Pendragon - Der Anfang
einzutreten. Sie gingen in ein Besprechungszimmer, in dem ein langer Metalltisch mit acht Stühlen stand. Ansonsten gab es keinerlei Einrichtungsgegenstände, bis auf einen riesigen Spiegel, der den größten Teil der Schmalseite einnahm. Ein sympathisch aussehender Mann im Anzug saß am Kopfende des Tisches. Als sie eintraten, erhob er sich und lächelte freundlich, aber sie spürten, dass er beunruhigt war. Gut. Sollte er auch sein. Schließlich war die Situation auch beunruhigend.
»Hallo, ich bin Captain Hirsch«, sagte er. »Vielen Dank, dass ihr zurückgekommen seid.«
Courtney ging sofort zum Spiegel und presste die Nase dagegen, während sie die Augen mit der Hand abschirmte.
»Ist das ein durchlässiger Spiegel?«, fragte sie. »Wer sitzt auf der anderen Seite? Verhören Sie uns?«
Hirsch schaute D’Angelo an, und beide lachten. »Ja, das ist ein durchlässiger Spiegel«, erklärte der Captain. »Aber es sitzt niemand dahinter, und wir verhören euch auch nicht.«
Courtney versuchte immer noch, etwas zu erkennen. Sie glaubte ihm nicht.
»Warum setzt ihr euch nicht erst mal hin?«, schlug D’Angelo vor.
Mark und Courtney setzen sich nebeneinander. D’Angelo blieb an der Tür stehen. Hirsch nahm Platz und musterte die Jugendlichen. Sie musterten ihn auch. Nervös zupfte der Captain an seinen Augenbrauen herum. Er sah aus, als wüsste er nicht, wie er beginnen sollte, und so nahm Courtney – weil sie eben Courtney war – die Dinge in die Hand.
»Wieso glauben Sie uns plötzlich, was die Pendragons betrifft?«, fragte sie Hirsch.
»Mr. und Mrs. Pendragon sind gute Freunde von mir«, erklärte er. »Mein Sohn Jimmy spielt mit Bobby Basketball.«
»Jimmy Hirsch!«, rief Mark. »Den kenne ich. Starker Stürmer.« Der Captain nickte.
Sehr gut. Jetzt hatten sie einen Erwachsenen auf ihrer Seite. Noch dazu einen Polizisten. Sogar einen Captain. Endlich kam die Sache ins Rollen.
»Wann habt ihr Bobby zum letzten Mal gesehen?«, fragte er.
Mark schwieg, denn es war Courtneys Stichwort.
»Gestern Abend, bei ihm zu Hause. Ungefähr eine Stunde vor dem Spiel.«
»Hat er etwas gesagt, das auf eine Reise schließen ließ?«, lautete die nächste Frage.
Courtney und Mark sahen sich an. Sie wussten genau, wohin Bobby gereist war. Wenn die Geschichte, die sie gelesen hatten, stimmte, waren Bobby und sein Onkel mit dem Motorrad nach New York gefahren und befanden sich jetzt an einem Ort des Universums, der Denduron hieß. Sie waren aber nicht ganz sicher, ob die Geschichte wirklich stimmte, und wollten sich auch nicht wie zwei Verrückte anhören. Außerdem lieferte der Bericht keine Erklärung für das Verschwinden des gesamten Pendragon-Hauses. Ehe sie das Revier betreten hatten, waren Mark und Courtney übereingekommen, sich an die Tatsachen zu halten, die sie beweisen konnten. Es war kinderleicht, das Verschwinden des Hauses zu beweisen. Ohne sich noch einmal abzusprechen, entschieden sie jetzt, dem ursprünglichen Plan zu folgen.
»Ich habe mich mit Bobby bei ihm zu Hause unterhalten«, erzählte Courtney. »Dann kam sein Onkel Press, und ich ging weg. Das war unsere letzte Begegnung.«
Captain Hirsch betrachtete das Blatt Papier, auf dem er sich Notizen gemacht hatte.
»Stimmt. Onkel Press«, sagte er laut, doch es wirkte wie ein Selbstgespräch. Hirsch schien etwas fragen zu wollen, war aber anscheinend nicht sicher, ob es eine gute Idee war. Er sah D’Angelo an, als erhoffte er sich einen Rat.
»Ich finde, Sie sollten es ihnen sagen, Captain«, meinte der Sergeant.
»Was denn s…s…sagen?«, stotterte Mark.
Offensichtlich hatten diese Bullen weitere Informationen. Captain Hirsch stand auf und lief nervös auf und ab.
»Nachdem ihr mit Sergeant D’Angelo gesprochen hattet, erstattete er mir Bericht. Ehrlich gesagt, er glaubte euch nicht, weil er keinen einzigen Hinweis auf die Pendragons fand.«
»Aber Sie kennen die Familie doch«, warf Courtney ein.
»Ja, ich kenne sie. Ich habe sie schon oft zu Hause besucht«, sagte der Captain.
»Aber das Haus ist verschwunden!«, meldete sich Mark zu Wort.
Hirsch antwortete nicht gleich. Er sah die beiden jungen Leute an und dann den Sergeant. Schließlich fuhr er fort: »Ja. Das Haus ist weg. Wir sind nur ein kleiner Polizeiposten in einer kleinen Stadt, aber wir haben Zugang zu den meisten Behördencomputern. Als ihr fort wart, haben wir eine Computersuche nach den Pendragons gestartet … und fanden nichts.«
»Wie meinen Sie das?«, wollte
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