Pendragon - Der Anfang
diesmal nicht?«, wandte ich mich an Onkel Press.
»Nein, diesmal nicht«, antwortete er. »Es sei denn, du hast einen.«
Hatte ich nicht. Also würde ich auf Tauchstation gehen.
»Wartet auf mein Zeichen!«, rief Spader.
»Seid vorsichtig!«, entgegnete Onkel Press und lief die Treppe hinauf, die zum Deck führte.
Vorsichtig? – Sehr witzig.
Spader öffnete den Anhänger seines Skimmers und zog zwei Wasserschlitten und zwei Kopfmasken heraus. Eine warf er mir zu, die beiden Schlitten verstaute er im Boot. Dann schraubte er den Anhänger los und vertäute ihn.
»Willst du die Wasserschlitten in die Rohre stopfen?«, fragte ich.
»Nein, die sind nicht groß genug. Damit hauen wir ab.«
Spader kletterte auf einen Skimmer, der neben seinem Boot lag. Er drückte ein paar Schalter, und schon brummte der Motor.
»Du nimmst meinen Skimmer«, erklärte er.
Das verstand ich nicht. Wenn wir uns dem Schiff ungesehen nähern wollten, wieso benutzten wir dann Skimmer? Sie waren schnell, aber nicht unsichtbar.
Spader stülpte die Maske über, die sich seinem Kopf sofort anpasste. Ich folgte seinem Beispiel, ging an Bord meines Bootes und ließ den Motor an. Schließlich hielt ich es nicht länger aus.
»Sie werden uns aber sehen.«
Spader zeigte auf einen schwarzen Schalter an der Steuersäule.
»Werden sie, aber nur wenn wir auf dem Wasser bleiben.«
Er betätigte den Schalter, und schon stiegen Luftblasen unter seinem Skimmer auf. Dann ging das Boot langsam unter. Spader sah mich an und grinste. Ich suchte nach dem Schalter und drückte ihn. Stück für Stück sank ich tiefer. Also flogen diese Dinger nicht bloß über das Meer, sie fuhren auch unter Wasser!
Kurz bevor sein Kopf verschwand, fragte Spader noch: »Woher kennst du Zy Roder?«
»Das ist eine lange Geschichte«, antwortete ich. »Erzähle ich dir später.«
»Das will ich hoffen. Hobey-ho!«
Unsere Reise begann. Spader hatte mir beigebracht, einen Skimmer zu steuern, und ich hatte es schnell begriffen. Doch unter Wasser war alles anders. Anstatt am Steuer zu stehen, hielt ich die Griffe umklammert und schwamm parallel zum Deck.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Spader.
»Ich denke schon.«
»Dann nichts wie los!«
Er beschleunigte, drückte die Nase des Boots abwärts und schoss über den Meeresboden. Ich folgte ihm. Sie waren ähnlich zu bedienen wie die Wasserschlitten, nur waren die Boote viel schneller. Anfangs drückte ich zu sehr auf die Tube, und der Skimmer sprang mir fast aus den Händen. Ich hielt einen Sicherheitsabstand zu Spader, denn wenn mich die Strömung aus den Pontons seines Skimmers traf, wurde ich hin und her gewirbelt. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich das Fahrzeug unter Kontrolle hatte, aber dann klappte es recht gut, und ich konnte mich ganz auf die vor uns liegende Aufgabe konzentrieren.
Spader fuhr dicht über dem Meeresboden. Das war klug, denn je tiefer wir uns befanden, umso geringer war die Chance, entdeckt zu werden. Wie ihr wisst, ist das Wasser in Cloral kristallklar. Man kann fast dreißig Meter weit sehen. Hoffentlich hielt uns die Besatzung der Pursuit für große Fische.
Schon nach kurzer Zeit erkannte ich über mir den dunklen Umriss des Schiffes. Unter Wasser wirkt alles größer, aber selbst wenn man das berücksichtigte, war das Ding riesig – als hätte sich eine schwarze Wolke vor die Sonne geschoben. Genau unter dem Schiff hielt Spader seinen Skimmer an.
»Ich gehe zuerst hinauf«, sagte er und zog eine Art Schraubenschlüssel aus der Tasche. »Ich entferne die Abdeckungen und hole dich anschließend. Bereite die Wasserschlitten vor.«
Ich nickte, denn ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt,
unter Wasser reden zu können. Spader schwamm los, und ich holte die Schlitten aus seinem Skimmer. Bis jetzt war alles gut gegangen, aber allmählich wurde die Zeit knapp. Da es uns nicht erlaubt war, Dinge von einem Territorium mit ins nächste zu nehmen, hatte ich keine Armbanduhr, schätzte aber, dass die zwanzig Minuten beinahe um waren.
Nachdem ich die beiden Schlitten auf den Meeresboden zwischen die Skimmer gelegt hatte, wartete ich auf Spader, der zum Glück kurz darauf zurückkehrte.
»Snappy-do«, verkündete er. »Die Deckel sind ab. Jetzt können wir unsere Gastgeschenke abgeben.«
»Bitte erkläre mir ganz genau, was ich tun soll.«
Spader deutete nach oben auf den Schiffsrumpf. »Dicht unter dem Heck findest du eine große runde Öffnung. Ich habe den Deckel hängen
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