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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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einzelne Territorien, sondern um ganz Halla. Sie erklärte, dass Halla alles war, jeder Mensch, jede Welt und jegliche Zeit. Saint Dane strebte danach, Halla zu beherrschen. Nur die Reisenden standen zwischen ihm und seinem Ziel. Und die Reisenden waren wir.
    Spader hörte aufmerksam zu. Wir hatten ihm recht viel zugemutet, und ich fragte mich, wie er reagieren würde.
    »Und?«, wollte ich wissen. »Was denkst du jetzt?«
    Er schien Mühe zu haben, die einzelnen Teile des Puzzles im Kopf zusammenzusetzen.
    »Es … es ist ganz schön viel«, stieß er hervor.
    Das konnte er laut sagen.

    »Tut mir leid, Leute«, fuhr er fort. »Ich bin ein Aquanier. Ich kenne mich mit Booten und Wasser aus. Ich kann Schiffe reparieren und amüsiere mich gerne. Das ist mein Leben. Und jetzt kommt ihr daher und behauptet, ich wäre für die Zukunft des Universums verantwortlich! Hobey, für diese Aufgabe bin ich nicht geeignet.«
    »Was du nicht sagst«, warf ich ein. »Ich nämlich auch nicht!«
    Loor stand auf, ging zum Feuer und holte etwas aus einem Korb, der daneben stand.
    »Glaubst du, dein Vater war ein guter Reisender?«, fragte sie.
    »Natürlich«, antwortete Spader, ohne zu zögern.
    Loor reichte ihm etwas. Es war ein grünes Blatt Papier, in der Mitte zusammengefaltet. Es sah genauso aus wie die Blätter, die ich in Cloral für mein Journal benutzt hatte. Spader öffnete es und erblickte eine Zeichnung. Eigentlich war es nur die Hälfte einer Zeichnung, und zwar die linke Seite.
    Sie war mit schwarzer Tinte angefertigt worden. Auf dem ersten Drittel des Papiers befand sich eine durchgehende horizontale Linie. Darunter war eine zweite Linie, die in der linken unteren Ecke begann, in einem Bogen bis zur rechten Seite des Blattes verlief und so einen Viertelkreis beschrieb. Über dem horizontalen Strich befanden sich viele kleine Punkte, und in der oberen rechten Ecke waren fünf Symbole. Anscheinend hatte irgendwer die rechte Hälfte des Blattes abgerissen.
    Während ich herumrätselte, was die Zeichnung bedeuten mochte, entdeckte ich etwas sehr Merkwürdiges: In der linken oberen Ecke war ein Zeichen, das sich auch auf dem Zettel befand, den Spaders Vaters seinem Sohn hinterlassen hatte. Erschrocken starrte ich Spader an. Nach einer Ewigkeit flüsterte er: »Faar.«
    »Faar?«, wiederholte ich, und mein Herz klopfte schneller. »Was bedeutet das?« Ich sah Loor an. »Woher hast du den Zettel?«

    »Meine Mutter war eine Reisende«, antwortete sie gelassen. »Und sie kannte Spaders Vater.«
    Na toll! Noch mehr Enthüllungen.
    »Ehe ich von meiner Bestimmung erfuhr«, sagte Loor, »kam meine Mutter von einer ihrer Reisen mit diesem Stück Papier zurück. Sie erzählte mir von einem Mann, den sie sehr bewunderte. Sie sagte, er wisse Antworten auf Fragen, die sonst niemand beantworten könne. Er habe sein Leben wiederholt aufs Spiel gesetzt, um die Bedeutung dieses Blattes zu ergründen, da sie für die Zukunft von Cloral sehr wichtig sei. Allerdings befürchtete er, dass die Zeichnung in falsche Hände fallen könnte. Also riss er sie in der Mitte durch und gab eine Hälfte meiner Mutter. Dein Vater erklärte ihr, seine Zeit neige sich dem Ende zu, und er wolle, dass sein Sohn seine Aufgabe fortführe. Er bat sie, den Zettel seinem Sohn zu geben, wenn er hierherkäme. Meine Mutter ist tot, Spader. Jetzt bin ich es, die dir den Zettel gibt.«
    Unglaublich. Das Netzwerk der Reisenden funktionierte ausgezeichnet.
    »Das ist das Zeichen, das dein Vater dir hinterlassen hat«, warf ich ein. »Wenn du weißt, was es bedeutet, dann sag es uns!«
    Spader stand auf und ging nervös auf und ab. Die ganze Sache wuchs ihm sichtlich über den Kopf.
    »Es ist eine unglaubliche Geschichte«, sagte er unsicher. »Ein Märchen für Kinder.«
    »Was für eine Geschichte?«, beharrte ich.
    »Faar!«, fauchte er. »Eine Legende. Jeder kennt sie.«
    »Wir aber nicht.«
    »Dann erzähle ich sie euch«, fuhr er etwas ruhiger fort. »Das Zeichen steht für eine mystische Stadt namens Faar. Sie wurde auf dem einzigen Stück Festland von Cloral errichtet. Die Legende sagt, dass dort Wissenschaftler, Musiker, Gelehrte und Künstler lebten – so eine Art ideale Gemeinschaft. Irgendwann passierte
ein furchtbarer Tum-Tigger, und das ganze Ding versank im Meer. Der Stadtrat hatte die Katastrophe kommen sehen und war vorbereitet. Irgendwie gelang es den Leuten, die Stadt zu retten. Es heißt, die Menschen von Faar würden für alle Zeiten unter Wasser

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