Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
lassen, damit du sie besser erkennst. Es gibt zwei davon. Ich nehme die auf der anderen Seite des Kiels. Du fährst den Skimmer genau davor, gibst Vollgas und lässt ihn los. Wenn er drin ist, treffen wir uns hier. Ich gebe den anderen das Signal, und wir fahren ganz gemütlich mit den Schlitten zurück nach Grallion, während Press und Yenza oben loslegen.«
    »Verstanden«, sagte ich. Es hörte sich ganz einfach an.
    »Dann lass uns unsere Heldentaten vollbringen«, meinte Spader und fuhr los.
    Diesmal gab er nicht Vollgas, sondern hielt sich vorsichtig zurück. Ich machte es genauso und sah immer wieder zur Pursuit hinauf. Eigentlich rechnete ich mit einer Alarmsirene und einer Horde Piraten, die auf uns schoss.
    Sekunden später hatten wir das Schiff erreicht und hörten das leise Brummen der Maschinen. Ich sah zu meinem Freund hinüber. Er zeigte nach oben. Tatsächlich, dort entdeckte ich eine runde Öffnung von etwa einem Meter achtzig Durchmesser, neben der ein Metalldeckel hing. In dem flachen Deckel befanden sich
schmale Schlitze, um Wasser einzulassen. Ohne die schützende Abdeckung konnten alle möglichen Sachen angesaugt werden. Ich hatte das Gefühl, die Skimmer würden wunderbar hineinpassen. Langsam, aber sicher glaubte ich daran, dass Spaders Plan funktionieren könnte.
    Nun trennten wir uns. Spader hielt aufmunternd den Daumen hoch – eine Geste von der Zweiten Erde, die ich ihm beigebracht hatte – und glitt auf die andere Seite des Kiels.
    Jetzt stand ich vor dem kritischsten Teil unserer Mission. Vorsichtig steuerte ich auf die runde Öffnung zu. Sie war gerade groß genug für den Skimmer, ich musste also dafür sorgen, dass er auch ganz darin verschwand. Behutsam brachte ich ihn in die richtige Position. Es war nicht leicht, aber endlich lag er im Rohr. Ich hatte es fast geschafft und musste nur noch Vollgas geben.
    Doch dazu kam ich nicht mehr.
    In diesem Augenblick erwachte das Schiff zum Leben. Das leise Brummen der Maschinen wurde zu einem ohrenbetäubenden Heulen. Offenbar waren die zwanzig Minuten um. Die Piraten rüsteten sich zum Angriff auf Grallion. Der Lärm war entsetzlich, aber das war nicht das Schlimmste. Ich spürte plötzlich eine starke Strömung und bemerkte voller Entsetzen, dass ich in das Rohr gesaugt wurde! Die Pursuit brauchte Wasser für Munition, und ich schwamm unmittelbar vor der großen Öffnung. In wenigen Sekunden würde ich zermalmt werden, denn es gab nichts, woran ich mich hätte festhalten können. Ich war so gut wie tot.
    In diesem Moment passierte etwas, das ich mir beim besten Willen nicht erklären kann. Ich hatte das Gefühl, jemand fasste nach meiner Hand und zog mich so weit nach draußen, dass ich mich an den Rand des Ansaugrohrs klammern konnte. Ich hielt mich mit aller Kraft fest und sah mich um, weil ich dachte, Spader sei gekommen. Doch er war nicht da – kein Mensch weit und breit! Mein Retter war spurlos verschwunden.

    Habe ich Retter gesagt? Nun, gerettet war ich noch lange nicht. Ich hielt mich mit den Fingerspitzen am Rand der Öffnung fest, aber noch hing mein Körper im Inneren des Rohrs. Die Strömung wurde immer stärker, und ich hatte nicht die Kraft, mich herauszuziehen. Da das Innere der Röhre glatt war, fanden meine Füße keinen Halt, um sich abzustoßen. Lange würde ich mich nicht mehr festklammern können.
    Doch dann fiel mir ein, dass nicht nur ich, sondern auch mein Skimmer angesaugt wurde! Also bestand noch Hoffnung. Wenn ich lange genug aushielt, würde das Boot die Maschinen irgendwann zum Stillstand bringen. Ich musste es schaffen! Schließlich wollte ich nicht als geraspeltes Fischfutter enden. Es war eine Qual. Ich sah dem Skimmer hinterher, der immer tiefer in das Rohr hineingezogen wurde. Es dauerte einfach zu lange. Ich hielt es kaum noch aus. Der Sog wurde immer heftiger, und endlich bewegte sich der Skimmer etwas schneller. Leider erschwerte das auch meine Lage. Ich schrie um Hilfe. Warum auch nicht? Niemand hörte es, weil die Maschinen einen Höllenlärm veranstalteten.
    Allmählich bekam ich taube Finger. Ich war am Ende. Die Ansaugpumpe hatte gewonnen. Ich ließ los und sauste in Richtung Maschinenraum. In wenigen Sekunden würde ich tot sein. Hoffentlich musste ich nicht lange leiden!
    Da vernahm ich ein furchtbares Knirschen, und der Sog hörte auf. Mein Skimmer hatte die Maschinen gestoppt! Spaders Plan funktionierte! Super! Ich beeilte mich, das Loch zu verlassen, und machte mich sofort auf den Weg zu

Weitere Kostenlose Bücher