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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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versetzte ihm einen Stoß, um ihn wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen.
    »Vergiss es«, sagte ich. »Sie ist überhaupt nicht dein Typ.«
    »Was für ein Typ ist sie denn?«
    »Der Typ, der nichts anderes im Kopf hat als kämpfen. Wenn du mir nicht glaubst … du wirst es gleich sehen.«
    Die Mannschaften stellten sich auf und trafen die letzten Vorbereitungen.
Ein seltsamer Anblick: Jeder Krieger hatte seitlich der Ellbogen und Knie hölzerne Stäbe befestigt, die ungefähr fünfzehn Zentimeter lang waren. Bei der einen Mannschaft waren sie grün, bei der anderen rot. Als die Spieler ihre Helme aufsetzten, entdeckte ich auch auf jedem Helm so ein Ding als Spitze. Insgesamt trug jeder Teilnehmer fünf dieser Stäbe. Ich hatte keine Ahnung, was das sollte, aber es sah definitiv albern aus.
    Die Krieger standen Schulter an Schulter und starrten ihre Gegner an. Jetzt trat ein Batu in einem leuchtend gelben Gewand in die Mitte des Spielfelds und rammte einen Stab in den Boden. An die Spitze des Stabes hängte er etwas, das wie eine Kette aus großen goldenen Zähnen aussah. Danach wanderte er schweigend auf seinen Platz in der ersten Reihe zurück, wandte sich den Spielern zu und setzte ein goldenes Horn an die Lippen. Er stieß einen einzelnen lauten Ton aus.
    Augenblicklich trat Totenstille ein, und alle Blicke richteten sich auf die Arena. Auf einmal hatte ich Angst um Loor, denn ich wusste nicht, wie gefährlich der Wettkampf war. Natürlich war sie in der Lage, auf sich aufzupassen, aber dieses Spiel wirkte ziemlich eigenartig. Ich wusste nichts über Zadaa und befürchtete, dass es bei dem Wettkampf um Leben oder Tod ging. Leider konnte ich nichts tun als hoffen, sie würde unverletzt bleiben.
    Noch einmal blies der Batu in der gelben Robe in sein Horn. Alle Krieger hoben die Holzschläger und salutierten ihm. Dann begann der Kampf. Mit lauten Kriegsrufen stürmten die Mannschaften aufeinander zu. Loor war mitten im Getümmel. Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen, aber das wäre ein Zeichen von Nichtachtung gewesen.
    Mit hoch erhobenen Schlägern trafen die Gegner aufeinander. Schnell begriff ich, wozu die bunten Stäbe an der Kleidung der Spieler dienten. Das waren die eigentlichen Ziele. Es ging nicht darum, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, sondern die Stäbe
des Gegners zu erbeuten. Hier kam es auf Schnelligkeit, Wendigkeit und Geschicklichkeit an. Man musste versuchen, gezielt die Stäbe der anderen Mannschaft abzuschlagen und dabei den gegnerischen Hieben auszuweichen. Natürlich wurde anstatt des eigentlichen Ziels auch oft der Körper des Gegners getroffen, was bestimmt recht schmerzhaft war. Zum Glück floss aber kein Blut. Die Teilnehmer würden garantiert schwarze und blaue Flecke davontragen, doch niemand kam ernstlich zu Schaden. Als ich das begriff, konnte ich mich entspannen und das Spektakel genießen.
    Loor gehörte zum roten Team. Die Grünen waren größer und kräftiger gebaut, doch die Roten wirkten flinker und beweglicher. Natürlich wusste ich nicht, was bei diesem Spiel wichtiger war, Schnelligkeit oder Kraft.
    Anfangs sah es aus, als käme es hauptsächlich auf Kraft an. Einem roten Krieger wurden seine fünf Stäbe innerhalb von fünf Sekunden abgeschlagen. Er ließ seinen Stock fallen und rannte vom Spielfeld. Allmählich verstand ich die Regeln. Man durfte so lange kämpfen, bis man alle Stäbe verloren hatte. Dann schied man aus.
    Loor war fantastisch. Sie hielt sich meistens am Spielfeldrand auf und stellte sich dort ihren Angreifern. Allerdings war sie sehr defensiv, was überhaupt nicht ihrer Natur entsprach. Anscheinend verhielt sie sich aber genau richtig, denn als jeder ihrer Mitspieler schon mindestens einen Stab verloren hatte, besaß sie noch alle fünf. Wie ein zweiter Jackie Chan sprang sie hoch, wirbelte herum und wehrte sämtliche Angreifer ab.
    »Sie ist die Beste«, meinte Spader. »Und die schönste Frau da unten.«
    Es hörte sich ganz so an, als freue er sich darauf, sie kennenzulernen.
    Plötzlich schnappte sich einer der Grünen die goldene Kette und lief weg. Sofort wurde er von drei Roten angegriffen. Er hatte
keine Chance. In Windeseile verlor er seine Stäbe und ließ die Kette fallen. Jetzt verstand ich auch das Ende des Spiels. Es ging nicht darum, wer zuletzt noch alle Stäbe hatte. Vermutlich gewann die Mannschaft, die es schaffte, die Kette auf ihre Seite zu holen.
    Nach einer Weile wurde mir klar, dass es nicht einfach ein wildes

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