblick hatten wir andere Sorgen. Als ich gerade unter den Felsvorsprung fahren wollte, rief Spader: »Halt!«
    Ich drehte mich um. Er schwamm neben mir und meinte: »Da sitzen wir in der Falle, Kumpel. Dort unten haben sie uns sofort.«
    Ich warf einen Blick über die Schulter und erblickte die Taucher, die den Wald aus Seetang verließen und uns verfolgten.
    »Vertraust du mir?«, fragte ich.

    »Klar, aber …«
    »Dann komm mit!«
    Ich gab Vollgas und schoss voran. Ein kurzer Blick zurück zeigte mir, dass Spader dicht hinter mir war. Zum ersten Mal hatte ich die Führung übernommen, und sein Vertrauen war groß genug, mir widerspruchslos zu folgen. Jetzt durfte ich ihn nicht enttäuschen.
    Die Felsnase sah irgendwie anders aus, als ich sie in Erinnerung hatte, aber damals waren wir auch aus der entgegengesetzten Richtung gekommen. Die Piraten

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